Was ein Mann wissen muss (10):Der alte Mann

Männer werden zwar älter, doch sie müssen sich dem natürlichen Verfall nicht hilflos ergeben. Hier einige Tipps, wie Haarausfall, Erektionsproblemen und anderen Altersschwächen der Kampf angesagt werden kann.

EINE KNEIPE AUFMACHEN

Kneipe

Trinken Sie nie ihre eigenen Drinks? Doch, aber in Maßen!

(Foto: Foto: iStock)

Es ist ein erstaunliches, aber doch oft zu beobachtendes Phänomen, dass manche Männer ab einem gewissen, eher fortgeschrittenen Alter (über 50) den Wunsch entwickeln, nun mal endlich ihren eigenen Laden aufzumachen. Sprich: ein gehobenes Restaurant, eine Bar oder zumindest eine schöne Kneipe.

Geht Ihnen ähnlich? Ihr Stammlokal fällt Ihnen nach all den Jahren auf die Nerven, das Sortiment Ihrer Lieblingsbar erscheint Ihnen fad (gemessen an den Möglichkeiten, von denen Sie wissen), und Ihre Freunde an der eigenen Hausbar zu versammeln kann es nun wirklich auch nicht sein? Sie haben das Wissen, die Energie und ein bisschen Geld auf die Seite gelegt? Und hat nicht gerade erst Ihre Frau (oder Ex-Frau) eine Galerie /Boutique/ Weinhandlung eröffnet, die gar nicht so schlecht läuft?

Tun Sie es nicht

Grundsätzlich, das muss so offen gesagt werden, ist Ihnen von dem Plan, ein Lokal zu eröffnen, dringend abzuraten. Sie werden keine zwei Jahre benötigen, um Ihre Ersparnisse, Ihre Nerven und Ihre besten Bekannten zu verlieren. Sie sollten wissen: Ein Restaurant zu führen bedeutet, beinahe rund um die Uhr zu arbeiten, ständig Streit mit Personal, Gästen und Nachbarn zu führen und jeden Tag Angst um die Gesundheit und die Existenz zu haben. Sollten Sie dennoch nicht von Ihrem Plan abzubringen sein, einen Laden aufzumachen, sei im Folgenden angedeutet, wie es gehen könnte, ohne dass es notwendig ein Fiasko wird.

Das Konzept

Vermutlich orientiert sich Ihr Konzept an Ihrem persönlichen Bedürfnis. Überprüfen Sie also zunächst, ob es Menschen gibt, die ihr persönliches Bedürfnis teilen könnten. Sollte Ihre Idee daraus bestehen, die größten Schnitzel der Stadt mit den leckersten Bratkartoffeln der Stadt verkaufen zu wollen, kann diese Idee genauso sensationell wie lächerlich sein. Es kommt auf Ihre Stadt an und darauf, ob dort eine Versorgungslücke im - sagen wir - Schnitzelbereich klafft. Sie sollten also Ihre Idee immer an den gegebenen Vorausetzungen überprüfen: Gibt es eine Zielgruppe für Ihr Vorhaben? Das bedeutet auch: Halten Sie sich mit allzu seltsamen Originalitäten zurück. Machen Sie kein Restaurant mit moldawischen Spezialitäten auf - das braucht kein Mensch.

Das Lokal

Bei der Wahl des künftigen Lokals müssen mehrere Kriterien bedacht werden: Wie ist der Erhaltungszustand von Gastraum, Küche, Keller und Sanitärbereichen? Wie ist die Verkehrsanbindung? Gibt es Parkplätze oder müssen welche abgelöst werden? (Bedenken Sie, dass Sie bei einer Neuerrichtung einer Gaststätte in einer Großstadt unter Umständen einige Parkplätze für viel Geld kaufen müssen.) Ist die Gaststätte an Lieferanten oder Brauereien vertraglich gebunden oder können Sie alle Verträge neu verhandeln? Liegt das Lokal in einem Wohngebiet - wird also unter Umständen mit beschwerdeführenden Anwohnern zu rechnen sein? Wie ist die Konkurrenzsituation? Wie ist das generelle Ausgehverhalten im Viertel? Wie viel Personal werden Sie benötigen? Ob die Höhe der Pacht in Ordnung ist, errechnet sich am besten mit einer geschätzten Umsatzerwartung. Sollte die Miete mit dem geschätzten Umsatz zweier Betriebstage nicht erwirtschaftet werden können: Suchen Sie sich etwas anderes! Optimal wäre es, Sie erwirtschaften die Miete sogar mit dem Umsatz eines Tages. Der Umsatz von drei Tagen ist bereits zu viel.

Das Formelle

Als künftiger Gastwirt müssen Sie über keinerlei Vorbildung verfügen oder irgendwelche Voraussetzungen erfüllen. Sie dürfen lediglich nicht vorbestraft sein. (Es besteht eine zehnjährige Verjährungsfrist, danach dürfen Sie wieder Wirt sein.) Alles was Sie tun müssen, um eine Gaststättenerlaubnis bei der zuständigen Konzessionsbehörde - zum Beispiel der Bezirksinspektion, der Gemeinde oder dem Landratsamt - beantragen zu dürfen, ist eine eintägige Unterrichtung bei der Industrie- und Handelskammer zu besuchen. Die Kosten dieser so genannten Wirteprüfung lagen 2007 bei 51 Euro. Im Kurs werden die "grundlegenden Regelungen und Bestimmungen des Gaststättengesetzes sowie der einschlägigen schankanlagenund lebensmittelrechtlichen Vorschriften" (Gaststättengesetz, § 2 Absatz 1) vermittelt. Im Jargon: das Frittendiplom. Es muss keinerlei Prüfung abgelegt werden - alles, was zählt, ist Ihre Anwesenheit, egal in welchem Zustand.

Nun kommt es darauf an, wo Sie Ihr Lokal eröffnen möchten, also in welchen Räumen. Beim Erlaubnisverfahren zur Erteilung einer Konzession unterscheidet man zwischen der Fortführung einer Gaststätte oder der Neuerrichtung (wenn die gepachteten Räume vorher nicht gastronomisch genutzt wurden oder größere Umbauten oder Erweiterungen geplant sind). Ist eine Neuerrichtung geplant, muss noch vor dem Einreichen des Antrags zur Gaststättenerlaubnis beim städtischen Referat für Stadtplanung und Bauordnung (Planungsreferat) - Abteilung Lokalbaukommission (LBK) - eine Baugenehmigung/ Nutzungsänderung beantragt werden.

Bei Antragstellung müssen Sie Ihren Ausweis, den Pachtvertrag, Grundrisspläne der geplanten Gaststätte (im Maßstab 1:100), gegebenenfalls einen Handelsregisterauszug (erkundigen Sie sich telefonisch), ein Führungszeugnis, einen Gewerbezentralregisterauszug und den Unterrichtungsnachweis der IHK (die Wirteprüfung) mitbringen. Sollten keine Einwände hinsichtlich der Behörde vorliegen, erhalten Sie erst eine vorläufige Erlaubnis und nach etwa drei Monaten eine grundsätzliche Erlaubnis. Die Erlaubnisgebühr, die einmalig zu zahlen ist, beträgt zwischen 50 und 5000 Euro, je nachdem, wie groß die Gaststätte wird und wo sie liegt. Als gesetzliche Sperrzeit gilt fast im ganzen Bundesgebiet die Zeit von 5.00 bis 6.00 Uhr.

Das Personal

Die Auswahl des Personals ist schwierig, denn gutes Personal kostet Geld und ist schwer zu finden. Sie brauchen aber unbedingt gutes Personal, denn schlechtes Personal wird jedem Gast irgendwann unangenehm aufstoßen. Ein gutes Lokal ist immer auch ein soziales Therapiezentrum und eine Art Theater. Gute Service- und Thekenkräfte müssen deshalb immer auch gute Therapeuten und Entertainer sein. Wie alle Künstler und Sozialarbeiter gehören diese eher zu den sensiblen Charakteren - und die sind manchmal anstrengend. Bedenken Sie auch: Es gibt so gut wie niemanden in der Gastronomie, der nicht betrügt. Um ein paar zusätzliche Euro zu erwirtschaften, lassen sich Service- und Thekenkräfte die erstaunlichsten Tricks einfallen, mit denen sie ein paar Posten an der Registrierkasse vorbeischmuggeln. Am einfachsten geht das, indem Getränke nicht boniert werden, der Erlös wandert dann zu hundert Prozent in die Tasche des Personals.

Es gibt jedoch weit subtilere Tricks, und Sie müssen davon ausgehen, dass das Personal sich in dieser Sache gegen Sie verbünden wird. Wenn Sie sehr viel Glück haben, finden Sie Personal, das Sie nicht betrügt. Das gibt es, aber es ist selten. Sie können nun Ihren eigenen kleinen Überwachungsstaat gründen und ein Zählwerk in die Kaffeemühle oder gar eine berwachungskamera über dem Tresen einbauen. Doch wenn Sie so weit gehen, die Schnapsflaschen regelmäßig zu wiegen, wird das Personal vielleicht den Schnaps mit Wasser verdünnen, das merkt bei zehn Prozent Verdünnung kein Mensch. Und wenn es Sie nicht mehr betrügen kann, dann betrügt Ihr Personal unter Umständen den Gast, und das ist letztlich noch schlimmer. Es hilft also im Grunde nur eins: Sie müssen selbst hinter der Theke stehen. Tag und Nacht.

Der Koch

In der Küche werden Sie auf ein weiteres Problem stoßen: In der Gastronomie zu kochen gehört zu den härtesten Jobs, die es gibt - Sie werden also nie und nimmer einen Koch finden, der nicht bekloppt ist. Nur Verrückte stehen diesen Job durch. Das geflügelte Wort in der Gastronomie lautet: Ein guter Koch ist der, der zur Arbeit erscheint. Stellen Sie sich auf Choleriker ein (bisweilen messerwerfende), und rechnen Sie jederzeit mit Zusammenbrüchen und Weinkrämpfen beim Personal, das vom Koch gepeinigt wird.

Die Gäste

Sie haben alle Hürden genommen, die Handwerker haben Ihnen einen Laden gezimmert und Sie noch nicht ruiniert, Sie haben Ihre Grundausstattung an Gedecken, Bestecken, Servietten, Lebensmitteln und Getränken erworben, Sie haben mit einer Brauerei einen guten Vertrag ausgehandelt, der Ihnen nicht nur Unterstützung bei der Finanzierung der Zapfanlage oder des Kühlraumes, sondern auch einen guten Bierpreis garantiert, Sie haben Personal gefunden, das Sie als vertrauenswürdig und angenehm empfinden, Sie haben womöglich sogar die örtliche Presse über Ihre Eröffnung informiert. Nur mit den Gästen haben sie nicht gerechnet.

Dieser Faktor ist leider oft völlig unberechenbar. Bisweilen werden gerade die schönsten Läden von den hässlichsten Gästen in Beschlag genommen. Das ist allerdings immer noch besser, als wenn Sie gar keine oder viel zu wenige Gäste haben. Auch das kommt häufig vor.

Ein weiteres Problem können auch Ihre zahlreichen Freunde werden, die Sie von nun an gerne in Ihrem Lokal besuchen. Ihre Freunde werden Rabatt erwarten oder auch mal hinterm Tresen stehen wollen und immer eine Sonderbehandlung verlangen. Natürlich sollten Sie Ihren Freunden dann und wann einen ausgeben, aber Sie müssen ihnen auch klarmachen, dass Ihnen der Besuch zwar stets große Freude bereitet, aber ebenso die Zeche, die sie zu begleichen haben. Dass es mal ein Getränk umsonst gibt, sollte nie eine Selbstverständlichkeit werden, sondern eine freundliche Geste bleiben, über die Sie immer wieder neu entscheiden.

Reich werden

Mit einem Lokal Gewinn zu erwirtschaften ist nur dann möglich, wenn Sie bereit sind, große Strenge zu zeigen: Ihrem Personal, Ihren Gästen und sich selbst gegenüber. Bevor Geld in der Kasse übrig bleibt, müssen drei Kostenfaktoren stets im Zaum gehalten werden: der Wareneinsatz, die Betriebskosten und die Personalkosten. Übersteigt der Wareneinsatz die 30-Prozent-Marke, ist Ihr Preisniveau zu gering, Ihr Lieferant zu teuer oder Sie werden beklaut. Übersteigen die Betriebskosten 20 Prozent, sind Ihre Pacht, der Strom- und der Wasserverbrauch zu hoch, oder die Abfallentsorgung ist zu teuer.

Übersteigen die Personalkosten 30 Prozent, haben Sie zu viele Angestellte (und sollten verstärkt mit Aushilfen arbeiten oder Personal reduzieren) - oder das Gehaltsgefüge wird an der einen oder anderen Stelle gesprengt. Sie sehen, dass ungefähr 20 Prozent des Umsatzes für Sie übrig bleiben, die Sie versteuern und von denen Sie alle Investitionen bestreiten müssen.

Selbst trinken

Die älteste Regel kennen Sie vermutlich: Ein Wirt sollte nicht sein bester Kunde werden, was bedeutet: Trinken Sie nicht Ihren eigenen Alkohol. Diese alte Regel ist Quatsch, denn kein Wirt hält sie durch. Das Geschäft lebt vom Alkohol, also müssen Sie hin und wieder etwas trinken. Wie es fast keinen Techno-DJ gibt, der keine Drogen nimmt, so gibt es auch so gut wie keinen Wirt, der nichts trinkt. Versuchen Sie aber unbedingt, den Konsum in Maßen zu halten. Nur weil alle um Sie herum mehr oder weniger ausgeprägte Alkoholiker sind, müssen Sie nicht auch einer werden.

Sie benötigen also einen genauen Plan, äußerste Disziplin, Energie, Durchhaltewillen, Autorität und einen Haufen Glück. Dann kann es entgegen alle Wahrscheinlichkeit etwas werden mit Ihrem Laden.

Lesen Sie weiter, wie sie erfolgreich Haarausfall bekämpfen können...

Der alte Mann

HAARAUSFALL BEKÄMPFEN

Glatze

Besonders gefährlich im Sommer: Die Glatze.

(Foto: Foto: iStock)

Zwei Drittel aller Männer leiden früher oder später unter Haarausfall. Auch die von damals, aus den sechziger und siebziger Jahren, die das Haar so lang trugen. So lang, dass es ein Musical zu Ehren der Bewegung der Hippies gab, das den Titel "Hair" trug. In der deutschen Übersetzung wurde der folgende, erstaunlich wunderbare Text gesungen:

"Ich will es lang und liegend, fliegend • Bürstenborstig, rabenhorstig • Ruppig, schuppig, struppig, zopfig • Eisenherzig, bubikopfig • Oder voll konfetti! • Kämmungslos verludert • Hemmungslos geölt, gepudert • Löwenmähnig, strähnig, wie Spaghetti!" Will man es so? Nun, hier die Begründung, warum man es so wollen könnte. Oder eben auch nicht: "Ging vor rund 2000 Jahren • Jesus nicht mit langen Haaren? • Und Maria liebte ihren Sohn! • Nur meine Mutter hasst mich! HAAR!"

Eine Lichtung

Haare waren damals tatsächlich ein Thema, mit langen Haaren grenzte man sich vom Establishment ab. Der Diskurs über das männliche Haar ist bis heute erhalten geblieben, aber hat seinen Tenor gewechselt. Heute geht es um das Schwinden der Haare. Haarausfall (Effluvium) ist im Prinzip unbedenklich, denn jeder Mensch verliert täglich 50 bis 150 Haare. Unbedenklich ist er allerdings nur, solange er nicht zu einer Alopezie führt, einer gesteigerten Form des Haarausfalls in Verbindung mit einer deutlichen Kopfhaarlichtung. Darunter leiden jedoch Millionen von Männern. Stark haarvermindernder Ausfall kann verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen:

Erbanlagen

Die häufigste Form des Haarausfalls, die androgenetische Alopezie, ist genetisch bedingt. Liegt diese Alopezieform vor, die sich auf den Oberkopf beschränkt, beginnen die Haare oft schon bei 20-bis 25-Jährigen auszufallen. Etwa ein Fünftel der männlichen Betroffenen leidet unter einer Mittelscheitellichtung. Meist aber führt diese Alopezie zunächst zu Geheimratsecken, später kann sie auch zu einer Tonsur oder einer Glatze führen. Beim erblichen Haarausfall verkümmern die Haarfollikel, die Wachstumsphase wird verkürzt, und statt kräftigem Haar entsteht nur noch dünnes, kurzes und schwach pigmentiertes Haar. Meist bleibt ein Haarkranz erhalten, aber richtig gut sieht das nicht aus.

Störung des Immunsystems

Funktionsstörungen des Körpers können einen Haarausfall namens Alopecia areata verursachen. Die Wachstumsphase der Haarfollikel endet dabei recht abrupt durch eine Autoimmunreaktion. Vermutet wird, dass sich Immunzellen gegen die Zellen in den Haarwurzeln richten, weshalb in einzelnen Bereichen am Körper, meist auf dem Kopf, in Sonderfällen auch am ganzen Kopf (Alopecia areata totalis) oder im Extremfall am ganzen Körper (Alopecia areata universalis) die Haare ausfallen. In der häufigsten Form entstehen kreisrunde kahle Stellen am Kopf. Der Haarausfall kann allerdings auch diffus sein, also nicht konzentriert auf bestimmte Stellen. Nach einigen Monaten können von alleine wieder Haare auf den kahlen Stellen wachsen, es ist jedoch auch möglich, dass sich die Alopezie an andere Stellen verlagert und ausweitet.

Mängel und chemische Substanzen

Die diffuse Alopezie (Alopecia diffusa) ist eine Form von Haarausfall, die, wie der Name sagt, am Kopf zu diffusem Ausfall führt. Er tritt allerdings häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Anders als bei der Alopecia areata werden nicht runde Stellen kahl, sondern im gesamten Kopfbereich fallen Haare aus, jedoch nicht unbedingt vollständig. Diese Art des Ausfalls kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Medikamente und andere chemische Substanzen, Eisenmangel und andere ernährungsbedingte Mängel, eine Vollnarkose, eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder eine Leberinsuffizienz. Der Haarausfall ist dann meist zeitlich begrenzt.

Was tun bei Haarausfall?

Bei Haarausfall lässt sich aber etwas tun, und die Möglichkeiten sind vielfältig.

Die Homer-Simpson-Methode

In der Folge "Karriere mit Köpfchen" besorgt sich Homer, der weitgehend haarlose Familienvater der Zeichentrickserie "The Simpsons", ein Haarwuchsmittel. Über Nacht wachsen ihm Haare, und dank seines guten Aussehens steigt er vorübergehend zu einer Führungskraft im Kernkraftwerk, in dem er arbeitet, auf. Er bekommt sogar den Schlüssel für den exklusiven Waschraum. Das Problem an dieser Methode ist: Sie funktioniert nur im Trickfilm. Nicht erblich bedingter Haarausfall ist in der realen Welt zwar häufig zu stoppen. Bei Mitteln, die volleres Haar bei erblich bedingtem Ausfall versprechen, handelt es sich aber in vielen Fällen um Geldmacherei. Viele Dermatologen bestreiten die Wirksamkeit dieser Wässerchen.

Seriöse Substanzen können Haarausfall vor allem verlangsamen oder stoppen. Es gibt aber noch kein Mittel, das nachweislich üppigen Haarwuchs verursacht. Das eine Mittel fördert die Durchblutung der Kopfhaut, ein anderes bremst die Bildung von Dihydrotestosteron, das durch Umwandlung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron entsteht und in vielen Fällen für Haarausfall verantwortlich ist. Vor einigen Jahren wurde entdeckt, dass ein die Blutzufuhr steigernder Wachstumsfaktor in hohen Dosen bei Mäusen das Fell wachsen lässt. Ein für den Menschen ungefährliches Präparat, das auf dieser Entdeckung beruht, ist jedoch noch nicht gefunden.

Andere Forscher arbeiten daran, die genetischen Grundlagen des Haarwuchses und -ausfalls vollständig zu verstehen, um Haarausfall dann mit einer Gentherapie begegnen zu können. Bei welcher Form vom Haarausfall auch immer: In jedem Fall ist der Arzt der bessere Berater als die Fernsehwerbung.

Die Julius-Caesar-Methode

Vom römischen Feldherrn Julius Caesar ist überliefert, dass er kein volles Haupthaar hatte. Der Lorbeerkranz, den er bei feierlichen Anlässen trug, unterstrich Caesars Machtposition, die er sich als Feldherr erworben hatte, doch er hatte auch den angenehmen Nebeneffekt, kahle Stellen auf dem Kopf zu verdecken. So wurde der Lorbeerkranz Markenzeichen und Hilfsmittel zugleich. In neuerer Zeit ist die Verwendung einer Kopfbedeckung in dieser Doppelfunktion beim Sänger Udo Lindenberg zu beobachten, der allerdings statt eines Lorbeerkranzes einen Hut benutzt.

Die Andre-Agassi-Methode Der ehemalige Tennisprofi Andre Agassi ist ein Beispiel für einen Mann, der zum richtigen Zeitpunkt einen Schnitt machte. Zu Beginn seiner Karriere wurde er nicht nur wegen seiner farbenfrohen Kleidung, sondern auch wegen seiner langen, zotteligen Haare als Paradiesvogel gepriesen. Dann schnitt er sich zunächst die Brusthaare ab, als die behaarte Brust allmählich aus der Mode kam. Schließlich, als sich sein Kopfhaar zu lichten begann, rasierte er sich den Kopf. Als einer der berühmtesten Kurzhaar- und Glatzenträger neben Bruce Willis, der einen ähnlichen Weg wählte, gilt der Ehemann von Steffi Graf, wenn auch etwas zur Ruhe gekommen, nach wie vor als Sexsymbol.

Die Horst-Tappert-Methode

In der Rolle von Oberinspektor Stephan Derrick verkörperte der Schauspieler Horst Tappert von 1973 bis 1998 einen bis dahin einzigartigen Kriminalistentypus, einen freundlichen, einigermaßen scharfsinnigen Herren, der niemals ein Macho war. Um seine Popularität und die der Serie nicht zu gefährden, trug Tappert in diesen Jahren bei öffentlichen Auftritten ein Toupet. Nach dem Ende der Serie nahm er das Toupet unverzüglich ab, auch bei öffentlichen Auftritten, und bekannte sich so zu seinem lichten Haar. Haben Sie also ein Problem mit Ihrer Glatze - lassen Sie sich um des Wohlbefindens wegen ein Toupet anfertigen. Sie können es schließlich jederzeit wieder abnehmen.

Die Guildo-Horn-Methode

Als langhaariger, unter Haarausfall leidender Mann muss der Sänger Guildo Horn bisweilen Spott ertragen. Seine Devise: Flucht nach vorne. Er geht offensiv mit seinem äußerlichen Makel um und trägt, statt etwa die Andre-Agassi-Methode zu wählen, bewusst weiter schulterlanges Haar. Damit steht er für eine selbstbewusste Minderheit der Männer, die sich über das bestehende Schönheitsideal, das von Männern wie Jake Gyllenhaal, Brad Pitt und Matthew McConaughey verkörpert wird, offensiv hinwegsetzt. Möglicherweise ein zukunftsweisender Weg.

Die Bobby-Charlton-Methode

Frank und Donald Smith ließen sich 1977 die Methode des "Comb over" patentieren. Das ist die Technik, eine Platte mit den seitlichen und unteren Kopfhaaren zu überdecken. Das Haar sollte dafür sieben bis zehn Zentimeter lang sein. Kämmen Sie das Haar von einer Kopfseite über die kahlen Stellen, fixieren Sie es mit Haarspray. Nehmen Sie dann das Haar von hinten, schließlich das von der anderen Kopfseite. Haarspray nie vergessen. Der britische Fußballer Bobby Charlton war ein bekannter Träger dieser Haarpracht, heute trägt er schlicht einen Haarkranz.

Lesen Sie weiter und erfahren Sie alles über den Mann, der Viagra nimmt...

Der alte Mann

Chili

Chili gilt als natürliches Viagra - soll Wunder wirken.

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VIAGRA NEHMEN

Schon im Alten Testament ist mehrmals von Impotenz die Rede. Im Buch Genesis (20:3- 6) wird sie an einer Stelle - Abimelech begehrte gerade Abrahams Frau Sara - als göttlicher Schutz vor einem Verstoß gegen Ehebruch beschrieben: "Und Gott sprach zu ihm im Traum: Ich weiß auch, dass du das mit einfältigem Herzen getan hast. Darum habe ich dich auch behütet, dass du nicht wider mich sündigtest, und habe es nicht zugelassen, dass du sie berührtest." Und im 1. Buch der Könige (1:1- 4) heißt es: "Als aber der König David alt war und hochbetagt, konnte er nicht warm werden, wenn man ihn auch mit Kleidern bedeckte. Da sprachen seine Großen zu ihm: Man suche unserm Herrn, dem König, eine Jungfrau, die vor dem König stehe und ihn umsorge und in seinen Armen schlafe und unsern Herrn, den König, wärme. Und sie suchten ein schönes Mädchen im ganzen Gebiet Israels und fanden Abischag von Schunem und brachten sie dem König. Und sie war ein sehr schönes Mädchen und umsorgte den König und diente ihm. Aber der König erkannte sie nicht."

Keine Erektion

Abimelech und König David litten an der erektilen Dysfunktion - Impotenz -, einer Krankheit, die heute etwa 50 Prozent aller Männer zwischen 40 und 70 betrifft. Die Hälfte der Betroffenen leidet unter einer mäßigen, ein Fünftel von ihnen unter einer vollständigen erektilen Dysfunktion. Heute gibt es allerdings, anders als noch zu König Davids Zeiten, wirksame medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Die bekannteste ist das Medikament Viagra mit dem Wirkstoff Sildenafil, andere wären die Medikamente Cialis und Levitra. Eine Idee von 1936, nach Vorbild der knochenähnlichen Walrossfortpflanzungsapparate Rippenknorpel in Penisse einzufügen, ist als veraltet anzusehen.

Viagra einsetzen

Der alte Mann

Viagra ist eine blaue Pille, die Sie vor dem geplanten Geschlechtsverkehr einnehmen, falls Sie Erektionsstörungen haben: also keinen für die sexuelle Aktivität ausreichend oder lange genug harten Penis bekommen. Die übliche Dosis ist 50 Milligramm, sofern der Arzt, der Ihnen Viagra verschrieben hat, keine andere Dosis verordnet hat. Weitere mögliche Dosen sind 25 und 100 Milligramm. Nehmen Sie die Tablette unzerkaut mit etwas Wasser ein. Die Wirkung setzt nach etwa 25 bis 60 Minuten ein; wenn Sie kurz zuvor fettiges Essen zu sich genommen haben, vielleicht etwas später. Größere Mengen Alkohol können die Wirkung beeinträchtigen. Ist sie nicht beeinträchtigt, hält sie für etwa vier Stunden an. Das bedeutet nicht, dass Sie eine vierstündige Dauererektion haben werden, sondern dass Viagra innerhalb von vier Stunden eine Erektion verursacht, sofern Sie zusätzlich sexuell stimuliert werden. Viagra ist kein Aphrodisiakum, die Pille steigert also nicht Ihre Lust.

Viagra wirkt

Damit der Penis erigiert, muss Blut in den Penisschwellkörper einströmen, was nur möglich ist, wenn die Arterien sich erweitern. Damit sie sich erweitern, muss aber die umliegende Muskulatur erschlaffen. Das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE 5) sorgt dafür, dass die Muskulatur das nicht tut. Denn PDE 5 baut den Botenstoff cGMP ab, der die Muskelzellen im Schwellkörper erschlaffen lässt. Durch den Abbau von cGMP sind also die Muskelzellen angespannt, und es kann kein Blut in den Schwellkörper strömen. Der Penis erschlafft oder bleibt schlaff. Viagra wirkt, indem es PDE 5 hemmt. Es wird daher auch als PDE-5-Hemmer bezeichnet.

Viagra wirkt allerdings nur, wenn Sie auch sexuell erregt sind. Das liegt am Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO), der für eine Erektion entscheidend ist. Sexuelle Stimuli werden in Nervenimpulse umgewandelt, die das Rückenmark hinunterrasen. Wenn diese Impulse die Nervenenden des Penis erreichen, wird NO freigesetzt. NO wiederum aktiviert das cGMP. Kurz: Viagra - beziehungsweise der Wirkstoff Sildenafil - hemmt PDE 5, das die Aktivierung von cGMP verhindert. Die Pille verhindert damit lediglich, dass die Erektion verhindert wird. cGMP, das den Bluteinstrom in den Penis ermöglicht, wird jedoch über NO aktiviert, nicht dank Viagra.

Viagra und das Risiko

Wo gehobelt wird, da fallen Späne, und so müssen Sie auf einige Risiken achten, die die Einnahme von Viagra mit sich bringt. Haben Sie Viagra eingenommen, erschlafft Ihr Penis nach dem Sex in der Regel trotzdem wieder. Tut er das nicht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, denn vielleicht liegt dann ein Priapismus vor, eine schmerzhafte Dauererektion, die der Behandlung bedarf. Das ist allerdings selten. Möglich, wenn auch selten, ist zudem, dass Sie unter Verdauungsstörungen, Erbrechen, Schwindel, einer verstopften Nase, Herzklopfen oder Sehstörungen leiden (einschließlich Störungen des Farbensehens, verstärkter Lichtempfindlichkeit oder unscharfes Sehen). Häufiger sind Kopfschmerzen und eine Gesichtsrötung.

Vorgekommen sind auch Schlaganfälle, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerzen, Herzinfarkte oder vorübergehende Durchblutungsstörungen des Gehirns. Die meisten, aber nicht alle Männer wiesen vor Einnahme dieses Arzneimittels Herzerkrankungen auf. Ob es einen Zusammenhang mit Viagra gibt, ist nicht abschließend geklärt.

Nie mit Poppers

Wenn Sie Nitrate benutzen, die in Arzneimitteln stecken, die zur Linderung der Beschwerden bei Angina pectoris verordnet werden, dürfen Sie Viagra nicht einnehmen, denn Viagra kann ihre Wirkung extrem verstärken. Diese Medikamente werden auch Poppers genannt, da die Glasampullen, in denen sich die Medizin früher befand, beim Öffnen knallten oder poppten. Das legt die doch erstaunlich klingende Grundregel nahe: Poppers und Viagra, das geht nicht zusammen.

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Der alte Mann

Schmerz

Schmerz, der ständige Begleiter eines Hypochonders.

(Foto: Foto: iStock)

HYPOCHONDER SEIN

Männer sind nicht hart. In fast jedem Mann wohnt eine leichte Neigung zur Hypochondrie, zur Einbildung einer Krankheit. Das ist in der Regel nicht weiter schlimm, es wird jedoch bedenklich, wenn Sie unter den Einbildungen leiden und viel Zeit beim Arzt verbringen. Ob sie allmählich zum schweren Hypochonder werden, können Sie herausfinden, indem Sie immer wieder mal die folgenden zehn Fragen beantworten. Müssen Sie die Hälfte der Fragen mit "Ja" beantworten, dann sind Sie es: ein echter Hypochonder.

01. Wenn Ihr Arzt Ihnen seine Diagnose schildert, haben Sie dann auch immer das Gefühl, er sage Ihnen nicht die ganze Wahrheit?

02. Haben Sie, noch bevor Sie seine Diagnose erfahren, das Gefühl, er liege ohnehin falsch?

03. Empfinden Sie die Mitteilung, dass mit Ihnen alles in Ordnung sei, als schlechte Nachricht?

04. Wenn Sie in einer Zeitschrift die Beschreibung der Symptome einer außergewöhnlichen Krankheit oder einer neuartigen Epidemie gelesen haben, stellen Sie schlagartig fest, dass Sie unter exakt diesen Symptomen leiden?

05. Begegnen Sie Personen, die Ihnen freundlich mitteilen, "gerade besonders gut" auszusehen, mit Aggression?

06. Kontrollieren Sie mehrmals am Tag Ihre Temperatur und Ihren Blutdruck?

07. Wechseln Sie häufig den Arzt, weil Sie überzeugt sind, dass, egal wo sie vorsprechen, Sie einfach nicht ernst genommen werden?

08. Wenn Sie ihre Freunde jetzt fragten, ob Sie oft über Ihre Krankheit sprechen - würden diese sofort in ein hysterisches Lachen verfallen?

09. Berichten Sie Ihrem Arzt auch am Telefon regelmäßig über neue Symptome Ihrer Krankheit?

10. Denken Sie bei Bauchschmerzen an ein Magengeschwür, bei einer Abschürfung an Hautkrebs und bei Durchfall an Darmkrebs?

Sie sind nicht allein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet, dass jeder 18. Patient, der zum Arzt geht, sich seine Krankheit einbildet.

Lesen Sie weiter, wie Mann eine Midlife-Crisis übersteht...

Der alte Mann

Harley

Der klasssiche Weg aus der Midlife-Crisis: Eine Harley.

(Foto: Foto: iStock)

EINE MIDLIFE-CRISIS ÜBERSTEHEN

Es gilt als ausgemacht, dass Männer irgendwann im Alter zwischen 35 und 55 in eine Krise geraten. Man spricht dann von der Midlife-Crisis. Gängigen Klischees zufolge kaufen sich betroffene Männer einen Sportwagen und versuchen, mit deutlich jüngeren Frauen anzubandeln. Ein wunderbares Beispiel für eine solche Krise liefert der Regisseur Blake Edwards in seinem Film "10 - Die Traumfrau", in dem er seinen Helden aufs Fürchterlichste leiden lässt dafür, dass er das Glück vor seinen Augen nicht sieht, sondern all sein Begehren auf eine junge Frau richtet. Aber es ist eben bloß ein Film - selbst wenn man davon ausginge, dass diese Klischees die Realität spiegeln (was man tatsächlich nicht tun sollte), bliebe immer noch die Frage: Warum tun Männer das? Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze.

Physische Ursachen

Der Körper eines Mannes verändert sich mit den Jahren, und manche Experten vertreten die Ansicht, man könne von männlichen Wechseljahren sprechen. Ursache dafür sind hormonelle Veränderungen, insbesondere die Verminderung der Testosteronkonzentration ab dem etwa 40. Lebensjahr. Das kann zu Beschwerden führen: Sexuelle Leistungen können eventuell nicht mehr selbstverständlich abgerufen werden, die Sehkraft kann schwinden, unter Umständen verändert sich das Gewebe, und manche Muskeln bauen sich ab. Häufiger sind Schlafstörungen, Rücken-, Gelenk- und Gliederschmerzen.

Aber: Ein durchgängig erhöhtes Beschwerdeniveau ist nicht nachweisbar. Es handelt sich bei den Wechseljahren - sofern es sie beim Mann gibt, also nicht um ein Syndrom. Gesunde Männer geben seltener als nicht gesunde Männer an, Beschwerden zu haben, die man vermeintlichen Wechseljahren zuordnen könnte. Ist man ohnehin nicht gesund, lassen sich die Beschwerden aber auch nicht eindeutig auf hormonelle Veränderungen zurückführen. Es stimmt zwar, dass der Testosteronspiegel mit zunehmendem Alter sinkt, was Beschwerden auslösen kann. Aber er ist auch bei Übergewicht und starkem Alkoholkonsum erniedrigt - Faktoren, die altersunabhängig sind.

Psychische Ursachen

Eine Midlife-Crisis ist wohl eher eine Krise des Denkens. Ein möglicher Auslöser ist, dass in der Lebensmitte die Karriere auf dem Höhepunkt ist oder die Berufsroutine plötzlich verstärkt als negativer Stress wahrgenommen wird. Vielleicht stellt sich die Erkenntnis ein, dass man bestimmte Ziele aus Altersgründen nicht mehr erreichen kann, oder eine Partnerschaft droht nach vielen Jahren zu scheitern.

Vielleicht empfindet man auch die körperlichen Symptome des Älterwerdens im Zusammenspiel mit den anderen Auslösern als besonders einschränkend. Und so treten plötzlich verstärkt neue Aspekte in den Vordergrund: Die Endlichkeit wird thematisiert, die eigenen Ziele und bereits Erreichtes werden in Frage gestellt. All das mag vor allem in der Lebensphase zwischen 40 und 45 vorkommen, aber weder bei nachweislich vielen Männern noch ausschließlich aufgrund körperlicher, sondern dann eher wegen sozialer oder privater Veränderungen.

Wege aus der Krise Wenn Sie zu den Männern gehören, die eine Midlife-Crisis erleben, so sollten Sie wissen, dass es Möglichkeiten gibt, damit umzugehen. Eine Möglichkeit, zum Beispiel mit schwindender sexueller Leistungsfähigkeit umzugehen, ist Viagra (vgl. Kapitel Der alte Mann, Rubrik Viagra nehmen). Das ist allerdings eine Möglichkeit, die das stereotype männliche Selbstbild, er müsse allzeit bereit und schnell leistungsfähig sein, eher festigt. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit umzudenken.

Sie sind nicht gezwungen, am Glauben festzuhalten, dass Sex schnell und Sie als Mann sexuell besonders leistungsfähig sein müssen. Nehmen Sie sich Zeit, seien Sie flexibel. Versagensängste sind ohnehin hinderlich, sie können Erektionsprobleme verstärken. Ob Sie versagen oder nicht, ist aber eine Definitionsfrage. Wenn Sie und Ihre Partnerin oder Ihr Partner hinterher glücklich sind - wer hat dann versagt?

Was Mannsein bedeutet

Eine Studie zeigt, dass Männer, die ein besonders männliches Selbstbild haben, Beschwerden, die als Midlife-Crisis bezeichnet werden könnten, häufig ignorieren und sich für unverwundbar halten. Anders ist es bei Männern, die ein feminineres oder androgynes Selbstbild haben, die also, wenn sie sich selbst beschreiben, auch weibliche Stereotypen verwenden, zum Beispiel von sich sagen, sie könnten gut zuhören oder seien sensibel. Unzufriedenheit mit dem beruflichen Status ist ein typisch männliches Stereotyp; die Bewältigung des Problems gehen Männer oft an, indem sie versuchen sich durchzusetzen, wodurch sie auch stärker gefordert und gesundheitlich gefährdeter sind.

Sie verdrängen Beschwerden, was dazu führen kann, dass eine Krise sich in ihrem späteren Verlauf umso stärker äußert. Männer, die auch feminine Züge auf sich vereinen, achten häufig besser auf körperliche Veränderungen, deuten diese aber nicht zwangsläufig als Krise, sondern passen einfach besser auf sich auf, zum Beispiel, indem sie häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen gehen (vgl. Kapitel Der alte Mann, Rubrik Sich untersuchen lassen). Bei der Bewältigung einer Midlife-Crisis geht es also auch darum, darüber nachzudenken, was Mannsein für Sie bedeutet. Und sich dann zu fragen, ob es nicht auch etwas anderes bedeuten kann.

Die Texte sind dem Buch "Ein Mann. Ein Buch." von Eduard Augustin, Philipp von Keisenberg und Christian Zaschke entnommen. Erschienen bei Süddeutsche Zeitung Edition.

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