Tierwelt:Gute Nacht

Head Rest
(Foto: Richard Wilbourn/Getty Images)

Im Schlaf könnte man gefressen werden, vom Himmel fallen oder ertrinken. Für viele Tiere ist Schlafen nicht nur erholsam, sondern auch gefährlich. Mit diesen sieben Tricks schlummern sie trotzdem wohlig durch.

Von Birk Grüling

Rekordfaulenzer

Koalas schlafen bis zu 22 Stunden pro Tag. In den zwei Stunden, die sie wach sind, futtern sie so viele Eukalyptus-Blätter wie möglich. Ihre Leibspeise ist auch der Grund für ihre Faulheit: Das Grünzeug braucht viel Zeit um verdaut zu werden, und liefert nur wenig Energie. Deshalb müssen sich Koalas ihre Kräfte einteilen. Um weite Wege zu sparen, schlafen sie deshalb gleich auf den Eukalyptus-Bäume und klemmen sich dazu in einer Astgabel fest.

Baumkuschler

Schimpansen bauen jeden Abend aus Zweigen und Blättern ein neues, weiches Nest. Hoch oben sind sie vor Feinden geschützt und können die Nacht durchschlafen. Am liebsten kuscheln sie beim Einschlafen mit ihren Artgenossen.

Pyjamaträger

Fische haben keine Augenlider, die sie schließen könnten. Deshalb fällt es kaum auf, wenn sie schlafen. Sie sind dabei ganz still, atmen kaum und ihr Herz schlägt langsamer. Manche lassen sich auf den Boden sinken und legen sich dort zum Schlafen auf die Seite. Einige wechseln dabei die Körperfarbe, um zwischen dem Sand und den Pflanzen nicht aufzufallen. Papageifische ziehen sogar einen Schlafanzug an: Zum Schlaf tragen sie eine Hülle aus Schleim, die keine Gerüche durchlässt. Das macht es für Angreifer schwierig, sie aufzuspüren.

Hirnabschalter

Fregattvögel sind echte Vielflieger. Oft bleiben sie mehrere Tage und Nächte in der Luft. Sie schlafen deshalb einfach im Fliegen - ein Auge zu, eins geöffnet. Auch ihr Gehirn schalten die Vögel zur Hälfte ab. So können sie sich ausruhen und stoßen trotzdem nicht mit anderen Vögeln zusammen. In der Luft schlafen Fregattvögel durchschnittlich 42 Minuten pro Tag. An Land sieht die Sache anders aus: Im warmen Nest, an ihre Küken gekuschelt, schlummern sie bis zwölf Stunden pro Tag.

Stehschlummerer

Im Liegen schlafen Giraffen nur, wenn sie sich absolut sicher fühlen. Meist schlummern sie im Stehen - und nur wenige Stunden. Ihre wirksamsten Waffen gegen Feinde sind die kräftigen Beine und ihre Größe. Ein Nickerchen im Liegen wäre für sie viel zu gefährlich. Dann nämlich wären sie für Löwen und andere Raubtiere leichte Beute.

Minutenschläfer

Ameisen ziehen sich zum Schlafen in ihren Bau zurück, lassen den Kopf hängen und verharren einige Minuten regungslos. Woher Forscher wissen, dass sie dabei schlafen? Sie haben die Ameisen aufgeweckt. Genau wie wir Menschen brauchen sie dann ein paar Sekunden, um sich wieder richtig bewegen zu können.

Atemanhalter

Pottwale schlafen so tief und fest, dass sie nicht einmal vorbeikommende Schiffe bemerken. Während ihres Nickerchens treiben sie senkrecht im flachen Gewässer. Ihre Schnauze liegt dabei knapp unter der Oberfläche, aber während des Schlafes halten sie ihren Atem an. Sie tauchen erst wieder auf, wenn sie Luft holen müssen. Dazu haben sie eine Art eingebauten "Atemwecker."

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