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Tiere - München:Geld für die Rettung von Rhönschaf und Gelbvieh

München (dpa/lby) - Landwirte, die sich um den Erhalt vom Aussterben bedrohter Nutztierarten bemühen, erhalten staatliches Geld. Das Landwirtschaftsministerium wertet sein Förderprogramm als Erfolg: Bei den meisten geförderten Tierrassen habe man den Trend umkehren können und der Bestand wachse wieder, sagte Experte Maximilian Putz vor dem Tag der Nutztiere (2. Oktober). Einzig beim Gelbvieh, einer vor allem in Franken vorkommenden Rinderrasse, sinke die Anzahl der Tiere noch. Gerade bei den Schafen dagegen hätten gefährdete Rassen sogar einen Vorteil, da sie als sehr genügsam gelten und deshalb auch auf kargen Flächen gehalten werden können. Beim Rhönschaf beispielsweise habe man inzwischen "eine gute Situation".

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München (dpa/lby) - Landwirte, die sich um den Erhalt vom Aussterben bedrohter Nutztierarten bemühen, erhalten staatliches Geld. Das Landwirtschaftsministerium wertet sein Förderprogramm als Erfolg: Bei den meisten geförderten Tierrassen habe man den Trend umkehren können und der Bestand wachse wieder, sagte Experte Maximilian Putz vor dem Tag der Nutztiere (2. Oktober). Einzig beim Gelbvieh, einer vor allem in Franken vorkommenden Rinderrasse, sinke die Anzahl der Tiere noch. Gerade bei den Schafen dagegen hätten gefährdete Rassen sogar einen Vorteil, da sie als sehr genügsam gelten und deshalb auch auf kargen Flächen gehalten werden können. Beim Rhönschaf beispielsweise habe man inzwischen "eine gute Situation".

2016 haben nach Ministeriumsangaben rund 600 Betriebe 620 000 Euro für etwa 12 000 Rinder, Schafe und Pferde gefährdeter Rassen erhalten.

Alte Nutztierrassen sind nach Putz' Worten ein erhaltenswertes Kulturgut, wie andere kulturelle Errungenschaften der Menschheit. Bei den Nutztierrassen setzt man auf Landwirte, die sich für deren Zucht und Erhalt einsetzen. Auch die Biodiversität, also die genetische Vielfalt, sei wichtig und erhaltenswert, betonte Putz.

Vor allem wirtschaftlicher Druck habe dazu geführt, dass beispielsweise ehemals in Oberbayern weit verbreitete Rinderrassen wie Pinzgauer oder Murnau-Werdenfelser aus den Betrieben verbannt und durch Tiere mit höherer Milchleistung oder schnellerem Wachstum ersetzt wurden. Das Förderprogramm könne die wirtschaftlichen Nachteile nicht komplett ausgleichen, aber abpuffern, sagte Putz. Bei Schafen etwa gibt es bis zu 30 Euro pro Jahr.

Die Förderung beim Gelbvieh hat indes noch nicht den gewünschten Erfolg gezeigt. Putz führt das auf zahlreiche Hofaufgaben im fränkischen Raum zurück. Züchter von Gelbvieh-Mutterkühen erhalten jährlich 50 Euro je Tier, für Gelbvieh-Kühe, die Milch erzeugen, gibt es seit April nicht mehr nur 50, sondern 70 Euro.

Eine eigens gegründete Interessengemeinschaft kämpft zudem um den Erhalt der Rasse. Gelbvieh gebe weniger Milch als etwa Fleckvieh, sagte Albrecht Strotz von der Geschäftsstelle der Gemeinschaft. Deshalb sei es im Lauf der Jahre aus den fränkischen Milchviehställen verdrängt worden. Gerade einmal 1600 Tiere seien noch in den Zuchtbüchern verzeichnet. Einige Betriebe gebe es, die für die Mutterkuhhaltung auf Gelbvieh setzen, auch für Bio-Höfe könnte Gelbvieh interessant sein, warb Strotz.

Die Rasse geht auf die alten Germanen zurück. Das Tier lieferte ihnen Milch, Fleisch und Kleidung für den Winter und sei den Witterungsbedingungen perfekt angepasst gewesen: "Es wäre schade, wenn es ausstirbt."

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