Süddeutsche Zeitung

Von blond zu braun:Imagewechsel in Farbe

Wenn Frauen etwas verändern wollen, fangen sie oft mit der Haarfarbe an. Aus unschuldigen Blonden werden verruchte Brünette - und umgekehrt. Je nachdem, wie es gerade ins Image passt.

Anna-Lena Roth

Wenn Frauen etwas verändern wollen, fangen sie oft mit der Haarfarbe an. Aus unschuldigen Blonden werden verruchte Brünette. Oder genau andersherum - wie es gerade ins Image passt.Kelly Osbourne, Tochter von Schock-Rocker Ozzy Osbourne, ist für ihren düsteren, blassen Look bekannt - jedenfalls war sie das in der Vergangenheit. Seit sich die 24-jährige Musikerin mit dem fünf Jahre jüngeren Model Luke Worrall verlobt hat, macht sie ...Foto: Getty Images

... auf unschuldig, intelligent und natürlich. Und das alles auf Wunsch ihres Herrn Papa. Der möchte nämlich, dass sein Töchterchen mit langen blonden Haaren vor den Traualtar tritt. Das mit dem Blondieren hat offensichtlich hingehauen - im August zeigte sich Osbourne mit dieser Haarfarbe (im Bild) in London. Auf die Hochzeit muss der Bräutigam wohl trotzdem noch ein wenig warten, bis die Haare lang genug sind.Foto: Getty Images

Es gab eine Zeit, da war Mischa Barton erfolgreiche Schauspielerin, Trendsetterin und modisches Vorbild. Als reiche, blonde Marissa Cooper feierte sie in der Serie "O.C. California" ihren Durchbruch. Nach dem Ausstieg ließen die erhofften, ernsthaften Rollenangebote aber auf sich warten.Foto: Getty Images

Stattdessen machte die 23-jährige Mischa mit Unterernährung, Bewährungsstrafe und übermäßigem Alkoholkonsum Schlagzeilen. Das brave Image hat sie hinter sich gelassen - und mit ihm auch die Haarfarbe blond. Nach ihrer Entlassung aus der Klinik, in die sie nach einem Zusammenbruch eingeliefert worden war, stürzte sich Mischa Anfang August gleich wieder in Dreharbeiten - und färbte sich zum neuen Lebensabschnitt ihre Haare dunkelbraun.Foto: AFP

Zu Beginn ihrer Karriere galt Schauspielerin Scarlett Johansson als die Parade-Blondine. Sie ignorierte Hollywoods XXS-Magerlook und wurde für ihre vollen Lippen, die sinnlichen Kurven und die blonde Mähne von Fans und Regisseuren gleichermaßen geliebt. Doch anscheinend hatte die Woody Allen-Muse genug von ihrem Image als verführerische, aber leicht naive Blondine.Foto: ddp

Zur Premiere ihres Films "Er steht einfach nicht auf Dich" erschien die 24-Jährige im Februar mit dunkler Haarpracht. Angeblich wolle sie mit der neuen Farbe die Chancen auf tiefergehendere Filmrollen erhöhen. Im Interview mit der Gala verriet sie: "Ich hatte einfach Lust auf Veränderung, wie wohl jede Frau von Zeit zu Zeit. Ehrlich gesagt würde ich gern auch mal extremere Looks ausprobieren."Foto: AFP

Als blonde Julia aus "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" wurde Yvonne Catterfeld bekannt. Nach ihrem Ausstieg aus der Serie startete sie eine Sangeskarriere und verkörperte auch auf der Bühne das Image des lieben, blonden Mädchens von nebenan. Ende 2006 brachte sie ihr neues Album heraus, "Aura", bei dem sie erstmals an allen Stücken beteiligt war. Catterfeld wollte als Sängerin Ernst genommen werden.Foto: Getty Images

Und was läge da näher, als die neue Ernsthaftigkeit durch die Haarfarbe zu unterstreichen? Seitdem schmachtet Catterfeld als brünette Sängerin in die Mikros.Foto: Getty Images

Als blonder Teenage-Star mit Lolita-Charme startete Britney Spears ihre Karriere. Sex vor der Ehe war für sie Tabu, der Glaube ein wichtiges Thema. Einige Jahre und viele Nummer Eins-Hits später war von diesem Sauberfrau-Image nicht mehr viel übrig.Foto: Getty Images

Auf die Hochzeit und die Geburt der zwei Söhne folgten Scheidung, Aufenthalte in der Entzugsklinik, bizarre Bühnenauftritte und die Kahlrasur. Doch zum Glück ist diese dunkle Phase nun überwunden - und die Haare mittlerweile wieder blond.Foto: dpa

Ashley Tisdale ist eine Ausnahme unter den hier aufgeführten Damen: In den "High School Musical"-Filmen spielt Ashley trotz blonder Haare nicht die Unschuld vom Lande - sondern das genaue Gegenteil. Als intrigante Sharpay gelang ihr der Durchbruch.Foto: Getty Images

Und wie das mit Schauspielern im Teenagealter so ist, startete auch Ashley bald ihre Gesangskarriere. Pünktlich zum zweiten Album kehrte sie zu ihrer natürlichen Haarfarbe zurück. "Ich bin alles in allem etwas reifer geworden, auch etwas mutiger. Der Stil, der mein Erwachsenwerden widerspiegelt, ist etwas rockiger", sagte die 24-Jährige im Interview. "Jetzt bin ich mehr ich selbst, und dazu zählt auch, dass ich nun wieder meine echte Haarfarbe trage, nämlich braun."Foto: Getty Images

Auch an Cameron Diaz haftete ewig das Image der süßen Blonden von nebenan. Ende 2006 hatte sie wohl genug davon - und änderte ihre Haarfarbe.Foto: AP

Als Dunkelhaarige genieße sie ein ganz neues Lebensgefühl, verriet Diaz im Interview. "Ich fühle mich bodenständiger und verantwortungsbewusster", sagte die Schauspielerin. Sie werde jetzt ernster genommen, "das gefällt mir". Die Freude an der neuen Haarfarbe hielt allerdings nur kurz: Gut ein Jahr später war sie schon wieder als Blondine unterwegs.Foto: Getty Images

Als wären eine Hochzeit und ein neues Album mit der Erfolgsband "The Black Eyed Peas" nicht schon genug Veränderung - Anfang des Jahres entschied sich Sängerin Fergie dazu, von der Blondine zur Brünetten zu werden.Foto: Getty Images

"Ich meine, ich will ja auch nicht immer dieselbe Haarfarbe tragen, sondern sie möglichst oft wechseln", sagte Fergie im Interview. Warum nun ausgerechnet dunkelbraun kann die Sängerin auch erklären: "Für mich ist das halt eine Nachtfarbe. Und die passt wunderbar zum Gefühl des Albums."Foto: Getty Images

Die "Ich will doch nur spiel'n"-Sängerin Annett Louisan war Synonym für langsame, einfühlsame Melodien. Passend dazu hatte sie nicht nur das Lolita-Image, sondern auch die blonde Mähne. Im vergangenen Jahr folgte dann mit einem neuen Album auch die große Verwandlung.Foto: Getty Images

"Braun ist meine echte Haarfarbe. So sehe ich wirklich aus. Ich wusste gar nicht mehr, wie dunkel ich eigentlich bin", sagte die Sängerin im Brigitte-Interview. Erst im Nachhinein sei ihr bewusst geworden, was blond sein bedeute. "Blond ist erst einmal eine Ansage. Blond strahlt. Aber das Dunkle zieht den zweiten Blick auf sich, und der ist eigentlich viel tiefer. Es ist einfach eine andere Welt, nicht mehr blond zu sein."Foto: ddp(www.sueddeutsche.de/aro/bre/bgr)

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.164280
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.