Tiere - Erfurt:Sozialministerium: Keine Tiertransporte außerhalb der EU

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Ein Schwein schaut aus einem Tiertransporter. Foto: Sebastian Gollnow/dpa (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Das Sozialministerium hat Tiertransporte aus Thüringen in Länder außerhalb der Europäischen Union untersagt. Die Regelung gelte ab sofort und bis auf Weiteres für Drittländer, nicht aber für die Schweiz, teilte das Ministerium am Sonntag in Erfurt mit. Sozialministerin Heike Werner begründete die Entscheidung mit Berichten der EU-Kommission über Probleme bei Langzeittransporten von Tieren. Es gebe keine gesicherten Informationen, ob die Tiere ausreichend versorgt würden.

Die Wartezeiten an den Grenzübergängen seien oft viel zu lang und bedeuten gerade in den heißen Sommermonaten unnötiges Leid für die Tiere. Zudem seien die Verhältnisse in den Schlachtbetrieben am Bestimmungsort nicht kontrollierbar.

In Thüringen gebe es nur wenige solcher Tiertransporte in Länder außerhalb der EU. Ihre Zahl bewege sich pro Jahr im unteren einstelligen Bereich, so das Ministerium. Bei Außentemperaturen über 30 Grad Celsius soll es nach Ministeriumsangaben bis auf Weiteres auch keine Langstreckentransporte aus Thüringen innerhalb der EU geben. Die Regelungen würden für alle Nutztierarten gelten. Tierschützer kritisieren lange Transporte vor allem von Rindern, Schweinen und Geflügel seit Jahren.

"Transporte von Nutztieren sollten wir generell auf das absolut notwendige Maß beschränken", sagte Werner. Dafür seien jedoch EU-weit einheitliche Regelungen erforderlich. Eine Alternative könnte die Ausweitung der sogenannten Weideschlachtung direkt im Haltungsbetrieb sein. Dazu habe Thüringen eine Initiative Bayerns im Bundesrat unterstützt. Die Tiere hätten so weniger Stress durch das Einfangen, Verladen und den Transport.

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