Tiere - Jena:Nabu bittet um Mithilfe: Wintervögel sollen gezählt werden

Deutschland
Eine Blaumeise sitzt mit Futter im Schnabel an einem Ast. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

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Jena (dpa/th) - Zur Untersuchung des Vorkommens von Wintervögeln in Thüringen sind erneut Beobachtungen von Naturliebhabern gefragt. Eine Vogelzählaktion des Naturschutzbundes (Nabu) geht von Freitag bis Sonntag in die elfte Runde, wie der Landesverband Thüringen des Nabu am Mittwoch ankündigte. Wer an der "Stunde der Wintervögel" teilnehmen möchte, soll in diesem Zeitraum eine Stunde lang im Auge behalten, welche Vögel sich in welcher Anzahl an einem Ort wie Balkon, Garten oder Park zeigen.

Die Daten können den Angaben zufolge telefonisch, im Internet oder mit einer Nabu-App gemeldet werden. "Die "Stunde der Wintervögel" ist bei uns in Thüringen sehr beliebt, im letzten Jahr haben sich über 5000 Thüringerinnen und Thüringer beteiligt", berichtete Klaus Lieder, Vogelexperte beim Nabu Thüringen.

In diesem Jahr interessiert sich der Nabu insbesondere für Blaumeisen. Hintergrund ist eine durch ein Bakterium ausgelöste Epidemie im vergangenen Frühjahr. Diese sorgte den Naturschützern zufolge für den Tod Tausender Blaumeisen. In Thüringen wurden ebenfalls Tiere mit Symptomen gefunden. "Bei der Vogelzählung im Mai 2020 wurden uns im Freistaat 30 Prozent weniger Blaumeisen als im Vorjahr gemeldet. Wir sind nun gespannt, ob sich die Situation im Winter gebessert hat", so Lieder.

Vergangenes Jahr beteiligten sich nach Nabu-Angaben mehr als 143 000 Menschen an der Zählaktion, die der bayerische Landesbund für Vogelschutz mit organisiert. Eine Erkenntnis aus den bisherigen Zählungen sei, dass in kalten und schneereichen Wintern deutlich mehr Vögel in die Nähe des Menschen kommen. "Die lange Reihe zunehmend milder Winter führte zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen", hieß es.

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