So sehr sich die Politik zuletzt bemüht hat, die Deutschen wieder zum Kinderkriegen zu animieren, es hat nicht gefruchtet: Deutschland gehört weltweit immer noch zu den Ländern, in denen am wenigsten Babys geboren werden. Während in Europa die Geburtenziffern in den vergangenen Jahren leicht angestiegen sind, ist der Trend zum Kind hierzulande ausgeblieben. Mit einer durchschnittlichen Geburtenzahl von 1,39 Kindern pro Frau gibt Deutschland in den Statistiken ein trauriges Bild ab.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hat nun erstmals sämtliche Datenbanken zur Geburtenentwicklung zusammengefügt und dabei auch die Gefühlslage der Deutschen berücksichtigt (PDF). Elternschaft werde in Deutschland zur erdrückenden Elternpflicht gemacht, kritisiert Norbert Schneider, Direktor des Institutes. Anders als in anderen Ländern werde von Vater und Mutter verlangt, rund um die Uhr für das Kind da zu sein. "Der hohe gesellschaftliche Erwartungsdruck sowie die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf machen die Elternschaft in Deutschland unattraktiv", fasst er das Ergebnis der Studie zusammen, die an diesem Montag veröffentlicht wird. Kinderkriegen ist nicht nur eine Sache des Bauches - sie ist vor allem eine des Kopfes geworden. Acht Aspekte, die hierbei eine Rolle spielen.