Ein neues Verfahren soll das lästige Klingeln im Ohr von Tinnitus-Patienten abstellen: Medizinern und Physikern vom Forschungszentrum Jülich ist es nach eigenen Angaben gelungen, durch Stimulation die krankhafte Gleichschaltung der Nervenzellen aus dem Takt zu bringen.
Dadurch könnten sich die Nervennetzwerke im Hirn umbauen. Mit dem sogenannten Neurostimulator, der klein wie ein Hörgerät ist, werde eine dauerhafte Linderung der Krankheit erreicht, erklären die Experten.
Das Gerät solle 2010 auf den Markt kommen. Nach ersten klinischen Studien mit dem Prototypen seien die Symptome bei mehr als 70 Prozent der Probanden signifikant zurückgegangen.
Rund fünf Prozent der Deutschen leiden an einem Tinnitus. Bei einem Drittel von ihnen ist das Klingeln im Ohr so stark, dass es die Lebensqualität zum Teil erheblich beeinträchtigt. Ursache für das permanente Ohrgeräusch sind Fehlsteuerungen im Gehirn. Nervenzellen feuern dabei übermäßig synchron Signale.