Bekannt wurde der gebürtige Kroate durch seine Rolle als Müncher Tatort Kommisar "Ivo Batic". Wie sich jetzt herausstellte, verdiente der Schauspieler früher seine Brötchen in einer anderen Branche: Nemec synchronisierte Ende der 70er Jahre mehrere Sexfilme. "Ich war jung und stöhnte fürs Geld" sagte er der Bild.
Miroslav Nemec als Kommisar "Ivo Batic" im Münchner Tatort.
(Foto: dapd)"1600 Mark pro Monat gab´s damals fürs Theaterspielen", erklärte der Tatort-Kommissar dem Blatt. Fünf Mark Honorar hätte es damals pro Schnittszene gegeben. "Manchmal 500 am Tag." Leicht verdientes Geld also, auch wenn Nemec heute sagt: "Morgens um acht vor einem Schmuddel-Porno zu stehen, macht keinen Spaß. Wir begrüßten uns mit "John Porno" statt "Buon giorno" - dann ging das Gejodel auch schon los..."
Mit seiner Erotik-Vergangenheit ist der Hobby-Musiker nicht allein. Auch Stars wie Ingrid van Bergen (wurde 2009 Dschungelkönigin gewählt), Til Schweiger (Kein-Ohr-Hasen) oder Stromberg-Darsteller Christoph Maria Herbst verdienten so zeitweise ihr Geld.
Im Laufe der Zeit wandte sich der inzwischen 57-jährige dann der Arbeit vor der Fernsehkamera zu. So sah man ihn unter anderem in der Fernsehserie "Die Wiesingers" als Schwiegersohn der Münchner Brauereifamilie und in der Serie "Liebling Kreuzberg" als Staatsanwalt und Gegenspieler von Manfred Krug. In den deutschen Krimi-Serien Derrick und Der Alte trat er als Bösewicht auf, wechselte schließlich die Seiten und ist seit 1991 mehrmals im Jahr als Kriminalhauptkommissar "Ivo Batic" im Münchner Tatort gemeinsam mit Udo Wachtveitl zu sehen.
Mittlerweile hat Miroslav Nemec es nicht mehr nötig, für Geld zu stöhnen. Und auch sonst scheint der Schauspieler geläutert: Mit seinem Förderverein "Hand-in-Hand" unterstützt Nemec Kriegswaisenkinder im ehemaligen Jugoslawien. Für sein soziales Engagement wurde der Vater zweier Töchter unter anderem mit dem bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.