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VIP-Klick: Tiger Woods:Gut sieht er aus

Von wegen geknickt: Halbnackt und mit Hanteln posiert Tiger Woods auf dem Cover von Vanity Fair. Und sieht dabei ziemlich kampfbereit aus.

Seit Wochen beherrscht der Fall des einstigen Golfstars Tiger Woods die Titelblätter der Klatschhefte. Gut kommt der 34-Jährige dabei nicht weg. Die Frau ist weggelaufen, die Affären plaudern schmutzige Details aus, die Sponsoren sind abgesprungen. Doch bei der Februar-Ausgabe des amerikanischen Magazins Vanity Fair ist alles anders: Tiger Woods gibt auf dem Cover den starken Mann.

Ganz der aggressive Sportler, mit schwarzer Mütze, Hanteln und gestähltem nacktem Oberkörper, sieht er dem Leser direkt ins Gesicht. Daneben die Überschrift: "Das Geheimnis eines Sport-Superstars, den wir zu kennen glaubten." Die berühmte Fotografin Annie Leibovitz hat die Fotos gemacht.

Ist der kämpferische Auftritt Woods trotziger Versuch, ein Comeback zu starten? Wohl kaum. Vanity Fair bestätigte laut dem britischen Guardian, dass die Bilder vor dem Skandal gemacht worden seien. Der gefallene Sportler selbst hat sich schon vor drei Wochen aus der Öffentlichkeit zurück gezogen, weil er "ein besserer Ehemann und Vater" sein wolle. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist immer noch ein Geheimnis.

Trotzdem könnten diese Aufnahmen dem Sportler nützen. Sie zeigen den starken, selbstbewussten Golfprofi, der Woods einmal war - dieses Image hatte man ja schon fast vergessen. Bleibt nur die Frage, ob die abgesprungenen Sponsoren sich davon überzeugen lassen. Immerhin: Der Sponsorenrückzug scheint vorerst gestoppt. Ein Spielzeughersteller hat angekündigt, dass der seit zehn Jahren laufende Vertrag mit dem Weltranglisten-Ersten nicht aufgelöst wird.

Zum neuen Jahr jedoch war die größte amerikanische Telefongesellschaft aus ihrem Werbevertrag mit Woods ausgestiegen. Das Unternehmen hatte noch im Februar 2009 ein mehrjähriges Abkommen mit dem Supersportler unterzeichnet. Auch ein Managementberatungsunternehmen hatte die sechsjährige Zusammenarbeit mit Woods beendet. Der 14-fache Major-Sieger sei "nicht mehr der richtige Werbeträger", erklärte das weltweit agierende Unternehmen. Woods war für die Firma seit 2003 in 27 Ländern im Fernseh- und Printbereich das Aushängeschild.

Auch der Rasiererhersteller Gilette hatte nach den Eskapaden des einstigen Saubermannes einen Rückzieher gemacht. Der Kalifornier hat mit Prämiengeldern aus 71 Turniersiegen in den 13 Jahren seiner Profi-Karriere laut dem US-Marktanalysen-Giganten Forbes als erster Sportler mehr als eine Milliarde Dollar verdient.

Noch-Ehefrau Elin Nordegren werden die Bilder kaum beeindrucken. Sie hat angekündigt, sich von Woods scheiden lassen zu wollen. Die blonde Schwedin vergnügt sich derzeit im französischen Wintersportort Chamonix. Das Us-Magazin berichtete, dass sie den Jahreswechsel und ihren 30. Geburtstag in dem Ort feierte. "Elin wirkte glücklich und lächelte", zitierte die Zeitschrift eine Augenzeugin.

Bei Woods selbst dürfte das mit dem Durchstarten noch ein wenig längern dauern. Der Sexskandal des Saubermanns hatte mit einem mysteriösen Autounfal am 27. November vor seiner Haustür in Florida begonnen und Spekulationen um sein Privatleben ausgelöst. Diese bestätigte er am 11. Dezember mit einem Untreue-Geständnis gegenüber seiner Frau und seinen zwei Kindern.

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