Tod durch Rauchen:Nichts dazugelernt

Die Zahl der an Tabakkonsum Gestorbenen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das Statistische Bundesamt meldet erschreckende Zahlen.

So starben im Jahr 2006 bundesweit 42.348 Menschen an Lungen-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs - Krankheiten, die mit dem Konsum von Tabakprodukten in Verbindung gebracht werden können.

Raucher; iStockphotos

2007 wurden in Deutschland täglich 251 Millionen Zigaretten geraucht.

(Foto: Foto: iStockphotos)

Verglichen mit dem Jahr 2000 bedeute dies einen Anstieg um 4,5 Prozent, teilte das Amt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Auch bei einer Vielzahl anderer Todesfälle habe der Tabak mit zum Tode beigetragen. Die genannten Krebsopfer starben im Mittel mit 69,5 Jahren und damit sieben Jahre eher als im Durchschnitt aller Menschen in Deutschland.

Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai meldeten die Statistiker jedoch einen deutlichen Rückgang beim Verbrauch versteuerter Zigaretten. Im Jahr 2007 seien täglich noch 251 Millionen Stück geraucht worden, deutlich weniger als die täglich 381 Millionen sieben Jahre zuvor.

Fortschrittliche Jugendliche

Dagegen stiegen im gleichen Zeitraum die Verbrauchswerte von Zigarren und Zigarillos, Pfeifentabak sowie Feinschnitt zum Selbstdrehen. Die Zahlen basieren auf der Steuerstatistik und enthalten daher keine Aussagen über den Verbrauch von geschmuggelten und legal aus dem Ausland mitgebrachten Tabakwaren.

Der Import von Zigaretten nach Deutschland ist dem Bundesamt zufolge ebenfalls gesunken, nämlich seit dem Jahr 2000 um 9,6 Prozent auf 31,5 Milliarden Stück im vergangenen Jahr. Demgegenüber erhöhte sich der Zigarettenexport im selben Zeitraum um 74,1 Prozent auf 159,9 Milliarden Stück im Wert von 2,6 Milliarden Euro.

Der Tabakkonsum in Deutschland sei insgesamt gesunken, bestätigte die Tabakexpertin vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, Martina Pötschke-Langer. "Insbesondere ist die Raucherquote bei Jugendlichen seit 2001 erfreulicherweise von 28 Prozent auf 18 Prozent gesunden", sagte sie. "Das führt aber leider noch nicht zu einem Rückgang der Krebsfälle. Die Krebsopfer heute sind diejenigen, die vor 20 bis 30 Jahren mit dem Rauchen angefangen haben."

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