Tourismus:Vulkan auf Bali: 100 000 Menschen zur Flucht aufgerufen

Jakarta (dpa) - Aus Angst vor einem Vulkanausbruch haben die Behörden auf der Urlauberinsel Bali etwa 100 000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Anwohner von zwei Dutzend Dörfern rund um den etwa 3000 Meter hohen Vulkan Mount Agung wurden aufgefordert, ihre Unterkünfte zu verlassen.

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Jakarta (dpa) - Aus Angst vor einem Vulkanausbruch haben die Behörden auf der Urlauberinsel Bali etwa 100 000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Anwohner von zwei Dutzend Dörfern rund um den etwa 3000 Meter hohen Vulkan Mount Agung wurden aufgefordert, ihre Unterkünfte zu verlassen.

Wegen der Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs gilt die höchste Alarmstufe. Das Gebiet wurde im Umkreis von zehn Kilometern zur Sperrzone erklärt. Über dem Vulkan ragt mittlerweile eine etwa vier Kilometer hohe Rauchsäule in den Himmel. 

Der internationale Flughafen der Insel nahe der Hauptstadt Denpasar ist geschlossen. Es wird befürchtet, dass Vulkanasche die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen könnte. Mehrere Tausende Urlauber sitzen deshalb auf Bali fest, darunter nach Schätzungen auch mehrere hundert Deutsche. Zudem leben mehr als 400 Deutsche permanent auf der indonesischen Insel.

Wer demnächst als Pauschalurlauber nach Bali reisen will, sollte sich wegen des dort drohenden Vulkanausbruchs an seinen Veranstalter wenden. Das empfiehlt Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Auch das Auswärtige Amt in Berlin ruft Touristen in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen zu Indonesien dazu auf, "sich rechtzeitig mit ihren Fluggesellschaften und Reiseunternehmen in Verbindung zu setzen". Auf der Insel Bali wächst aktuell die Sorge vor einem Ausbruch des Vulkans Mount Agung. Tausende Urlauber saßen am Montag wegen des geschlossenen Flughafens auf Bali fest, darunter geschätzt auch rund 5000 Deutsche.

Sollte eine Reise nicht stattfinden können, können die Urlauber von ihrem Veranstalter ein Alternativangebot verlangen - zum Beispiel eine gleichwertige Reise an einen anderen Ort. "Das würde ich erst einmal empfehlen, dass man kostenlos umbucht", sagt Fischer-Volk. Auch eine kostenfreie Stornierung sei möglich, wenn Bali das prägende Ziel einer geplanten Reise ist. Schadenersatzansprüche gebe es für die Urlauber aber nicht, da ein Vulkanausbruch höhere Gewalt sei.

Schon Mitte September hatten alle Anzeichen auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hingedeutet. Mehr als 130 000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans. Knapp 25 000 leben bis heute in Notunterkünften. Der Vulkan war zuletzt in den Jahren 1963 und 1964 ausgebrochen. Damals kamen etwa 1200 Menschen ums Leben.

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