Tourismus - Anklam:Wasserretter: Hochsaison an der Ostseeküste

Anklam
Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungs Gesellschaft (DLRG) bei einer Kontrollfahrt. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

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Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Mit dem Ferienbeginn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen rollt am Wochenende die nächste große Reisewelle an die Ostsee. Die drei Ost-Länder zählen traditionell zu den wichtigsten Quellgebieten für die Urlaubsregionen in Mecklenburg-Vorpommern. Für den erwarteten Ansturm auf die Küsten wappnen sich auch die Rettungskräfte dort. So hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) die Besetzung der Wachtürme auf die maximal zulässige Stärke hochgefahren.

Wie DLRG-Landessprecher Thorsten Erdmann sagte, sind dann täglich bis 250 geschulte Rettungsschwimmer auf und vor den 80 Wachtürmen im Einsatz. In der gesamten Saison stelle die DLRG für die von ihr betreuten etwa 30 Strandabschnitte im Nordosten rund 1300 Helfer, darunter auch viele Schüler und Studenten. Ein bis vier Wochen dauere ein Einsatz, der in diesem Sommer wegen der Corona-Pandemie unter besonderen Vorzeichen stehe.

Insbesondere die Unterbringung der Rettungsschwimmer sei wegen der vorgeschriebenen Abstandsregeln problematisch gewesen. "Aber die Kommunen haben alles möglich gemacht", sagte Erdmann. Auch auf den Wachtürmen werde wegen der Platzvorgaben teilweise mit kleineren Teams gearbeitet. Dennoch bleibe die Einsatzfähigkeit der Retter gewährleistet, versicherte Erdmann. Zudem sind wegen der noch nicht zugelassenen Tagestouristen weniger Badegäste an den Stränden als sonst in der Hochsaison.

Neben der DLRG sorgt auch die DRK-Wasserwacht für Sicherheit an den Stränden des Landes. Rettungsschwimmer des DRK sind nach Angaben des Landesverbandes an 14 Abschnitten der Ostseeküste im Einsatz, darunter Heiligendamm, Warnemünde, Zinnowitz und Ahlbeck. Zudem würden 53 Badestellen an Binnenseen überwacht. In der Badesaison 2019 leisteten rund 1400 Rettungsschwimmer 144 000 ehrenamtliche Wachstunden. In der Hauptsaison würden täglich rund 180 DRK-Rettungsschwimmer benötigt, hieß es. Das DRK hatte ungeachtet der auch coronabedingt geringen Zahl von Strandbesuchern schon Anfang Mai auf Usedom mit der Strandbewachung begonnen. Regulär läuft der Rettungsdienst Mitte Mai bis Mitte September.

Trotz des meist dichten Kontrollnetzes kommt es aber immer wieder zu tödlichen Badeunfällen. Im Vorjahr waren laut DLRG in Mecklenburg-Vorpommern 27 Menschen ertrunken. 15 kamen in Seen und Teichen ums Leben, elf in der Ostsee und einer in einem Fluss. Bundesweit ertranken im vergangenen Jahr den Angaben zufolge 417 Menschen, die meisten davon in Bayern (95).

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