Tourismus:Klirrender Frost in den USA hält an

Chicago (dpa) - Die seit Tagen anhaltende Kältewelle in den USA will noch nicht weichen: Der National Weather Service sagt für den Mittleren Westen und den Norden der USA weiterhin lebensgefährliche Kälte voraus.

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Chicago (dpa) - Die seit Tagen anhaltende Kältewelle in den USA will noch nicht weichen: Der National Weather Service sagt für den Mittleren Westen und den Norden der USA weiterhin lebensgefährliche Kälte voraus.

Klirrender Frost verbunden mit teils auffrischendem Wind führe zu Bedingungen, die anfälligen Menschen Probleme bereiten könnten. Am Donnerstag waren stellenweise Temperaturen von deutlich unter minus 30 Grad Celsius gemessen worden. Landesweit seien bisher mindestens 21 Menschen der Kälte zum Opfer, berichtete die "New York Times".

In der stark von der Kältewelle betroffenen Millionenmetropole Chicago ließ der Frost etwas nach, auch wenn Freitag und Samstag noch immer sehr kalt bleiben sollen. Dann hoffen die Einwohner auf Plusgrade. In Chicago alleine wurden über 60 Wärmestuben für Wohnungslose eingerichtet. Auch alle Polizeidienststellen dienen als Möglichkeit für Menschen, sich aufzuwärmen.

Die Kältewelle führte zum Teil zu skurrilen Begebenheiten. In vielen Orten wurden die Lieferketten unterbrochen. Gastwirte wurden nicht mehr mit Bier beliefert, aus Angst, der Gerstensaft könnte einfrieren. In den Bergen der Rocky Mountains fielen am Donnerstag stellenweise noch einmal bis zu 50 Zentimeter Schnee.

Die Kälte führte vereinzelt zu Stromausfällen. In vielen Bundesstaaten blieben Schulen und manche Universitäten geschlossen. Die Flughäfen kamen teils mit dem Enteisen der Maschinen nicht nach. Laut Webseite "Flightaware" wurden bis zum Donnerstagvormittag rund 2000 Flüge gestrichen und rund 900 verspäteten sich, US-Medien berichteten von bis zu 4800 gestrichenen Flügen.

Verantwortlich für die "arktische Kälte" ist der sogenannte Polarwirbel. Diese Luftströmung ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eigentlich gar nicht ungewöhnlich. Denn der Wirbel entsteht regelmäßig am Pol, wenn im Winter keine Sonne durch die arktische Dauernacht dringt, die die angesammelte Kaltluft wärmen könnte. Das dabei entstehende sogenannte Höhentief kann auf der Nordhalbkugel kräftige westliche Winde erzeugen.

Doch während der Polarwirbel normalerweise stabil mit seinem Zentrum über der Arktis bleibt, hat er sich nun ungewöhnlich weit nach Süden ausgebreitet. Dazu tragen nach Angaben von DWD-Sprecher Gerhard Lux auch die besonderen geografischen Gegebenheiten Nordamerikas bei: Die von Norden nach Süden verlaufenden Rocky Mountains bilden immer wieder eine Art Leitplanke.

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