Tourismus - Sankt Goarshausen:Glasdach auf Mythosraum der Loreley geplant: Neue Förderung

Deutschland
Ein Frachtschiff fährt auf dem Rhein in Höhe des Loreleyfelsens. Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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St. Goarshausen (dpa/lrs) - Für die Umgestaltung des Loreley-Plateaus fließen weitere Millionen - damit ist unter anderem der Bau eines Glasdaches in Form eines Felsens über einem "Mythosraum" geplant. Im Rahmen des Bundesprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus" seien rund 4,2 Millionen Euro für die Fortentwicklung des Kultur- und Landschaftsparks hoch über dem Rhein bei St. Goarshausen bewilligt worden, berichteten die örtlichen Bundestagsabgeordneten Josef Oster (CDU) und Detlev Pilger (SPD) am Freitag.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, das Land messe "dem Loreley-Plateau einen hohen Stellenwert bei und hat es in den vergangenen Jahren mit über zehn Millionen Euro unterstützt". Auch mit Blick auf die Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal und "die Strahlkraft des Loreley-Felsens" begrüße er die neue Bundesförderung.

Im April 2019 hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) den Kultur- und Landschaftspark auf dem Felsplateau schon vorläufig eröffnet. Die Loreley hatte in den Jahren zuvor als heruntergekommener Hotspot des Bustourismus gegolten. In einem ersten Bauabschnitt verschwanden das Berghotel, ein Parkplatz, ein Wohnhaus, ein moderner Anbau des historischen Turnerheims, mehrere Zweckgebäude und eine Straße zugunsten einer naturnahen Umgestaltung. Nun soll der zweite Bauabschnitt folgen, um den weltbekannten Mythos als Inbegriff der Rheinromantik noch mehr zu inszenieren: Die blonde Loreley kämmt hoch über dem Rhein ihre langen Haare, singt verführerisch und treibt so die Schiffer gegen die Felsenwände in den Tod.

Allerdings gibt es auch Gegner. Erst am 20. Juni protestierten rund 100 Demonstranten mit 40 Traktoren in St. Goarshausen gegen die Umgestaltung des Loreley-Plateaus. Diese Pläne führten zusammen mit dem Bau eines Hotels und mehrerer Ferienhäuser zur Zerstörung der Landschaft und zu hohen Folgekosten für die Verbandsgemeinde Loreley, kritisierten sie.

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