Wellness:Hamam, Traum aus 1001 Nacht

Der Hamam ist ein türkisches Bad. Und das bietet eine der schönsten Möglichkeiten zur Entspannung. Was im Nahen Osten seit Jahrhunderten zur Lebenskultur gehört, erobert langsam auch die deutschen Metropolen. Bildergalerie einer Wiedergeburt. Von Lars Langenau

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Hamam türkisches Bad

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Kürzlich eröffnete in Hamburg ein zweites Hamam (www.das-hamam.de/) in den Räumlichkeiten eines alten Hafenkrankenhauses. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und liegt nahe der Elbe, in der Seewartenstraße 10. Mit einer Fläche von 700 Quadratmeter ist es selbst für Leute, die türkische Bäder aus Istanbul, Bursa, Budapest, Aleppo oder Damaskus kennen, sehr großzügig und schön. Hier ein Bild vom Aufenthaltsraum - leider ohne Fenster. Das etwas ältere Bad des Hamam-Betreibers in Hamburg befindet sich ebenfalls im Stadtteil Sankt Pauli (Feldstraße 39, Telefon 040-413591-12/-13) Foto: Hamam Hafen Hamburg

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"Das Erlebnis macht hungrig": Zu dem Hamam in Hamburg gehört ein angeschlossenes Restaurant mit gehobener türkischer Küche. Sämtliche Einrichtungsgegenstände, von den opulenten Kronleuchtern über Stühle bis zu den Sofas, wurden in der Türkei hergestellt. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Ein Bild vom eigentlichen Hamam, also dem Badebereich, in Hamburg mit seiner großen Lichtkuppel im Badebereich. Auf den heißen Steinen wärmt sich der Besucher zunächst auf, bevor er von einer der 20 Kräfte des Hauses eine der sechs "Verwöhnvarianten" genießen darf. Die Durchschnittstemperatur beträgt in diesem zentralen Raum rund 40 Grad Celsius - doch es ist eine feuchte Wärme, die bei einer trockenen finnischen Sauna (circa 90 Grad) nicht auszuhalten wäre. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Die Anwendungen reichen vom einfachen Einseifen bis zu exklusiveren Angeboten wie Kopfmassage und Haarewaschen. Die Preise variieren zwischen 30 und 89 Euro. Das Bad hat sieben Tage die Woche zwischen 10 und 22 Uhr geöffnet. Vorherige telefonische Terminvereinbarung ist notwenig. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Der Hamam Hafen Hamburg ist dienstags und mittwochs nur für Damen geöffnet. Donnerstags bis montags steht es Damen und Herren gleichermaßen zur Verfügung. Ein Zustand, der in der Türkei nicht geduldet werden würde. Allerdings bleibt in Hamburg bei den Frauen auch der Bikinislip und bei Männern die Badehose an. In der Türkei und in anderen islamischen Ländern sind die Geschlechter räumlich getrennt und bedecken ihre Scham nur mit Tüchern. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Das alte Hamam in der Feldstraße wurde zu klein, besser gesagt: es wollten zu viele Kunden gleichzeitig bedient werden. Deshalb nun die neuen, großzügigen Räumlichkeiten. Hier der Chef im Eingangsbereich im Gespräch. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Selma und Coskun Costur haben den ersten Hamam in Hamburg eröffnet. Coskun Costur erhielt dafür 2004 den Hamburger Gründerpreis. Selma hat einen netten Vergleich: "In einem Hamam sollte man sich einmal wie Cleopatra oder Cäsar fühlen." Der neue Hamam liegt genau gegenüber dem Hotel Hafen Hamburg und wird von den Gästen des Hauses auch als Wellnessbereich genutzt. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Die Badekultur in einem Hamam hat eine 800 Jahre alte Geschichte. Erfunden von den Griechen, perfektioniert von den Römern und wiederbelebt von den Osmanen, hat sich die alte Tradition erhalten. Zu einer klassischen Anwendung gehört das Einseifen mit speziellen Waschlappen, die mit Seifenschaum gefüllt werden und dann über dem Kunden ausgegossen werden. Durch das anschließende Peeling wird die oberste Hautschicht entfernt. Die kleinen grauen Röllchen zeugen davon, dass auch tägliches Duschen nicht das Baby-Feeling schaffen kann, dass man nach einem Hamambesuch hat. Die Massage ist letztendlich eine "Muskellockerung", da sie nicht von medizinisch ausgebildetem Personal durchgeführt wird. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Der Wasserverbrauch dürfte horrend sein. Doch in alten Zeiten gab es eben nur öffentliche Badeanstalten. Foto: Hamam Hafen Hamburg

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Der Cagaloglu Hamami im Istanbuler Stadtteil Sultan Ahmet (www.cagalogluhamami.com.tr) blickt auf 300 Jahre Geschichte zurück. Heute gehört er zu den touristischen Hotspots Istanbuls - und ist in dem Band "1000 Places To See Before You Die" lobend erwähnt. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Die Preise im Cagaloglu Hamami liegen zwischen 13 Euro (selbst waschen) und 40 Euro (Eigenwerbung: "So wurden Sultane bedient! Original Osmanischer Sultan Badeservice, Schrubben, trocknende Massage, Seifenmassage, Waschen mit Pflanzen- und Kräuter-Shampoos - und Sie fühlen sich wie neu geboren".) Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Das mit dem "neu geboren" hängt natürlich immer mit dem Masseur zusammen. Auch im Cagaloglu kann man ziemlich nervige Masseure treffen, die für alles und jenes Bakschisch haben wollen. Diese Kämpfe katapultieren jeden Gast natürlich sofort wieder auf den harten Boden des normalen Lebens. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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In Istanbul gibt es auch noch viele andere Bäder, wie den familiären Sultanahmet Hamami aus dem 17. Jahrhundert, das Cemberlitas aus dem Jahre 1584 oder den Suleymaniye Hamam von 1550. Hier ist der einladende Empfangsraum des Cagaloglu Hamami zu sehen, wo nach der Massage noch ein Tee serviert wird. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Der Cagaloglu Hamam war 1741 ein Geschenk von Sultan Mehmet I. an die Stadt. Entspannung sollen hier auch König Edward VIII., Kaiser Wilhelm II., Franz Liszt und Florence Nightingale gefunden haben. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Richtig schön ist es in den alten Bädern von Istanbul erst, wenn der Marmor schon ein wenig angeranzt ist. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Aus diesem Becken kann sich der Gast auch mit kaltem Wasser erfrischen. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Auf der beheizten Mamorplatte im Zentrum des Bades finden bis zu zehn Männer Platz. Massiert wird in der Regel auf einer Ecke der Platte. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Mächtig erhebt sich die Decke des Bades über die Marmorplatte und bereitet den Gast schon mal langsam und atmosphärisch auf seinen Traum aus 1001 Nacht vor. Die Massagen im Cagaloglu-Bad können ausgezeichnet sein ... Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Es liegt aber eindeutig am Masseur. Manche sind einfach nur penetrant und geldgierig: Obwohl am Eingang bezahlt wird, machen sie deutlich klar, dass es nur eine 08/15-Massage gibt, wenn man nicht genügend Bakschisch am Ausgang gibt. Das "Trinkgeld" richtet sich nach dem Grad der Unverschämtheit des Masseurs und kann bis zu 30 Euro extra betragen. Eigentlich sollte man sich nicht auf diesen Deal einlassen und verlangen, umgehend das (meist englischsprachige) Management sprechen zu wollen. Eine gute Alternative mitten in Istanbul ist noch der Cemberlitas Hamami, den der große Architekt Sinan 1584 entworfen hatte. Foto: Cagaloglu Hamami, Istanbul

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Doch so weit muss man eigentlich gar nicht reisen ... Screenshoot: Hamam Mathilden München

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... auch München bietet seit fast zehn Jahren ein türkisches Bad. Es ist sehr edel und entsprechend hochpreisig. Nur der Eintritt kostet hier 39 Euro, mit einer Seifenmassage erhöht sich der Preis schon auf 75 Euro. Mathilden-Hamam in der Mathildenstraße 5, 80336 München, Telefon 089-554573, www.hamam.de Foto: Hamam Mathilden München

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Da türkische Massagen immer Vertrauenssache sind, kann man hier sicher sein, keinem Nepp aufzusitzen. Vertrauen muss man innerhalb von wenigen Sekunden schließen, denn dann ist man dem Masseur auf Gedeih und Verderben ausgeliefert. Zuvor kann man sich im Mathilden-Hamam allerdings auch noch mit Kristallsatz einreiben, bevor es dann zur Rubbelmassage geht. Foto: Hamam Mathilden München

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Im Mathilden-Hamam ist auch Rasul (also ein Schlammbad) möglich. Man sieht zwar eine Zeitlang bescheuert aus, aber wenn es dem persönlichen Wohlfühlgefühl dient: bitte! Allerdings kostet die Version "Kanuni der Prächtige" (also mit allem Pipapo) auch 299 Euro. Trotzdem: Wenn man rauskommt aus dem unterirdischen Gewölbe, versteht man die Preise. Die Einträge im Gästebuch sind auch bei preiswerten Varianten himmlisch und der Autor (nicht auf diesem Bild) schwärmt noch Wochen später von diesem Erlebnis. Foto: Hamam Mathilden München

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