Endlich rollt er wieder, der Ball in der Bundesliga. Und wenn er dann im Tor landet, ist die Freude natürlich riesig. Bloß: Wie soll man nur jubeln? Und zwar ohne dem Passgeber in die Arme zu fliegen, ihm auf den Rücken zu klettern, sich zum Haufen übereinander zu stapeln?
Am besten sollen die Spieler einen Ellbogen-Check machen, schlug die Deutsche Fußball Liga vor. Das ist keine Regel, aber eine dringende Empfehlung. Denn Fußballer sollen Vorbilder sein und nicht etwas dürfen, was Anderen momentan verboten ist.
Manche haben es trotzdem gemacht am ersten Spieltag nach der Corona-Zwangspause. Bei Hertha BSC zum Beispiel klatschten sich die Spieler beim 3:0-Sieg in Hoffenheim ab und versammelten sich zur Jubeltraube. Ist doch Fußball, sagten sie, da könne man sich doch gar nicht zusammenreißen! Andere haben sich vorher was überlegt. Bei Borussia Dortmund etwa stellten sie sich in anderthalb Metern Abstand voneinander auf, tanzten und klatschten. Später taten sie so, als würden sie ihren Fans auf der Tribüne zujubeln - dabei waren die ja alle zu Hause. Es wird in den nächsten Wochen sicher noch mehr lustige Abstands-Jubel geben. Vielleicht sind ein paar Ideen dabei, wie wir in Zukunft feiern können - wenn man doch wieder zu Geburtstagspartys eingeladen wird, beim Jenga der andere den Turm umwirft, plötzlich hitzefrei ist.
Wenn nichts dazwischenkommt, wird am 27. Juni der Deutsche Meister gekürt. Gut möglich, dass das der FC Bayern wird, zum achten Mal hintereinander. Und dann? Einen Fan-Massenauflauf vor dem Rathausbalkon in München wird es kaum geben. Weißbierduschen? Meisterschalenküsse? Eher nein. Manche sagen, die Bayern haben das Feiern verlernt, weil sie ständig gewinnen. Und wenn Dortmund die Bayern doch noch überraschend überholt? Sie würden ausrasten. Abstands-Pogo? Ellbogen-Salto? Wir sind gespannt.