Kolumne: Vor GerichtHanswürste

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Der NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann (Zweiter von links) steht während seiner Vernehmung am ersten Prozesstag im April 1961 vor dem Bezirksgericht in Jerusalem.
Der NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann (Zweiter von links) steht während seiner Vernehmung am ersten Prozesstag im April 1961 vor dem Bezirksgericht in Jerusalem. (Foto: dpa)

Unser Kolumnist hat vor internationalen Tribunalen viele Kriegsverbrecher erlebt. Seitdem versteht er noch mehr, was Hannah Arendt mit der "Banalität des Bösen" meinte.

Von Ronen Steinke

Wenn der schöne Tag kommt, an dem großen Generälen, Terrorfürsten oder gestürzten Präsidenten der Prozess gemacht wird, dann kann man im Gerichtssaal oft einen faszinierenden Effekt beobachten. Ein Mann wie der ruandische Ex-Armeechef Augustin Bizimungu zum Beispiel, dessen fülliges Gesicht eben noch auf Propaganda-Postern prangte und der nur leicht mit der Hand winken musste, um Kämpfer zum Völkermord losstürmen zu lassen, wirkt auf einmal viel kleiner. Rutscht hin und her. Sortiert bunte Filzstifte. Kritzelt nervös auf Papier herum.

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