VIP-Klick: Eisbär Knut:Verliebt in Berlin

Seit einer Woche wohnt Giovanna bei Knut, jetzt hatten die beiden ihr erstes Date. Dabei wurden sogar Zärtlichkeiten ausgetauscht - oder eben das, was Eisbären darunter verstehen.

Eisbären halten nicht Händchen, Eisbären geben sich Backpfeifen, wenn sie sich näherkommen wollen. Man kann das mit Spannung erwartete erste Zusammentreffen zwischen Knut aus Berlin und seiner neuen Mitbewohnerin aus München insofern als durchaus gelungen bezeichnen.

Knut; Giovanna; ddp

Giovanna (links) und Knut gehen auf Tuchfühlung.

(Foto: Foto: ddp)

Seit einer Woche wohnt die dreijährige Giovanna jetzt bei dem gleichaltrigen Bären, direkt begegnet waren sich die beiden Tiere bislang aber nicht. Am Dienstag hatten sie zum ersten Mal Gelegenheit, sich auf der Freianlage des Berliner Zoos kennenzulernen.

"Es kam wie von uns erwartet. Knut war sehr schüchtern, die Münchnerin hat eindeutig das Dirndl an", analysierte der Chef des Bärengeheges, Heiner Klös, das Treffen. Tatsächlich war die Stimmung zwischen den Eisbären hervorragend, nachdem Giovanna mit einer kräftigen Ohrfeige zur Begrüßung das Eis gebrochen hatte.

Mehrere Pfleger standen zum Eingreifen bei möglichen Revierkämpfen und Tatzenhieben bereit. Vor wenigen Tagen hatte im Tierpark Stralsund ein zehn Jahre alter Braunbär eine neunjährige Bärin urplötzlich attackiert und getötet.

Knut haben bisher schon mehr als acht Millionen Menschen besucht. Zusammen mit seiner aus dem Tierpark Hellabrunn in die Hauptstadt gezogenen Gefährtin steuert der Berliner Eisbär jetzt die Zehn-Millionenmarke an.

Mit der friedlichen Anbändelei der beiden noch nicht geschlechtsreifen Raubtiere erfüllt sich auch der Wunsch des vor einem Jahr gestorbenen Tierpflegers Thomas Dörflein. In einem Interview über Knut sagte er: "Er soll die enge Bindung zum Menschen verlieren. Er soll ja Bär werden und sein. Ich habe ihn ja nicht für mich aufgezogen."

Das von seiner Mutter Anfang Dezember 2006 verstoßene Eisbärbaby war von Dörflein über viele Monate mit der Flasche aufgezogen worden. Knut war bisher völlig auf Menschen fixiert, machte vor dem Publikum ständig Männchen und winkte in die Kameras. Das Verhalten der Bärs wurde in Berlin schließlich sogar zu einem Politikum - die Grünen-Abgeordnete Claudia Hämmerling sprach gar von "Isolationshaft".

Seinen Betreuern im Zoo zufolge reagierte Knut überrascht und erstaunt, als er die große Eisbärin zum ersten Mal in seinem eigene Revier sah. Beide durften schon früh morgens, lange vor der Öffnung des Zoos, nach draußen; nach etwa einer Stunde wurden sie wieder getrennt. Dem ersten Date sollen nun weitere folgen.

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