Skurrile Todesanzeigen:"Bin auf Tournee"

Erstaunliche Botschaften zum Abschied: Christian Sprang sammelt seit mehr als 20 Jahren Todesanzeigen. Eine Auswahl der interessanten Fundstücke.

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Quelle: Kiwi-Verlag

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Erstaunliche Botschaften zum Abschied: Christian Sprang sammelt seit mehr als 20 Jahren Todesanzeigen. Eine neue Auswahl der interessanten Fundstücke.

Christian Sprang liest Todesanzeigen schon, seit der Schüler ist - weil sie, trotz der meist wenigen Worte, viel über Leben und Tod sagen. Während seiner Studienzeit hat er begonnen, die Zeitungsausschnitte zu sammeln. Kommilitonen, Freunde und später auch die Bekannten der Freunde und Leser seiner Homepage lieferten ihre Fundstücke bei ihm ab.

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20 Jahre später gab Sprang sein erstes Buch heraus: "Aus die Maus", eine Sammlung von ungewöhnlichen Todesanzeigen. Nun ist der zweite Band erschienen, den Sprang wieder gemeinsam mit Matthias Nöllke zusammengestellt hat: "Wir sind unfassbar!" Das Buch ist Ende im Kiwi-Verlag erschienen.

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Dabei geht es unter anderem um kleine Wünsche ("Bitte radle im Himmel nicht so schnell durch die Wolken ... Du weißt doch, ich konnte dir schon auf Erden nicht ganz folgen"), erstaunliche Todesumstände ("Elke ist tot. Sie starb ganz plötzlich. Auf ihrem Herd stand noch frische Spargelsuppe.") und lang gehegte Träume ("Sie wollte morgens aufwachen und tot sein. Ihr letzter Wunsch ist in Erfüllung gegangen.").

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Aber darf man denn über Todesanzeigen lachen? Christian Sprang jedenfalls findet das moralisch total unbedenklich: Er sagte in einem Interview mit sueddeutsche.de, es sei ein urchristliches Motiv, den Tod zu verlachen - weil man ihn als Christ ja nicht fürchten müsse, der Tod sei überwunden.

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Die Autoren sammeln jedoch nicht nur lustige Todesanzeigen, sondern auch solche, "bei denen man weinen muss, weil sie einem unglaublich nahe gehen", wie Sprang es im Gespräch mit sueddeutsche.de erklärte.

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Was macht eine Todesanzeige zu einer guten Todesanzeige? Sprang nennt als Kriterium, dass die Anzeige nicht anonym und auswechselbar, sondern individuell gestaltet ist.

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Wenn darin mitschwinge, was die Verfasser mit dem Verstorbenen verbunden hat oder was ihn ausgemacht hat, merke man: das war eine Anzeige für einen ganz besonderen Menschen.

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Am liebsten mag der Autor tröstende Anzeigen. Doch welche Worte können angesichts der Todes trösten?

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Sprang findet Anzeigen tröstend, in denen die Liebe spürbar wird, die den Verstorbenen und die Hinterbliebenen verbunden hat. Und Texte, ...

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... die die Hoffnung vermitteln, dass der Tod nicht das Ende von Allem gewesen sein kann.

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Nicht immer war das Verhältnis zum Verstorbenen innig, und manche Hinterbliebenen kommunizieren diese Distanz auch in der Formulierung der Todesanzeige deutlich: Einige sind recht kühl formuliert, andere weisen sehr unverblümt auf die Schwierigkeiten im Umgang mit dem Verstorbenen hin ("Und am Anfang war er so beliebt!")

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"Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden", hat beispielsweise eine Frau über die Anzeige für ihren Bruder geschrieben. Als Text für eine alte Dame haben sich die Hinterbliebenen ausgedacht: "Ein brillianter Kopf, ein goldenes Herz und ein Charakter wie Beton." 

© sueddetsche.de/pfau/bgr
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