Tiere - Berlin:Heim für kranke und verwaiste Stadttauben geplant

Berlin (dpa/bb) - Für kranke, geschwächte oder verwaiste Stadttauben plant die Berliner Tierschutzbeauftragte Diana Plange eine Auffangstation. "Wir suchen derzeit noch ein Grundstück und Sponsoren", sagte Plange der Deutschen Presse-Agentur. Nötig sei ein Gebäude mit Platz für etwa 800 Tauben und einem Außengelände für Freivolieren. "Denkbar wäre ein nicht mehr benötigtes Industriegelände oder auch eine ehemalige Kleingartenanlage", so Plange.

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Berlin (dpa/bb) - Für kranke, geschwächte oder verwaiste Stadttauben plant die Berliner Tierschutzbeauftragte Diana Plange eine Auffangstation. "Wir suchen derzeit noch ein Grundstück und Sponsoren", sagte Plange der Deutschen Presse-Agentur. Nötig sei ein Gebäude mit Platz für etwa 800 Tauben und einem Außengelände für Freivolieren. "Denkbar wäre ein nicht mehr benötigtes Industriegelände oder auch eine ehemalige Kleingartenanlage", so Plange.

Geplant seien ein bis zwei Vollzeitmitarbeiter. Aber auch ehrenamtliche Unterstützung werde benötigt: "Wir hoffen auf eine rege Beteiligung", sagte Plange. Dieses Tauben-Projekt wolle sie als erstes in Angriff nehmen - noch vor dem geplanten zentralen Taubenmanagement.

Die bisherige Praxis, aufgefundene Tauben bei Tierärzten behandeln zu lassen, habe sich nicht bewährt. "Ziel war eigentlich ausschließlich die kostenfreie Notfall-Behandlung akut krank oder verletzt aufgefundener Tiere", erklärt Plange. "Die auf drei Tierärzte verteilten Mittel wurden ungleichmäßig und nicht nur für akute Notfallbehandlungen in Anspruch genommen", erläutert die Tierschutzbeauftragte.

Die Auffangstation solle künftig verhindern, dass Tauben von Tierschützern in deren privaten Wohnungen untergebracht werden müssen, was nicht immer unter tierschutzgerechten Umständen möglich sei. In der Station sollen die Tauben lediglich abgegeben werden. "Die Versorgung und Betreuung der Tiere und Therapieentscheidungen werden dort von geschultem Fachpersonal unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen. Was mit den Tieren dann weiter geschieht, sollen ausschließlich Tierärzte entscheiden", sagte Plange.

Längerfristig plant die Fachtierärztin Plange zudem ein zentrales Taubenmanagement. In allen Bezirken sollen in der Nähe von Brennpunkten wie etwa Bahnhöfen betreute Taubenschläge geschaffen werden. So sollen die Hinterlassenschaften der Tiere an stark frequentierten Orten reduziert und die Vermehrung der Tauben tierschutzgerecht eingedämmt werden. Die Zahl der Tauben in Berlin schätzt sie auf rund 8500.

Stadttauben sind Nachkommen entflogener Haustauben. Viele Menschen fühlen sich durch große Schwärme in den Innenstädten und den Dreck, den sie oft hinterlassen, belästigt.

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