Deutscher Alltag:Ein Land, das es vielleicht nie gab

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Wahlsieger Bill Clinton und seine Frau Hillary Clinton im Dezember 1992, im Januar 1993 trat Clinton das Amt des US-Präsidenten an. (Foto: Danny Johnston/AP)

Als früherer Korrespondent in Washington hat unser Autor viele schöne Erinnerungen an das Land, das heute gespaltener denn je ist. Doch was wurde aus dem Traum vom guten Amerika?

Von Kurt Kister

Seit 1992 ist der erste Dienstag im November für mich etwas Besonderes, zumindest alle vier Jahre. An diesem Tag nämlich wählen die Amerikaner ihren Präsidenten – bisher war es immer ein Mann – , weil das der US-Kongress im Jahre 1845 so festlegte. Und 1992 war „meine“ erste Präsidentenwahl: Ein Jahr zuvor war ich als SZ-Korrespondent nach Washington umgesiedelt. Als ich in Washington ankam, fand ein paar Tage später die Siegesparade der US-Streitkräfte nach Desert Storm statt, dem Irakkrieg von 1991. General Norman Schwarzkopf war im Juni 1991 an der Spitze seiner Truppen die Mall hinuntermarschiert, über das Washington Monument donnerten die Kampfflugzeuge, und vor der Präsidententribüne wartete George Bush, der Vater, um den sandtarngefleckten General offiziell zu begrüßen. Wohl niemand dachte an jenem Tag daran, dass Bush knapp anderthalb Jahre später sein Amt an Bill Clinton, den mäßig bekannten Gouverneur von Arkansas, verlieren könnte.

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