Tourismus - Dresden:Nachwuchs gesucht: Tourismusbranche wirbt um Jugendliche

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Eine Zierkirsche blüht vor der evangelischen Weinbergkirche. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa) - Pünktlich zum Ende der meisten Corona-Regeln will Sachsen verstärkt um Fachkräfte für den Tourismus werben. Unter dem Motto "Tourismustalente für Sachsen" sollen junge Menschen auf Berufe in der Branche aufmerksam gemacht werden, wie das Tourismusministerium am Mittwoch mitteilte. Die Kampagne des Ministeriums in Zusammenarbeit mit dem Landestourismusverband und dem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ist nicht der einzige Versuch, junge Menschen zu binden. Einzelne Betriebe setzen auch auf den Kontakt zu Schulen und finanzielle Anreize.

Die Hotels und Gaststätten klagen schon lange über fehlendes Personal. Nach Angaben des Ministeriums sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe allein zwischen Mai 2020 und 2021 um zehn Prozent.

Die Kampagne soll dem Fachkräftemangel entgegensteuern. Sie startete im November, musste coronabedingt pausieren und soll jetzt an Fahrt aufnehmen. Auf einer neuen Internetseite finden Interessierte Videos, in denen Nachwuchsköche, Restaurantfachkräfte und Kaufleute für Tourismus von ihrer Arbeit erzählen und Tipps geben. Auch Plakate, Karten und Flyer sollen auf die Branche aufmerksam machen.

Tourismusministerin Barbara Klepsch sagte, dass es für herausragenden Service in der Tourismusbranche hoch qualifizierter Fachkräfte bedürfe. "Genau diese Tourismustalente wollen wir mit unserer Kampagne gewinnen, indem wir sie gezielt analog und digital ansprechen, über Berufsbilder informieren und etwa wichtige Bewerbungstipps geben."

Nach Einschätzung des Hauptgeschäftsführers des Dehoga Sachsen, Axel Klein, wird es für Betriebe immer wichtiger, auf Jugendliche zuzugehen. "Der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt um Auszubildende wird härter." Erfahrungsgemäß fänden diejenigen Betriebe am leichtesten Azubis, die den direkten Kontakt zu Schülerinnen und Schülern suchten. Insgesamt werde die Stimmung bei den Hotels und Gaststätten besser, sagte Klein. "Wir haben durch die coronabedingten Einschränkungen einige Mitarbeiter verloren. Inzwischen sind aber auch schon einige zurückgekommen."

Auch die Ahorn-Hotelgruppe, die zwei Häuser im Erzgebirge betreibt, stellt wieder ein größeres Interesse an Jobs in der Branche fest. Das Unternehmen wirbt nach eigenen Angaben in sozialen Medien, im Radio und mit Zeitungsanzeigen für Jobs. Mitarbeiter erhalten zudem eine Antrittsprämie, wie Regionaldirektorin Cindy Beck in der vergangenen Woche sagte.

© dpa-infocom, dpa:220406-99-816106/3

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