Süddeutsche Zeitung

Tiere - Salzwedel:Geschützter Seeadler mutmaßlich erschossen

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Salzwedel (dpa/sa) - Im Altmarkkreis Salzwedel soll ein streng geschützter Seeadler erschossen worden sein. Ende Februar wurde ein Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde darüber informiert, dass ein GPS-Sender eines verschollenen Seeadlers gefunden wurde, wie eine Landkreis-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Das mutmaßlich erschossene Tier sei am 1. März in einem Waldstück gefunden worden. Der mutmaßliche Schütze sei ein Jäger. Seine jagd- und waffenrechtliche Zuverlässigkeit sei nun infrage zu stellen.

Der Seeadler sei ein streng geschütztes Tier und somit bestehe der Verdacht auf eine Straftat im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes. Der Vorgang werde zur weiteren Ermittlung und Verfolgung an die Staatsanwaltschaft und die Polizei abgegeben. Sprecher der beiden Behörden hatten am Dienstag noch keine Informationen zu dem Fall.

Auf den mutmaßlich abgeschossenen Seeadler hatten der Verein Komitee gegen den Vogelmord und das Projekte Life Eurokite am Dienstag in einer Mitteilung aufmerksam gemacht. Der Greifvogel habe einen GPS-Sender des Artenschutzprojektes Life Eurokite getragen, der ähnlich wie ein Flugschreiber den Verlauf der Tat aufgezeichnet habe.

Projektleiter und Biologe Rainer Raab erklärte in der Mitteilung, es sei das erste Mal, dass in Deutschland der illegale Abschuss eines Adlers mit Hilfe eines Senders minuziös dokumentiert werden konnte.

© dpa-infocom, dpa:220308-99-437194/2

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220308-99-437194
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal