11 Bilder
Quelle: SZ
1 / 11
Berufsberater und Karrierecoachs beschäftigen sich üblicherweise damit, welche Kleidung dem Fortkommen dienlich ist. Wie beispielsweise ist casual friday zu verstehen?
Doch es geht auch ganz ohne. Im Falle eines Falles hilft strategisches Ausziehen, um PR-Effekte zu erzielen und ein Thema je nach Wunsch zu platzieren. Beispiele gibt es genug.
Levi Johnston - das nackte Schaf der Familie Palin
Was ist zu sehen? Der Beinahe-Schwiegersohn der selbsternannten US-Präsidentschaftskandidatin 2012, Sarah Palin, zeigt sich aktuell im Magazin Playgirl in schönster Blöße. Lediglich sein bestes Stück ist auf den Farbfots bedeckt - mal von seinem Unterarm, mal von einem Eishockey-Schläger. Levi Johnston sagt, das solle "stilvoll" aussehen.
Warum macht er das? Um seine Karriere anzukurbeln. "Schauspieler oder Model" wolle er werden, tut der 19-Jährige aus Alaska kund. Bisher war er einzig durch ein Techtelmechtel mit der damals 17-jährigen Palin-Tochter Bristol aufgefallen, das prompt ein Baby zutage förderte. Blöd für Palin: Die streng konservative Republikanerin hat sich stets gegen Aufklärungsunterricht an Schulen gewehrt. Flugs wurde Johnston zum Vorzeige-Schwiegersohn erklärt. Doch bald darauf gingen die junge Palin und der Alaska Boy wieder getrennte Wege.
Wer profitiert davon? Der Fall riecht verdächtig nach Andy Warhols Motto des 15-Minuten-Ruhms, den jeder ergattern könne. Eine Karriere als Model? Dafür ähnelt Johnston ...
Foto: AP Text: Michael König
Quelle: SZ
2 / 11
... zu sehr einem frühreifen Musterknaben, der sich in einen Pornofilm der sechziger Jahre verirrt hat. Wirklich profitieren dürften zunächst die Gegner Sarah Palins - innerparteilich wie außerparteilich. Ihnen liefert die Anekdote um das nackte Schaf der Familie Palin neue Munition.
Bristol Palin, Levi Johnston und Sarah Palin mit dem eigenen Söhnchen Trig (von links) bei einem Wahlkampfauftritt 2008/ Foto: AFP
Quelle: SZ
3 / 11
Silvana Koch-Mehrin - der öffentliche Bauch
Was ist zu sehen? Silvana Koch-Mehrin, Europapolitikerin der FDP, präsentiert 2005 ihren nackten Babybauch im Stern - getreu ihrem Motto "Das Private ist politisch".
Warum macht sie das? Die Karriere der Europapolitikerin weist einen Makel auf: Sie ist Europapolitikerin. Das Thema ist so unsexy, dass selbst das schöne Gesicht der von Parteichef Guido Westerwelle zur "Powerfrau" stilisierten 39-Jährigen nicht ausreicht, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Also zieht Koch-Mehrin blank - "das weckt nun mal Interesse", sagt sie.
Wer profitiert davon? Koch-Mehrin erhöht ihren ...
Foto: Magazinseite/sueddeutsche.de
Quelle: SZ
4 / 11
... Bekanntheitsgrad durch das Foto-Shooting merklich und ist dem Wahlvolk fortan als "die mit dem Babybauch" bekannt. Damit ist die Politikerin einigen ihrer Kollegen im Europaparlament um Meilen voraus.
Foto: ddp
Quelle: SZ
5 / 11
Scott Brown - der Kosmopolit
Was ist zu sehen? Im Juni 1982 nimmt der Jura-Student Scott Brown in Boston an einem Wettbewerb der Cosmpolitan teil. Gesucht war "America's Sexiest Man". Brown zeigt fast alles - und gewinnt. Sein Foto wird auf einer Doppelseite abgedruckt. 28 Jahre später macht Brown, inzwischen Politiker, international Schlagzeilen - er gewinnt als Republikaner eine Nachwahl im traditionell demokratisch gefärbten Massachusetts.
Warum macht er das? Der damals 22 Jahre alte Student stand kurz vor seinem Examen, als er sich vor der Kamera auszog. Womöglich reizte ihn das Honorar, vielleicht war es der Ruhm - mit hoher Wahrscheinlichkeit dachte Brown jedenfalls nicht darüber nach, einmal ein ranghoher Politiker werden zu können. Obwohl er schon damals beim Fotoshooting sagte, er sei "ein bisschen patriotisch".
Wer profitiert davon? In erster Linie die Cosmopolitan. Das Magazin bejubelt ...
Foto: Magazinseite/sueddeutsche.de
Quelle: SZ
6 / 11
... die Massachusetts-Wahl Browns und druckt das Foto von einst erneut ab. Außerdem konzipiert die Redaktion gratis einige Wahlkampfslogans für den Politiker: "Scott Brown: Ein Name, dem man trauen kann. Muskeln, an die man glauben kann." Oder auch: "Wer braucht Joe, den Klempner, wenn man auch Scott, das Sixpack, haben kann?"
Foto: AFP
Quelle: SZ
7 / 11
Gabriele Pauli - die Latex-Lady
Was ist zu sehen? Die Ex-CSU-Rebellin und Fürther Landrätin Gabriele Pauli lässt sich im März 2007 für das Magazin Park Avenue in umstrittenen Kostümen und Posen fotografien. Sie zeigt ein wenig nackte Haut, trägt aber Latex-Handschuhe und eine Domina-Maske.
Warum macht sie das? Pauli grenzt sich noch stärker als bislang vom spießigen Image ab, dass einer CSU-Politikerin normalerweise anhaftet, und spaltet die Partei in zwei Lager.
Wer profitiert davon? Der vermeintliche Skandal bringt Pauli ...
Foto: dpa
Quelle: SZ
8 / 11
... viel mediale Aufmerksamkeit ein, doch ihr Ruf als seriöse Politikerin ist nach dieser Geschichte ("St. Pauli") mehr denn je ramponiert. Auch die CSU, durch die Rangelei um die Edmund-Stoiber-Ablösung ohnehin angezählt, leidet unter der Affäre. Im November 2007 tritt Pauli aus der CSU aus und im Juni 2008 zu den Freien Wählern über, später gründet sie eine eigene Partei. Den Spitznamen "Latex-Lady" wird die Politikerin nie wieder los.
Foto: www.seyboldtpress.de
Quelle: SZ
9 / 11
Simone Thomalla - stellvertretend für alle Stars und Sternchen
Was ist zu sehen? Die Tatort-Kommissarin und ehemalige Lebensgefährtin des Ex-Schalke-Managers Rudi Assauer räkelt sich in der Playboy-Ausgabe vom Februar 2010 in weißen Laken und posiert vollbusig vor rotem Samt. Im dazugehörigen Interview sagt Thomalla über die gewollt verruchte Inszenierung, sie "gebe die Katze".
Warum macht sie das? Wie schon so viele Stars und Sternchen vor ihr will Simone Thomalla ihre Karriere noch mehr in Schwung bringen. Als Leipziger Tatort-Kommissarin kann sie naturgemäß nicht als Sexbombe glänzen. Genau das will die 44-Jährige aber offenbar - und damit auch beweisen, dass sich Frauen über 40 vor der jüngeren Konkurrenz nicht verstecken müssen.
Wer profitiert davon? Thomalla bekommt die gewünschte Aufmerksamkeit und entfacht tatsächlich ...
Foto: Antoine Verglas für Playboy Februar 2010
Quelle: SZ
10 / 11
... eine Debatte darüber, wie freizügig Frauen über 40 posieren sollten. Allerdings wird in beinahe allen Medien im gleichen Atemzug auf einen Zwischenfall verwiesen, den Thomalla wohl gerne aus ihrem Gedächtnis gestrichen hätte: Die erotischen Fotos werden als Ohrfeige für Rudi Assauer gewertet, der nach der Trennung von der Schauspielerin auf Sylt handgreiflich geworden war.
Foto: AP
Quelle: SZ
11 / 11
Pamela Anderson - stellvertretend für die Tierschützer
Was ist zu sehen? Pamela Anderson posiert mal nackt, mal fast nackt für die Tierschutzorganisation Peta. Aber auch Stars mit weniger Nacktfoto-Erfahrung haben sich für die Tierschützer ausgezogen: Beispielsweise Schauspielerin Eva Mendes, Burlesque-Queen Dita Von Teese, Basketballer Dennis Rodman und die Girlgroup No Angels.
Warum machen sie das? Mit der Kampagne demonstrieren die Prominenten für das Motto "Lieber nackt als im Pelz". Mit Hilfe der Stars will Peta Pelzmode ächten und aus der Mode verbannen.
Wer profitiert davon? In erster Linie die Tierschutzorganisation, in zweiter Linie die Promis: In Deutschland nutzte etwa Ariane Sommer, im Hauptberuf Partygast, diese Kampagne, um sich wieder ins Gespräch zu bringen.
Foto: dpa
(sueddeutsche.de/vs)