Tiere - Torgau:Pferde-Herpes: Kein Fall in Thüringen und Sachsen bekannt

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Pferde auf dem thüringischen Gestüt Meura. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Torgau (dpa) - Nicht nur Corona, sondern auch ein anderes Virus hat Pferdebesitzer in Thüringen und Sachsen zuletzt besorgt: eine besonders aggressive Variante des Pferde-Herpes (EHV-1), die tödlich sein kann. Nach dem Ausbruch der Virusvariante bei einem internationalen Turnier im spanischen Valencia sind mehrere Pferde gestorben, darunter auch in Deutschland. "Uns ist noch kein aktueller Fall in Thüringen und Sachsen bekannt", sagte Wietje Nolte, Referentin beim Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen. Allerdings sei das hochansteckende Virus auch nicht anzeige- und meldepflichtig und es bestehe keine Impfpflicht dafür. "Das Virus existiert ohnehin in der Pferdepopulation", sagte Nolte. In der Regel werde deshalb auf bestimmte Hygienemaßnahmen im Stall geachtet.

Die aggressive Variante wurde vor rund zwei Wochen erstmals in Valencia festgestellt. Inzwischen gibt es nicht nur schwere EHV-1-Fälle in Europa, sondern auch positive Tests in Katar und in den USA. Pferdehalter und -züchter beobachteten die Entwicklung sehr genau, sagte Nolte.

Das Virus ist auch Thema einer Online-Fachtagung zum Sächsisch-Thüringischen Pferdetag am Samstag im Hauptgestüt Graditz im sächsischen Torgau, den der Zuchtverband mitorganisiert hat. Etwa 180 Teilnehmer haben sich Nolte zufolge angemeldet. Das seien etwas mehr als bei den Pferdetagen vor Ort, wo die Teilnehmerzahl aufgrund der Platzgröße beschränkt sei.

Neben sind auch andere Themen ins Programm genommen worden, darunter die Auswirkungen der Trockenheit auf die Pferdezucht und -haltung. So sei es in den vergangenen Jahre in manchen Regionen der Trockenheit wegen schwieriger geworden, genug Heu in guter Qualität als Nahrung für die Tiere zu produzieren.

Den Angaben zufolge sind 3075 Züchter Mitglied im Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen, davon 1089 aus Thüringen. Zuständig ist der Verband für verschiedene Rassen vom Shetlandpony über das Deutsche Sportpferd, das gemeinsam mit anderen Verbänden betreut wird, bis zu Kaltblütern.

© dpa-infocom, dpa:210306-99-711350/2

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