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Tourismus:Verbraucher sind beim Reiseverhalten gespalten

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Berlin (dpa) - Bei ihrem Reiseverhalten sind Verbraucher in Deutschland mit Blick auf die Umwelt gespalten. Dies ergab eine Umfrage des Umfrageinstituts YouGov im Auftrag des Reiseportals Omio.

Rund ein Viertel der Befragten gab an, bei Reisebuchungen in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal die Umwelt bedacht zu haben. Ebensoviele antworteten aber, dass solche Fragen beim Reisen für sie keine Rolle spielten.

Ein weiteres Viertel der Befragten gab an, das Klima habe beim Reiseverhalten in dieser Zeit keine Rolle gespielt, weil sie bei den Verkehrsträgern ohnehin keine Alternative hätten. Die verbleibenden rund 25 Prozent waren nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten gar nicht gereist.

Befragt nach dem Verkehrsmittel, dass bei einer mittellangen Strecke von rund 300 Kilometern die geringsten Umweltauswirkungen habe, nannte ein Großteil von knapp 60 Prozent erwartungsgemäß den Zug. Auffällig: Jeder fünfte Befragte in Deutschland gab bei diesem Punkt das Auto an. Das waren mehr als in jedem anderen der insgesamt fünf EU-Staaten, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Nur etwa drei Prozent wählten bei dieser Frage das Flugzeug.

Ein Umdenken im Reiseverhalten lässt sich mit Blick auf die stetig steigenden Fluggastzahlen indes nicht erkennen. Der Umweltforschungsorganisation ICCT zufolge belastet der wachsende Luftverkehr das Weltklima immer stärker. Innerhalb von fünf Jahren sei der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß von Flugzeugen um knapp ein Drittel auf 918 Millionen Tonnen im Jahr 2018 gestiegen, heißt es in einem Arbeitspapier, das der International Council on Clean Transportation (ICCT) im September veröffentlichte.

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