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"Meine naive Art ist eine Marktlücke."
Bekannt geworden vor allem durch die dramatische Kurzehe mit Dieter Bohlen, moderierte Verona Pooth (damals Feldbusch) - ehemalige Miss Hamburg, ehemalige Miss Germany, ehemalige Miss Intercontinental World und ehemalige Miss American Dream - von 1996 bis 1999 für RTL II die Erotik-Talkshow "peep!".
Locker und unbedarft plauderte sie mit prominenten Gästen über Sex, Erotik und Liebe, lief dabei in so manche Grammatikfalle - was ihrer guten Laune und ihrem Charme jedoch keinerlei Abbruch tat.
"Halte dich nicht damit auf, Schwächen zu korrigieren. Setze auf deine Stärken." Die bolivianische Lebensweisheit stammte von ihrer Mutter und Verona Pooth hält sich daran. Sie setzt ihre scheinbare Naivität pointiert ein, unterhält ihr Publikum und zieht selbst den größten Nutzen aus ihrem Ruf als Dummerchen.
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"Man versucht dauernd hinter meine Fassade zu gucken. Aber da ist nichts."
Ihre stärkste Waffe: Selbstironie. Unbekümmert spricht sie aus, was andere über sie denken, und nimmt damit ihren Kritikern den Wind aus den Segeln. Sie spielt eine Parodie ihrer selbst - und hat in dieser Rolle den größten Erfolg.
"Es stimmt, dass ich 'dem' und 'den' nicht auseinanderhalten kann. Aber diese beiden Wörter sind sich auch so ähnlich, dass ich gar keinen Wert drauf lege, sie zu unterscheiden", erklärt sie selbstbewusst in einem stern-Interview.
Die Moderation der Erotik-Talkshow beendete Verona, weil ihr die Sendung "zu pornographisch" wurde. In der Late-Night-Comedyshow "Veronas Welt" hielt sie 1998 bis 2000 Talkrunden in einem Nachbau ihres eigenen Wohnzimmers ab.
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"Dr. Sommer hat mich in meiner Teenagerzeit aufgeklärt."
Verona im Glück: 2000 lernte sie den Studenten und angehenden Unternehmer Franjo Pooth kennen. Ein Jahr später dann Unglück: Sie brach weinend in Johannes B. Kerners Talkshow zusammen, als sie über die kurze, aber offensichtlich schmerzreiche Ehe mit Dieter Bohlen sprach. Der Musikproduzent soll sie geschlagen haben.
Die ersten Tipps zum Thema Sex und Liebe kamen von Dr. Sommer, erzählte sie bei einem Besuch der Bravo-Redaktion im Jahr 2001 - und diesmal schien der Teenie-Doktor bessere Arbeit geleistet zu haben. Glücklich präsentierte sie sich mit Franjo als Traumpaar der glitzernden Verona-Welt.
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"Wann macht er denn endlich 'Blubb'?"
2001 war ihr Jahr als Werbeikone: acht Werbeverträge wurden von Verona Pooth selbst gelesen, verhandelt und schließlich unterschrieben. "Ich fühle mich als Unternehmerin", sagte sie der FAZ.
Die skeptische und knallharte Geschäftsfrau trauten ihr anfangs nur wenige zu. In ihren Werbespots zeigte sie sich dann auch wieder so, wie man sie kennt: naiv (für die Lebensmittelfirma Iglo unterhielt sie sich mit einer Packung Rahmspinat), sexy (für die Shampoofirma Schauma ließ sie ihr langes braunes Haar wehen) und grammatikalisch immer einen Tick daneben ("Da werden Sie geholfen", bewarb sie die Telefonauskunft von Telegate).
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"Ich bin ein amüsanter, erfolgreicher Unterhaltungsfaktor."
Erfolg in jeder Beziehung: nicht nur das berufliche Leben lief rund, auch privat gab es keinen Grund zur Beschwerde. 2002 feierten Verona und Franjo ihre Verlobung.
Verona weiß, wie sie ihr Publikum um den Finger wickelt, und sie weiß, wie sie die Männer um den Finger wickelt. Im Grunde ist das Rezept dasselbe: Sie gibt ihnen allen das, was sie wollen. Ihren Zuschauern bietet sie Unterhaltung und die Männer lässt sie glauben, dass sie etwas zu sagen haben. "Aber im Endeffekt rede doch ich!" So einfach ist das.
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"Traumfigur 90/160/90" (Autogrammkarte 2003)
Verona als Mutter: 2003 kam ihr Sohn San Diego Franjo Pooth zur Welt. Freud und Leid der Schwangerschaft dokumentierte sie in dem kunterbunten Ratgeber "Der kleine Feldbusch".
Vorher brachte sie noch rasch ihre eigene Modekette auf den Markt. Unter dem Label "Verona's Dreams" präsentierte sie Schmuck- und Dessouskollektionen. Schönheit hat nichts mit Idealmaßen zu tun, lautet ihre Botschaft. Ihre eigenen Maße führte sie im Dessous-Kalender 2003 vor - bevor sie dann im "kleinen Feldbusch" das "Geheimnis der Oma-Strumpfhosen" lüftete.
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"Muttermilch ist einzigartig, unheimlich gesund und durch nichts zu ersetzen."
Der fröhliche Werbestar möchte etwas "für andere Menschen" tun - insbesondere für Kinder. Ihrem eigenen Söhnchen brachte sie ein wahrhaft gewaltiges Opfer: Für ihn verzichtete sie sogar auf die Traumfigur.
Und San Diego soll kein Einzelkind bleiben. Bis zu fünf Kinder, so sagte sie früher, würde sie gern bekommen. Weil das inzwischen vielleicht ein wenig knapp wird, übernahm sie drei Patenschaften für Kinder aus Chile, Bolivien und Uruguay. In Bolivien, der Heimat ihrer Mutter, eröffnete sie zudem das SOS-Kinderdorf "Veronas Casitas".
"Die Gesellschaft ist sehr hart zu Frauen. Sie sollen eigenes Geld verdienen, drei Kinder kriegen und zusätzlich eine Grazie sein. Das ist doch dumm", sagte sie dem mdr anlässlich der Verleihung des "Brisant Brillant". Sie wurde 2004 in der Kategorie "Soziales Engagement" ausgezeichnet.
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"Ab jetzt müssen Sie Frau Pooth zu mir sagen."
Die Unbekümmerte nervös und unruhig? Kaum vorstellbar. Doch es gab einen ganz besonderen Grund: 2005 stand die Märchenhochzeit an. Vor lauter Aufregung biss sich Verona im Schlaf in die Backe und musste zum Arzt. Der Bräutigam durfte sie noch nicht im weißen Kleid sehen - "das bringt Unglück" -, doch für die Presse warf sie sich bereits wirkungsvoll in Pose.
Ein Traumkleid von Karl Lagerfeld, eine zwanzig Meter lange Schleppe, eine rosarote Kutsche und weiße Tauben, die unter tosendem Applaus der Menge gen Himmel steigen... Klingt zu schön, um wahr zu sein? War es auch, wie sich später herausstellte.
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"Ich möchte, dass Fußballfans auf gesundem Fuß leben können."
Ein Herz für Kinder - und ein Herz für Fußballfans. Verona brachte zur Fußball-WM 2006 eine eigene Schuhkollektion heraus. Der Erlös aus dem Verkauf der bunt beflaggten Gesundheitsschuhe kam zum Teil dem Kinderdorf in Bolivien zugute.
Ihr großes Herz verschaffte ihr auch eine neue Sendung - die Doku-Soap "Engel im Einsatz" auf RTL II. Dort wollte sie Familien helfen, die in Not geraten waren, Schicksalsschläge erlitten hatten oder in einer Krise steckten.
Veronas Erfolgskapital ist also weitaus weniger oberflächlich als böse Zungen behaupten. Kein Wunder, dass sie sich, wie hier in Berlin auf der Gala zur Verleihung des Felix Burda Awards, ab und an einmal versichern muss, ob ihr Herz auch noch am rechten Fleck sitzt.
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"Ich strebe nicht um jeden Preis makellose Schönheit an, mir ist es wichtig, mit Würde zu altern."
Dennoch möchte Verona Pooth auch noch mit 50 oder 60 Jahren das Maximale aus sich herausholen.
Nicht genug damit - sie möchte auch anderen Frauen helfen, ihre Schönheit zu bewahren und entwickelte 2007 eine Luxus-Pflegeserie namens "So... perfect".
Also doch Makellosigkeit? Aber nicht um jeden Preis. Ein "solides" Preisleistungsverhältnis ist ihr wichtig, 15 bis 30 Euro kosten die Produkte. Für wahre Schönheit ist das nicht zuviel.
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"Wir haben doch alle eigentlich Glück gehabt, dass ich keine Wirtschaftssendung moderiere."
Das erklärte Verona Pooth, damals noch Feldbusch, 1998 in einem Interview mit dem stern. Was vor zehn Jahren zutraf, gilt heute mehr denn je. Ehemann Franjo ging Anfang des Jahres mit seiner Firma Maxfield GmbH pleite, gegen ihn wird nun wegen Verdachts auf Bestechung und Insolvenzverschleppung ermittelt.
Selbst die Märchenhochzeit, so das Ergebnis der Untersuchung, war Teil einer jahrelangen Farce: Sieben Banker, unter anderem der ehemalige Sparkassenchef Heinz-Martin Humme, waren Gäste des pompösen Events.
Auch Verona bekommt die Folgen der Korruptionsaffäre um ihren Mann zu spüren. Die Finanzkrise war Anlass für RTL II, die Zusammenarbeit zu beenden - als "Engel im Einsatz" sei die Moderatorin unglaubwürdig geworden.
Nun wird Verona 40. Sie ist zufrieden mit der Vergangenheit, besorgt wegen der Gegenwart und neugierig auf die Zukunft. Der Kreis schließt sich: "Ich kann wirklich sagen - ich bin angekommen."
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
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