Verbraucherschutz:Getarnte Dickmacher

Wie viel Fett ist in der Leberwurst? Derlei Angaben sind auf vielen Nahrungsmitteln schwer zu finden. Jetzt gibt es eine Sünderliste.

Auf vielen Lebensmitteln fehlen nach einer bundesweiten Untersuchung der Verbraucherzentralen immer noch die Nährwertangaben. Gerade bei Waren wie Milchprodukten, Wurst und Süßigkeiten gebe es oft keine Angaben zum Zucker- und Fettgehalt, teilte die Verbraucherzentrale Hamburg mit.

Untersucht wurden über 3500 Lebensmittel in 17 Supermärken von mehr als 50 Herstellern auf ihre Nährwertkennzeichnung hin. "Fast die Hälfte der untersuchten Produkte war immer noch nicht mit der Kennzeichnung aller acht ("Big-Eight") Nährwerte versehen: Energiegehalt, Eiweiß, Kohlenhydrate, Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Natrium bzw. Salz", betonten die Verbraucherschützer.

Das wäre aber eine wichtige Voraussetzung, um Dickmacher zu entlarven. Bei knapp 15 Prozent der untersuchten Lebensmittel fehle jegliche Angabe zum Kaloriengehalt und zu den Nährstoffen. Bisher gibt es noch keine gesetzliche Verpflichtung, obligatorisch Nährwertangaben auf Lebensmittelpackungen zu drucken.

Besonders schlecht schnitten Markenartitel bei der Kennzeichnung ab, erklärten die Tester. Auffällig sei, dass gerade bei kalorienreichen Produkten oft die Nährwertangabe fehlte. So werde Kalbsleberwurst ohne Kennzeichnung angeboten, der fettarme Schinken dagegen sei mit den Nährwerten ausgezeichnet.

Bei Molkereiprodukten gebe es ähnliche Fälle, genau so bei Konfitüren in Bezug auf den Zuckergehalt. Ausdrücklich lobten die Verbraucherschützer die Discounter. Sie legten offensichtlich deutlich mehr Wert auf die Nährwertkennzeichnung als andere Supermärkte.

Eine Liste hat die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht.

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