Winterdepression:Raus ins Graue

Im November leiden wir unter Lichtmangel. Das kann zu Depressionen führen. Gerade deshalb sollte man sich mal vor die Tür wagen, auch an trüben Tagen.

Warum sollte man dieser Tage rausgehen? Es ist kalt, dunkel und im Zweifel noch nass. Raus ins Graue lockt es niemanden, und doch kann man einem Spaziergang durch Nebel und Kälte Gutes abgewinnen.

Aus dem Fenster geblickt, sieht die Welt schnell grauer aus, als sie ist. Der Schritt vor der Tür kann durchaus erhellend wirken. (Foto: Foto: iStockphotos)

Denn Lichtmangel führt in den Herbst- und Wintermonaten bei vielen Menschen zu einer gedrückten Stimmung. Schätzungen zufolge klagt jeder vierte Deutsche über verminderte Tatkraft und verstärkte Müdigkeit, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGPPN) in Berlin.

"In der dunklen Jahreszeit sollte man daher auf eine ausreichende Lichteinwirkung achten", sagt Vorstandsmitglied Prof. Mathias Berger, der die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg leitet.

"Zum Beispiel kann ein einstündiger Aufenthalt oder Spaziergang im Tageslicht auch bei bedecktem Himmel einer saisonalen Depression entgegenwirken."

Ergänzend könnten spezielle Tageslichtlampen helfen. Sie entsprechen in ihrer spektralen Zusammensetzung natürlichem Sonnenlicht zumindest zum Teil, erläutert Berger: "Wichtig ist dabei, dass das Licht der Geräte die Netzhaut des Auges erreicht. Daher hat beispielsweise die Nutzung von Bräunungsgeräten keinen Effekt."

Und mal ehrlich: So scheußlich ist es da draußen doch gar nicht, oder?

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