Trendsport 2009:Sportliche Vorsätze

Zu Ihrem Fitness-Programm im neuen Jahr sollte zählen: Schwitzen in der Mittagspause, Sumpf-Soccer spielen und Extrembügeln. Wir sagen Ihnen, warum.

Mirja Kuckuk

8 Bilder

Extrembügeln, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

1 / 8

Zu Ihrem Fitness-Programm im neuen Jahr sollte zählen: Schwitzen in der Mittagspause, Sumpf-Soccer spielen und Extrembügeln. Wir sagen Ihnen, warum.

Extrembügeln

"Schatz, bügelst du mir noch schnell das schöne Hemd, das du mir zu Weihnachten geschenkt hast?"

Von derlei Betteleien müssen sich die Damen im neuen Jahr nicht behelligen lassen. Denn Männer haben eine neue Herausforderung gefunden: Extrem-Ironing. Man trifft sich auf Berggipfeln und dem Meeresgrund - um Kragen und Manschetten zu glätten. Erfunden hat diese extrem vielseitig auslegbare Sportart ein Brite. Er praktiziert den beziehungsfreundlichen Sport bereits seit 1998. 2009 prognostizieren wir ihm jedoch den definitiven Durchbruch.

Foto: oh

Cable Scooting, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

2 / 8

Cable Scooting

Bungee springen? Öde. Wasserski laufen? Langweilig. Menschen, die sämtliche Kicks ausgereizt haben, suchen fieberhaft nach neuen. Marc Prager ist so jemand, der kurzerhand beide Sportarten kombinierte. Aus der einfachen Gleichung muss schließlich der doppelte Spaß resultieren. Heraus kam: Cable Scooting. Wenn Ihnen also 2009 extrem langweilig werden sollte, machen Sie es wie der Informatiker aus Ulm: Setzen Sie sich einen Helm auf (Wichtig!), stellen Sie sich auf einen Tretroller ohne Lenkstange (Müssen Sie sich vorher basteln) und lassen sich, mit einem Gummiseil an der Hand, hinter dem Sportwagen Ihres besten Kumpels (Vertrauen ist unerlässlich!) herziehen. Sie werden sich nicht blamieren, sondern einen Trend setzen. Versprochen.

Foto: www.cablescooting.com

Sportliche Pause, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

3 / 8

Die sportliche Pause

Kollegen joggen zur Arbeit und stellen sich - in Ermangelung adäquater sanitärer Anlagen - anschließend unter eiskalte Kellerduschen. Andere laufen kollektiv um das Bürogebäude, um sich die lahmen Beine zu vertreten. Noch werden die Schreibtischtäter für ihre Ambitionen belächelt, aber 2009 wird das Jahr der sportlichen Pause. Dann sind die Kantinenhocker und S-Bahnfahrer out. Professionell betreiben es längst die Australier: In Sydneys Parks arbeiten zur Mittagszeit Personal Coaches auf Hochtouren: Sie treiben die Büro-Gäule an, zu Liegestütz und Power-Walking. Dort haben die Unternehmen den Trend bereits wahrgenommen und für ausreichend Warmwasser gesorgt. Denn merke: Ist der Arbeitnehmer fit, freut sich der Chef.

Foto:

Highheel-Hotten, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

4 / 8

Highheel-Hotten

Auf hohen Absätzen lässt sich weitaus mehr machen als Männer bezirzen. Jährlich treffen sich Frauen auf dem Berliner Kurfürstendamm zum Highheel-Wettlauf. In Fitness-Studios hingegen wurde man mit diesem Albtraum aller Orthopäden bislang nicht gelassen. Und das, obwohl der ansprechende Gang gelernt sein will. Schließlich beanspruchen aufsehenerregende Pumps ganz andere Muskeln als ordinäre Chucks. In den USA wurde das nun erkannt: Die Trimm-dich-Häuser bieten Kurse für Highheels-Trägerinnen an. Wer unfallfrei auf Stilettos Aerobic machen kann, wird nicht nur auf dem Kurfürstendamm eine fabelhafte Figur machen.

Foto: dpa

Sumpf-Fußball, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

5 / 8

Sumpf-Fußball

Finnen können Schweine sein. Zumindest, wenn sie Sumpf-Soccer spielen. Was nach einer riesigen Sauerei klingt - Fußball spielen in knöchelhohem Matsch - ist eine nicht zu unterschätzende sportliche Herausforderung. Die Nordmänner haben den unsauberen Sport erfunden. Anfangs wurden Soldaten und Profiskiläufer auf dem 35 mal 60 Meter großen Feld auf ihre Fitness hin getestet. Seit 1998 hat Finnland eine Nationalmannschaft. Die Schlamm-Gaudi begeistert weltweit: 117 Mannschaften aus aller Welt, darunter Teams aus Somalia und Chile, trafen sich zur ersten Swamp-Soccer-WM in den finnischen Sümpfen. Nur die Deutschen waren nicht dabei. Ehe wir uns mangelnde Härte oder ein Saubermann-Image nachsagen lassen müssen, sollten wir Sumpf-Soccer zum Trendsport ausrufen. Bewerben Sie sich - noch sind Plätze in der Nationalmannschaft zu haben!

Foto: Reuters

Räkeln, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

6 / 8

Räkel dich!

Zarte, aber durchaus betörende Blüten trieb bereits 2008 eine Sportart, die ursprünglich aus dem Rotlichtmilieu stammt: Pole-Dancing. Mütter, Schauspielerinnen, Hausfrauen und Lehrerinnen räkeln sich an der vertikalen Stange - im Zeichen der erotischen Fitness. In den USA hat Schauspielerin Sheila Kelly diese Mischung aus erotischem Tanz, Yoga und Pilates salonfähig gemacht. Selbst im züchtigen China ist die freizügige Form der Körperertüchtigung im Trend. Und in Deutschland? So langsam ziehen die Fitness-Tempel mit und rüsten in ihren Aerobic-Sälen silberne Stangen nach. Das wird auch Zeit: 2009 wollen wir uns gehen lassen!

Foto: AFP

Strom lass nach, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

7 / 8

Strom lass nach!

Ein voraussichtlicher Anti-Trend: Die Begeisterung für EMS könnte 2009 auf dem Trendbarometer fallen. Es handelt sich um das Training mit Elektromyostimulation. Die Stromstoßmethode hielt 2008 Einzug in deutsche Fitnessstudios. Schwer verständlich bleibt jedoch, warum sich sportlich Motivierte an Elektroden schließen und von mehreren Volt durchrütteln lassen - und das freiwillig. Es soll Muskeln ohne jegliches Eigenbemühen bringen. Selbsttests haben aber gezeigt: Für die Muskeln bezahlt man mit unbeschreiblichem Muskelkater. Diese bizarre Spaß-Form des elektrischen Stuhls schenkt man sich besser.

Foto: Miha-Bodytec

Boules, Trendsport 2009, Sportliche Vorsätze

Quelle: SZ

8 / 8

Geheimtipp: Das Spiel mit der Sau

Wer behauptet, Boules sei ein Altherrensport, hat nichts begriffen. Das Spiel mit den schweren silbernen Kugeln, die alle um die Nähe der kleinen, liebevoll Sau genannten buhlen, ist viel mehr. Anstatt wie die Berserker im Squash-Karree herumzuspringen oder sich todesmutig von Fernsehtürmen zu stürzen, genießt man: das Leben. Suchen Sie sich einen schönen Ort, zum Beispiel einen Sandweg in Ihrem Lieblingspark. Dort verabreden Sie sich am Samstagmittag mit Ihren besten Freunden. Im Picknickkorb haben Sie kleine Amuse-Gueule und eine Flasche gutgekühlten Rosé. Genießen Sie die frische Luft, den freundschaftlichen Wettstreit und die moderate Bewegung. Das Leben kann ganz einfach schön sein. Und das meinen wir ernst.

Foto: dpa

(sueddeutsche.de/Mirja Kuckuk/cmat)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: