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Ein Sommer ohne Eis? Nicht vorstellbar!
Deshalb an dieser Stelle Antworten auf einige dringende Fragen: Ist Eis ungesund? Wieviel Kalorien hat es? Und wird es dieses Jahr wirklich so teuer?
Speiseeis gibt es seit mehreren tausend Jahren. Die Deutschen verzehren davon pro Jahr etwa acht Liter pro Kopf, am liebsten die Klassiker Vanille, Schokolade, Stracciatella und Erdbeer.
Aber es gibt ja noch viel, viel mehr in der eisigen Welt: Man sollte sich durchaus mal trauen, Birneneis mit Grappa und Parmesan, Datteleis, Ziegenkäseeis, Tomaten-Basilikumeis und Brennnesseleis zu probieren. Die Trends dieser Saison: Schokoladeneis mit rotem Chili und Ingwereis mit Pfeffer. Heiß und kalt zugleich!
Doch wie passen Eis und Badehosen-Figur zusammen?
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Ist Eis ungesund?
Nun ja. Dass Eis - genauso wie Schokolade, Currywurst oder Himbeertorte - niemals auf der Liste der gesündesten aller Lebensmittel erscheinen wird, wissen die meisten.
Aber was bedeutet schon ungesund? Die wirklich wichtige Frage ist, ob sich die Sünde in Proportionalität zum Genuss lohnt. Und diese Frage kann bei Eis mit einem eindeutigem "Ja" beantwortet werden.
Die gefrorene Süßigkeit hat zudem den Vorteil, dass man das Maß des Ungesunden relativ gut selbst regulieren kann. Anders als bei Chips oder Schokolade lässt sich der Suchtfaktor ganz von selbst kontrollieren. Denn: Spätestens nach der fünften Portion friert die Zunge am Gaumen fest.
Außerdem gibt es gewaltige Unterschiede zwischen "ungesundem" und "weniger ungesundem" Eis. Speiseeis besteht vor allem aus zwei Komponenten: Fett und Zucker. Beides nicht besonders gesund, doch es kommt auf das Verhältnis an. Milch- oder Sahneeis enthält viel Fett und viel Zucker, Frucht- oder Wassereis enthält viel Zucker und wenig Fett.
Diejenigen, die auf ihr Gewicht achten müssen, müssen im Sommer nicht völlig auf die köstliche Erfrischung verzichten: Sie sollten einen Bogen um Nuss, Schokolade und Sahne machen und stattdessen zu Erdbeer oder Zitrone greifen. Der fruchtige Abkühleffekt ist sowieso viel höher.
Für die Zähne allerdings ist auch Fruchteis schädlich, die Kombination aus Säure und Zucker macht die Eisbombe sogar besonders explosiv. Da hilft nur: Maß halten und lieber einmal richtig schlemmen, statt über den Tag verteilt zum Zucker zu greifen. Und drittens: Zähneputzen nicht vergessen!
Je nach Säuregehalt tritt hier auch die Obstregel in Kraft: Nach dem Verzehr mit dem Putzen eine halbe Stunde warten, da sonst die Wirkung der die Zähne angreifenden Säure verstärkt wird.
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Woraus besteht Eis?
Eis gibt es in vielen verschiedenen Variationen, die Unterscheidung in Milch- und Fruchteis ist nur eine grobe Unterteilung. Die sogenannte Eiscreme besteht aus Zucker, Milch und Sahne.
Milch- oder Sahneeis bestehen - wie der Name sagt - vor allem aus Milch oder Schlagsahne, Fruchteis wird hergestellt aus Zucker, Wasser und Obst, mit einem Fruchtanteil von rund 20 Prozent.
Beim Sorbet ist der Fruchtanteil noch größer. Das Softeis wird in einem Gefrierapparat, unmittelbar vor dem Verzehr, aufgeschäumt. Wassereis enthält, wie schon der Name verrät, zum größten Teil Wasser, kombiniert mit Zucker.
Speiseeis ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien, da es im Wesentlichen rohe Zutaten enthält. Gerade, wenn das Eis zu schmelzen beginnt, können sich die fiesen Keime schnell vermehren. Einmal geschmolzenes Speiseeis sollte daher auf keinen Fall wieder eingefroren werden.
Da bei der Herstellung von Speiseeis heutzutage auf die Zugabe von Ei verzichtet wird und die Zutaten vor dem Einfrieren pasteurisiert werden, ist der hygienische Aspekt aber glücklicherweise kein Hindernis mehr, die kalte Creme zu genießen.
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Wieviele Kalorien stecken im Eis?
Schaut man sich die Kalorienangaben der einzelnen Eissorten an, stechen die Abstufungen des Dickmacher-Grades überdeutlich hervor. Beispielsweise hat ein Cornetto Royal (Langnese) 341 Kalorien und 18 Gramm Fett, ein Cornetto Haselnuss 248 Kalorien und 13 Gramm Fett und ein Cornetto Bottermelk Zitrone 207 Kalorien und 9 Gramm Fett.
Dabei sind die Basiszutaten - Waffel, ein wenig Schokolade und Milcheis - bei diesen drei Eissorten weitgehend dieselben. Ein Solero Exotic hat im Vergleich dazu nur 112 Kalorien und drei Gramm Fett.
Noch größer sind die Unterschiede bei den "kleinen" Eis am Stiel. Während ein "Capri"-Eis, aus Wasser mit Orangengeschmack, mit 52 Kalorien und Null Gramm Fett fast gar nicht ins Gewicht fällt, entpuppt sich das nussige "Nogger" mit 225 Kalorien und 15 Gramm Fett als durchaus massive Zwischenmahlzeit.
Wer sich lieber an der Eisdiele nebenan ein paar Kugeln gönnt, kann ebenfalls mit seiner Wahl die Kalorienzahl in die Höhe schießen lassen - oder eben nicht.
Zwischen 100 und 500 Kalorien pro 100 Gramm besitzt Speiseeis. Kalorienarm ist das Fruchteis und das Sorbet, und auch mit Eis auf Joghurtbasis kann man wenig falsch machen.
Sahneeis und Milcheis hingegen enthalten aufgrund ihres hohen Fettgehalts einige Kalorien mehr. Erdbeereis zum Beispiel hat pro 100 Gramm rund 100 Kalorien, Vanilleeis 180 und sahniges Schokoladeneis gut 250.
Noch mehr Kalorien lauern in den beliebten Beigaben der Eisbecher: Krokant, Waffeln, Schokoladen- oder Karamelsoße und Sahne. Eine Portion Milcheis mit Schokoladensoße und Sahne schenkt knapp 450 Kalorien, ein Becher Fruchtsorbet, garniert mit Joghurt und frischem Obst, nicht einmal die Hälfte.
Wenn wir also in der Eisdiele stehen, die Köstlichkeiten sich bergeweise vor uns auftürmen und wir, mit der Schlange im Rücken, verzweifelt überlegen, für welche dieser Sorten wir uns entscheiden sollen, kann uns auch der Gedanke an die Kalorienzahl die Wahl erleichtern.
Dennoch: Auch Milch- und Sahneeis, in Maßen genossen, machen weder dick noch krank. Wasser- oder Fruchteis im Übermaß kann dagegen ungesund sein und sowohl Zähne als auch Bikinifigur ruinieren.
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Verursacht Eis Kopfschmerzen?
Generell sollten Menschen, die unter Migräne leiden, kalte Speisen und Getränken sehr langsam genießen. Gerade Eis ist bekannt dafür, dass es bei empfindlichen Patienten die gefürchteten Kopfschmerzattacken hervorrufen kann.
Auch Menschen, die nicht von Migräne betroffen sind, kennen diesen Kälte-Schmerz. Jeder Dritte verspürt nach dem ersten Kosten ein Stechen, das sich im Normallfall schnell wieder legt.
Die Kopfschmerzen entstehen durch den Temperaturunterschied zwischen kaltem Eis (beim Verzehr bis minus vier Grad) und warmer Mundhöhle. Sie können auch auftreten, wenn wir bei heißem Wetter ein kaltes Glas Wasser in einem Zug leeren.
Im Mund wärmt sich das Eis bereits auf 18 Grad - bis es im Magen angekommen ist, hat es beinahe die Körpertemperatur erreicht. Kälte-Bauchweh ist daher zum Glück selten.
Um Schmerzen jeglicher Art zu vermeiden, sollte das Eis stets langsam geschleckt werden, so dass es dann auch wirklich das ist, was wir uns erwarten: ein Genuss.
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Wird Eis teurer?
Alles wird teurer. Permanent. Ob wir beim Eis dieses Jahr drauflegen müssen, hängt allerdings zum großen Teil von den persönlichen Vorlieben ab.
Denn wer den Sonnenuntergang vom Balkon aus mit einer langsam dahinschmelzenden Familienpackung Vanilleeis aus dem Supermarkt im Arm beobachtet, muss damit rechnen, diesen Genuss mit harter Münze zu bezahlen.
Die Supermarktpreise für Eis sind zu Beginn der Sommersaison merklich gestiegen. Kein Wunder: Eis wird vorwiegend aus Milch, Milchpulver und Sahne hergestellt. Und der Preissprung der Milch zeigt auch Auswirkungen auf die Milchprodukte.
Für den, der sicher lieber in der Eisdiele rumtreibt, sind diese Mehrkosten - erstaunlicherweise - kaum spürbar. Die meisten Eiscafés haben beschlossen, auf eine Preiserhöhung zu verzichten. Sie sind in ihrer Saison-Kalkulation flexibler als große Hersteller wie Langnese oder Nestlé - und können es sich daher leisten, kulant gegenüber ihren Kunden zu sein.
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Und zu guter Letzt: ein garantiert "gesundes" Eisrezept ...
Zum Selbstmachen: Rhabarbereis mit Quark und Joghurt
Zutaten:
200 Gramm Rhabarber, 75 Gramm Zucker, 1 Packung Vanillezucker, 1 Teelöffel Bourbon-Vanille-Zucker, 200 Gramm Vollmilchjoghurt, 150 Gramm Magerquark
Daraus wird:
500 Milliliter leckeres Rhabarbereis
So wird's gemacht:
1. Den Rhabarber waschen, in Stücke schneiden und mit 50 Milliliter Wasser weich kochen. Von Zeit zu Zeit umrühren.
2. Den Zucker mit dem Vanillezucker und dem Bourbon-Vanille-Zucker mischen und unter den Rhabarber rühren, bis sich der Zucker auflöst.
3. Den Topf vom Herd nehmen und den Rhabarber abkühlen lassen.
4. Den Joghurt und den Quark glattrühren und den Rhabarber unterziehen.
5. Die Eismasse in einen flachen Gefrierbehälter füllen und im Gefrierfach zugedeckt fünf bis sieben Stunden bei mindestens -18 °C festwerden lassen, das Eis öfters mit einer Gabel durchrühren.
6. Die Eiscreme vor dem Verzehr ein paar Minuten im Kühlschrank weich werden lassen.
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(sueddeutsche.de/insc/mmk/bilu)