Tiere - Husum:Rätselhaftes Heringssterben vermutlich natürliche Ursachen

Deutschland
Heringe liegen auf einem Haufen. Foto: Stefan Sauer/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Husum (dpa/lno) - Das rätselhafte Heringssterben der vergangenen Tage könnte natürliche Gründe haben. "Die Ursache könnte Nahrungsmangel durch Veränderungen des Nordseeplanktons nach dem sehr warmen Winter sein", wie die Naturschutzgesellschaft "Schutzstation Wattenmeer" am Freitag mitteilte. "Aufgewirbelter Schlick aus den Baggerungen in der Elbe kann Fische zusätzlich lokal schwächen, indem er die Kiemen blockiert und die Atmung behindert." Abschließend sei das Fischsterben jedoch noch nicht aufgeklärt.

Nach Angaben der Fischforscherin Katja Heubel vom FTZ Büsum der Universität Kiel wurden viele geschwächte Jungfische gefangen, "die relativ schlecht genährt wirken und deutlich von Parasiten befallen sind. Offenbar sind junge Heringe und Sprotten ungewöhnlich zahlreich vorhanden, aber in schlechter Verfassung", sagte sie.

"Die etwa 6 Monate alten Jungfische sind vermutlich von der Nordsee kommend letzte Woche hier eingetroffen und zum ersten Mal in flaches Wasser geraten", sagte der Biologe Rainer Borcherding. "Die Schwärme brauchten einige Tage, um zu lernen, dass sie im Wattenmeer bei Ebbe stranden können. Kranke, dumme und glücklose Fische sind gestrandet, die anderen haben die Flachwasser-Navigation jetzt im Griff."

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