Tiere - Berlin:Tote Hunde am Tegeler See: Untersuchungen laufen weiter

Berlin (dpa/bb) - Nach dem Tod einiger Hunde und Wildtiere am Berliner Tegeler See werden weitere Wasserproben auf die giftigen Blaualgen untersucht. Bei den bereits geprüften Proben sei eine neue Sorte der Blaualge gefunden worden, die es bei 14-tägigen Routineuntersuchungen der Berliner Badegewässer so noch nicht gegeben habe, sagte die Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), Silvia Kostner, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

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Berlin (dpa/bb) - Nach dem Tod einiger Hunde und Wildtiere am Berliner Tegeler See werden weitere Wasserproben auf die giftigen Blaualgen untersucht. Bei den bereits geprüften Proben sei eine neue Sorte der Blaualge gefunden worden, die es bei 14-tägigen Routineuntersuchungen der Berliner Badegewässer so noch nicht gegeben habe, sagte die Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), Silvia Kostner, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Das gefundene Gift, "Anatoxin A", habe laut Lageso eine neurotoxische Wirkung. Normalerweise reagierten Betroffene, die mit den Algen in Kontakt gekommen sind, mit Erbrechen und Kopfschmerzen, sagte Kostner. Das nun gefundene Gift könne in großen Mengen zu Krämpfen und Atemstillstand führen. Warum sich das Gift nur bei den toten Hunden und Wildtieren ausgewirkt haben könnte, konnte die Behörde sich nicht erklären. "Bei uns gingen keine Meldungen von Menschen mit Beschwerden nach dem Schwimmen im Tegeler See ein", sagte Kostner.

Der Spandauer Tierarzt Kai Rödiger, der mehrere Tiere untersucht, bestätigte dem "Tagesspiegel" (online), dass bei einem der gestorbenen Hunde Blaualgengift nachgewiesen worden konnte. Laut "Berliner Zeitung" starben mehrere andere Hunde an einer Zinkvergiftung. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, hierauf gebe es zumindest Hinweise.

Laut der Berliner Polizei sind im Zeitraum vom 18. Mai bis zum 5. Juni insgesamt zwölf Strafanzeigen von Hundehaltern in Bezug auf den Tegeler See eingegangen. Sechs dieser Hunde seien gestorben, teilte ein Sprecher der Behörde mit.

Auf der Seite des Sees am Spandauer Forst, wo Anwohner die Kadaver von 14 Füchsen und einem Wildschwein gefunden hatten, stellte die Polizei auch einen Köder sicher. Dieser stellte sich nach Untersuchungen aber als ungiftig heraus, wie der Sprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. "In dem Köder war ein Metallgegenstand." Woran die Tiere starben, ist noch unklar.

Wasserproben von insgesamt fünf Stellen des Tegeler Sees werden nun beim Umweltbundesamt in Dessau untersucht. Mit einem Ergebnis rechnet das Lageso am Dienstagabend oder Mittwochmorgen. Dann wolle man - je nach Ergebnis - entweder Entwarnung oder ein Badeverbot aussprechen. Für den Dienstag riet die Behörde noch zur Vorsicht: Hundehalter und Badegäste mit Kindern sollten den Tegeler See erstmal meiden, bis weitere Ergebnisse vorlägen.

Am vergangenen Freitag hatte das Lageso eine Warnung vor giftigen Blaualgen im Tegeler See herausgegeben. "Wir waren selbst überrascht. Normalerweise ist mit Blaualgen erst im Juli oder August zu rechen", sagte die Sprecherin. Blaualgen sind Bakterien, die sich bei hohen Wassertemperaturen schnell vermehren und Giftstoffe absondern.

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