Tiere - München:Nach Vorwürfen von Tierschützern überprüft Zirkus Löwen-Kot

Bayern
Martin Lacey, Löwen- und Tigerdompteur im Circus Krone, steht neben seinem Löwen King Tonga. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München (dpa) - Nach Vorwürfen von Tierschützern lässt der Circus Krone den Kot seiner Löwen überprüfen. "Unseren Tieren geht es gut und der Kot wird routinemäßig zweimal im Jahr überprüft. Aber jetzt machen wir das eben nochmal", sagte der Dompteur Martin Lacey am Mittwoch in München.

Zuvor hatte die "Aktionsgruppe Tierrechte Bayern" behauptet, in einer Kotprobe, die der Zirkus derzeit als Mittel verkauft, um Marder abzuhalten, einen multiresistenten Keim festgestellt zu haben. Es soll sich um die Unterart eines bekannten Krankenhauskeims handeln. Die Gruppe bezog sich in einer Mitteilung auf eine "umfassende bakteriologische Untersuchung durch ein veterinärmedizinisches Labor" und forderte die Gesundheitsbehörden auf, den Verkauf der Exkremente zu verbieten, weil Keime womöglich auf andere Tiere oder Menschen überspringen könnten.

"In jedem Kot sind Keime", sagte dagegen Dompteur Lacey. "Und man soll das ja auch nicht essen."

Der Circus Krone verkauft seit einigen Wochen Löwen-Kot im Einmachglas. Die Exkremente können nach Angaben des Zirkus als Hausmittel verwendet werden, um andere Tiere abzuhalten. Laut Zirkus gibt es "einen Riesen-Run darauf". Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen dem Lacey Fund zugute - einem Verein zur Verbesserung der Bedingungen in Tierhaltungen, der von Lacey gegründet wurde.

Der Zirkus steht wegen seiner Tiere seit Jahren in der Kritik. Tierschutzorganisationen fordern ein Ende ihrer Haltung für Auftritte in der Manege. Der Zirkus fühlt sich von der "Aktionsgruppe" schikaniert, über die neuen Vorwürfe ist Lacey stinksauer. "Immer wird der Circus Krone attackiert, das ist traurig." Das Ergebnis des Kot-Tests soll in einigen Tagen vorliegen.

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