Was steckt da drin?
Ein durchschnittlicher Popel wiegt etwa 0,7 Gramm, hat 0,93 Kilokalorien und besteht vor allem aus Wasser und Dreck. Genauer gesagt: aus Wasser, Elektrolyten, Eiweiß in Form von Immunglobulinen undEnzymen sowie Schleimstoffen, die auch Salz und Zucker enthalten.
Wieso heißt das so?
Wahrscheinlich haben Popel ihren Namen von einem alten französischen Wort: Popèl. Das sagt heute niemand mehr. Klingt aber gleich viel edler, oder? Nett ist es trotzdem nicht, so nannte man früher nämlich ungebetene Gäste. Ärztinnen und Ärzte nenen sie schlicht Borken oder Krusten. Immerhin gibt es eine Besserwisser-Bezeichnung fürs Popelessen: Mukophagie.
Popeln Tiere auch?
Zum Popeln braucht es zwei Dinge: getrocknetes Nasensekret und geschickte Finger. Deshalb ist es ein Spaß, der nur wenigen Lebewesen vergönnt ist: den sogenannten Trockennasenprimaten. Neben Menschen also vor allem Affen wie Schimpansen, Kapuzineraffen oder Orang-Utans, aber auch Koboldmakis. Ob sie so ihre Nase putzen oder einfach nur den salzigen Geschmack mögen? Unklar.
Schnipsen oder schlucken?
Kommt darauf an: Mit dreckigen Fingern auf Popeljagd zu gehen, kann Keime in die Nase befördern und die empfindlichen Schleimhäute verletzen. Popel zu essen ist hingegen unbedenklich. Oder vielleicht sogar gesund? Manche Forscher gehen davon aus, dass verspeiste Popel das Immunsystem trainieren und die Zähne vor Karies schützen können.
Sind die immer gelb?
Popel können gelblich, grünlich, gräulich oder rötlich sein. Ihr Farbton hängt davon ab, was sich so alles in der Nase angesammelt hat. Vielleicht getrocknetes Blut von einem Kratzer? Staub vom Zimmeraufräumen? Ruß vom Lagerfeuer? Bakterien? Blütenpollen? Solche Schmutzpartikel färben das Nasensekret und machen Popel bunt.
Was suppt da so?
Flüssiges Nasensekret ist Rotz, festes macht Popel. Beides kann nerven - und gegen beides hilft Feuchtigkeit. Trinkt man zum Beispiel Hühnersuppe, fließt der Nasenschleim nach fünf Minuten statt mit 6,9 mm pro Minute mit 9,2. Tee hat einen ähnlichen Effekt, kaltes Wasser hingegen bremst den Nasenschleimfluss auf 4,5 mm.
Ist das peinlich?
Eltern verbieten Popeln ständig, tun es heimlich aber oft selbst: Laut Umfragen bohren 62 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen in der Nase, wenn sie sich unbeobachtet fühlen - etwa im Auto. Ob die sich danach wohl immer die Hände waschen?