Tourismus:So finden Sie saubere Badegewässer

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Berlin (dpa/tmn) - An heißen Tagen ist wenig so verlockend wie der Sprung in einen kühlen See. Die gute Nachricht: An rund 2000 ausgewiesene Badestellen und Naturbädern in Deutschland ist das Baden ausdrücklich erlaubt. Und an anderen Stellen muss es nicht verboten sein, da es vielerorts zum Gemeingebrauch zählt. Allerdings können Algen, Bakterien und weitere Verschmutzungen den Badespaß trüben.

Wer sich über die Wasserqualität von deutschen Badegewässern informieren möchte, findet beim Umweltbundesamt eine interaktive Karte. Diese verlinkt zu den jeweiligen Bundesländern, die wiederum ihre offiziellen Badestellen ausweisen.

Wird man dort nicht fündig, hilft ein Anruf vor Ort. Lilian Neuer, Gewässerexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), rät in diesem Fall, bei der örtlichen Gemeinde oder Kommune anzufragen, weil diese auch mögliche Badeverbote ausspricht.

Badeverbot häufig wegen mangelnder Wasserqualität

"In stehenden Gewässern wird ein Badeverbot häufig wegen der Wasserqualität ausgesprochen", erklärt Neuer. Das Verbot dient also dem Schutz der Badenden selbst. "Manchmal ist auch das Ufer abbruchgefährdet." Das betrifft vor allem Baggerseen. "Bei Flüssen können Strömungen und die Schifffahrt der Grund sein." Und in Naturschutzgebieten ist das Baden in Seen häufig ohnehin verboten.

Manchmal finden sich Verbotsschilder direkt am Gewässer. Über diese sollte man sich auf keinen Fall hinwegsetzen. "Wer ein Badeverbot missachtet, dem drohen bis zu 5000 Euro Bußgeld", warnt Neuer.

Manche Schilder sind nur temporär. Das passiert zum Beispiel, wenn im Wasser Blaualgen auftreten, die unter anderem Hautreizungen auslösen können. Dann sollte ein Gewässer generell gemieden werden.

Blaualgen können an heißen Tagen ein Problem sein

Wird die Wasserqualität einer Badestelle nicht von den Behörden geprüft, müssen Ausflügler sich auf ihre Sinne verlassen. "Grüne Algen sind zwar nicht besonders einladend, aber in der Regel ungefährlich", sagt die Expertin. "Manchmal läuft man zwei, drei Meter ins Wasser hinein und dann kommt der schöne, klare See."

Nicht immer ist es aber so harmlos. "Cyanobakterien, sogenannte Blaualgen, erkennt man ganz gut, weil sie blau-grün schimmern und oft Schlieren bilden. Manchmal sieht man dann auch tote Fische", sagt Neuer. Gerade jetzt in den letzten Jahren seien Blaualgen vermehrt zu beobachten gewesen, gerade bei hohen Temperaturen. "Das betrifft Seen wie Flüsse und das gesamte Bundesgebiet."

Glasklares Wasser ist ein Zeichen für eine hohe Wasserqualität. Ein fauliger Geruch ist dagegen ein Warnsignal, das für einen niedrigen Sauerstoffgehalt des Wassers spricht. Hier fühlen sich Bakterien wohl. Praktischer Tipp vom BUND: Wer knietief im Wasser steht, sollte seine Füße am Grund noch gut erkennen können.

© dpa-infocom, dpa:210430-99-415766/5

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