Tierwelt:Heimliche Stars

Alle reden über Micky Maus. Nächste Woche wird sie 90 Jahre alt und feiert Geburtstag. Wir schauen uns die große Schwester der Maus mal genauer an: die Ratte.

Von Nina Himmer

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Allesfesser

Ratten fressen so ziemlich alles - zur Not sogar Papier, Leder, Seife, Stoff, Holz, Würmer, Insekten oder Müll. Leben die Nager in der Stadt, entwickeln sie oft einen ähnlichen Geschmack wie die Menschen, die dort leben. Forscher haben zum Beispiel herausgefunden, dass amerikanische Ratten Rührei, Käsemakkaroni und gekochten Mais lieben. Ob Münchner Ratten wohl auf Weißwurst, Butterbrezen und Schweinshaxn stehen?

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Schlaumeier

Ratten gelten als sehr klug: Sie lernen aus Fehlern, wägen Entscheidungen ab, können Probleme lösen und geben ihr Wissen weiter. Vor allem aber sind sie vorsichtig: Unbekannte Nahrung verschmähen sie zum Beispiel. Erst, wenn ein paar mutige Vorkoster ohne Schaden probiert haben, schlagen auch andere Ratten zu.

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Zahnpfleger

Rattenzähne wachsen etwa 14 Zentimeter im Jahr - also mehr, als eine Kinderhand lang ist. Einen Zahnarzt brauchen die Tiere trotzdem nicht: Sie halten ihre Beißer kurz und scharf, indem sie alles annagen, was ihnen vor die Zähne kommt.

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Dickköpfe

Selbst dicke Ratten passen durch winzige Löcher. Weil sie flexible Rippen haben, können sie ihren Körper durch jeden Spalt zwängen, durch den ihr Kopf passt.

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Menschenfreunde

Die meisten Menschen können Ratten nicht leiden. Ratten aber lieben Menschen, weil sie so viel Müll produzieren. Den finden die Nager lecker - und folgen den Menschen deshalb überallhin. In großen Städten leben oft sogar mehr Ratten als Menschen. Allerdings sieht man sie nur selten, da sie scheu und nachtaktiv sind.

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Kanalbewohner

Ratten lieben die Kanalisation. Die Rohre, Schächte und Leitungen unter unseren Städten sind für sie wie Autobahnen, die sie überall hinbringen. Dunkelheit und Feuchtigkeit machen ihnen nichts aus. Außerdem gibt es reichlich Futter: Wenn Menschen Speisereste im Klo runterspülen, landet es direkt bei den Nagern.

Träumer

Ratten und Menschen haben einiges gemeinsam: Beide träumen nachts und verarbeiten im Schlaf Dinge, die sie tagsüber erlebt haben. Außerdem sind Ratten kitzlig. Sie lachen sogar, wenn man sie am Bauch krault. Allerdings ist ihr Lachen nur mit einem speziellen Mikrofon hörbar, wie es Forscher benutzen.

Ratten

Illustrationen: Dominik Wendland

Kuscheltiere

Ratten leben in großen Gemeinschaften, kuscheln gerne und helfen sich gegenseitig. Eine Ratte findet einen tollen Leckerbissen? Er wird geteilt. Eine andere frisst von einem Giftköder? Sie markiert ihn zur Warnung mit Duftstoffen. Ratten sind aber auch sehr nachtragend, wenn sich ein Artgenosse doof verhält. Er bekommt dann zur Strafe keine Hilfe mehr von den anderen.

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