Thema der Woche:Swish!

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Dieses Wochenende startet die Basketball-Weltmeisterschaft der Herren. Als bester Spieler im deutschen Team gilt derzeit Dennis Schröder. Aber wer hat Basketball eigentlich erfunden?

Von Felix Haselsteiner

Der Sportlehrer Dr. James Naismith hatte im Dezember 1891 ein Problem. Seine Studenten in Springfield, einer Stadt im Nordosten der USA, sollten Sport machen. Doch Naismith hatte nur eine Halle zur Verfügung - es war Winter und draußen ziemlich kalt - und seine Studenten waren dafür bekannt, sich beim Sport ziemlich chaotisch aufzuführen. Vor allem in der engen Halle kam es dadurch oft zu Verletzungen. Was also tun, fragte sich Naismith. Was macht Spaß und ist trotzdem strategisch? Was macht ein Spiel anstrengend und trotzdem nicht zu wild?

Der Sportlehrer nahm sich einen Ball, der ein wenig aussah wie ein heutiger Volleyball, und überlegte sich: Wenn man den Ball werfen würde, gäbe es viel weniger Möglichkeiten, sich oder andere beim Dagegentreten zu verletzen. Naismith griff sich zwei Obstkisten und befestigte sie an den Wänden der Sporthalle, zehn Fuß über dem Boden, also 3,05 Meter - so hoch, wie heute Basketballkörbe hängen. Er teilte Mannschaften ein, Ziel war, den Ball in die Kiste des gegnerischen Teams zu treffen. Das war die Geburtsstunde der Sportart Basketball.

Seitdem hat sich viel getan: Der Ball ist viel schwerer und größer geworden, das Dribbeln wurde erlaubt, Zeitlimits eingeführt. Statt der Obstkisten hängen dort jetzt Metallringe mit Netzen, durch die der Ball hindurchfällt. Ein Brett hinter dem Korb macht es den Spielern leichter zu treffen.

Was gleich geblieben ist: Basketball ist auch heute noch - im Vergleich zu Fußball zum Beispiel - wesentlich ungefährlicher. Beim Basketball gilt grundsätzlich: Wenn man den Gegner anfasst, ist es ein Foul. James Naismith hat sein Ziel also erreicht. Was er aber wohl nie erwartet hätte: Dass der Sport, den er damals im Winter in einer kleinen Sporthalle für seine wilden Studenten erfunden hat, weil es draußen zu kalt war, heute Milliarden Menschen begeistert.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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