Top Secret:Wegversteckt

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Bis unters Dach vollgepackt mit streng geheimen Superverstecken Illustration: Pia Halse (Foto: Pia Halse)

Wohin mit den fiesen Gurkenstiften? Wohin mit dem Handy, das man eigentlich gerade gar nicht haben darf? Und wohin mit sich selbst? Jeder Mensch braucht irgendwann ein Geheim­versteck. Sechs Profis über Sofaritzen, Traumkisten und Verschwinde­höhlen.

Protokolle: Katrin Freiburghaus

Max, 7: "Ich liebe Schnitzel und Spaghetti. Aber meine Mama will, dass ich auch Gemüse esse und schneidet mir ständig Karotten oder Gurken in Streifen. Die verstecke ich dann, denn sie schmecken mir nicht. Meine besten Verschwindeverstecke sind die Sofaritze, der Abfluss im Waschbecken und der Badezimmermüll. Bis das jemand entdeckt, kann man das Gemüse eh nicht mehr essen.

Hannah, 10: "Ich habe zwei Geheimfächer angelegt, als mein Bruder und ich noch ein gemeinsames Zimmer hatten. Niemand außer mir darf reinschauen. Diese Regel gilt immer noch. Früher waren meine "Star-Wars"-Karten da drin, jetzt mein Naschkram. Und Sachen, die gar nicht geheim sind, die ich sonst aber aufräumen müsste. Das ist irgendwie auch eine Art Geheimnis: Nur ich entscheide, was ich aufräume oder wegwerfe."

Gionatan, 13: "Ich muss jede Menge verstecken. Also vor allem mich mit dem Handy. Vor kleinen Geschwistern, vor allem vor meinen Eltern. Mein bester Trick: so verstecken, dass niemand weiß, dass überhaupt etwas versteckt ist. Also etwa beim Handy die Hülle abmachen und die in der Küche umgedreht hinlegen. Nicht so super auffällig, voll auf den Esstisch, sondern eher beiläufig, vielleicht noch irgendwas halb drüberlegen."

Emma, 7: "Ich verstecke mich am liebsten selbst. Dafür habe ich extra einen Baldachin. Das ist wie ein Vorhang, der im Kreis von der Decke hängt. Den kann ich um mich herum zuziehen. Ich kann da gut lesen, weil die anderen wissen, dass ich da drin meine Ruhe haben will. Als Geheimversteck nehme ich aber den Schrank. Drinnen ist es wie in einer Höhle, und man wird garantiert nicht gefunden. Mit Taschenlampe ist es auch nicht gruselig."

Ragnar, 6: "Ich packe schlechte Träume weg. In eine grüne Kiste. Die ist aus Eisen und hat einen Schlüssel. Den muss aber Mama aufheben, sonst kommt der weg. Die Kiste ist feuerfest, das ist wichtig. Vielleicht haben die Träume ja ein Streichholz in der Tasche? Gerade habe ich keine schlechten Träume, aber wenn ich wieder welche kriege, kommen die da auch rein. Das finden die nicht gut, aber ich bin sie dann los."

Noah, 6: "Mein kleiner Bruder und ich haben die gleiche Schatztruhe. Luca darf nicht an meine und ich nicht an seine. Deshalb haben wir unsere Namen draufgeklebt. Wir verstecken Sachen drin, wenn andere Kinder zu Besuch bekommen. Es kommen Sachen rein, die neu oder wichtig sind. Luca hat sein Glücksarmband da drin, ich Flummibälle. Luca hatte auch mal einen Kompass drin. Das war aber eigentlich meiner, deshalb musste er ihn wieder rausnehmen."

© SZ vom 28.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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