Historische Veränderungen beginnen oft banal. Eine junge Frau ist ungewollt schwanger und bittet ihren Arzt um Hilfe. Der sagt ihr, dass er den Fötus nicht abtreiben werde, das sei im Bundesstaat Texas verboten. Die Frau geht zu einem Adoptionsanwalt, der drückt ihr einen Zettel in die Hand. Darauf stehen die Namen zweier junger Anwältinnen, die sich für das Recht auf Abtreibung einsetzen. Und dafür eine Schwangere suchen, die dieses Recht einklagen will. Die Frau erhofft sich, wie sie später erzählt, nicht viel davon. Aber sie trifft sich mit den Juristinnen und unterschreibt am Ende eine Seite Papier, ihre eidesstattliche Erklärung als Klägerin.
Abtreibung:Wer war "Jane Roe"?
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Nachdem der US-Supreme-Court "Roe v. Wade" gekippt hat, ist der Name wieder in aller Munde. Über eine Frau, deren Schwangerschaft ein Land spaltete - und die sich doch nicht zur Heldin eignet.
Von Meredith Haaf und Verena Mayer
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