Thema der Woche:Sitzen bleiben!

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Hoch die Hände –Wochenende! Sitzen kann ziemlich lustig sein. Illustration: Kirsten Carina Geißer (Foto: N/A)

Mit vier oder drei Beinen, mit Lehne oder Polster, aus Plastik, Holz oder Leder: Stühle gibt es seit mehreren Tausend Jahren, in allen Farben und Formen. Trotzdem werden jedes Jahr neue Modelle erfunden. Warum nur?

Von Max Scharnigg

Ein Stuhl ist was zum Sitzen. Das ist klar. Aber sonst? Hat er vier Beine oder drei oder nur ein einziges wie ein Würfel? Ist er aus Holz, Leder, pinkem Plastik? Eckig, geschwungen, mit Leopardenfell?

Bevor Möbel gebaut werden, muss sich jemand überlegen, wie sie aussehen sollen. So was machen Designer. Jedes Jahr versuchen sie, Möbel zu erfinden, die noch schöner oder praktischer sind als die Möbel, die es schon gibt. Besonders gern entwerfen sie Stühle. Erstens, weil jeder Mensch in seiner Wohnung viele verschiedene Stühle hat, aber oft nur einen Schrank oder einen Esstisch. Auch neue Restaurants oder Büros brauchen viele Stühle. Man kann sie also gut verkaufen. Außerdem ist die Frage spannend, ob man auf einem neu geformten Stuhl noch besser sitzt.

Schon vor fast zweihundert Jahren zum Beispiel hat ein Herr Thonet einen Stuhl für Kaffeehäuser erfunden, den man leicht auseinanderbauen und verschicken kann. Die Firma Thonet gibt es immer noch - und sie bauen immer noch Stühle. Fast jedes Jahr stellen sie ein neues Modell vor. Weil es ein modernes Material gibt zum Beispiel, das vielleicht besser für die Umwelt ist. Weil einem Designer eingefallen ist, wie man Stühle noch leichter machen könnte, wie sie sich besser stapeln lassen oder wie bei der Produktion Abfall vermieden wird. Oder einfach, weil dieser neue Stuhl superbequem ist, so bequem wie nichts davor.

Diese Woche war in Köln wieder Möbelmesse. Das hat nichts mit einem Gottesdienst zu tun, ist eher eine Ausstellung der Zukunft. Dort machen Firmen aus verschiedenen Ländern Vorschläge, wie Menschen ihre Wohnungen einrichten könnten. In riesigen Hallen stellen sie ganze Wohnzimmer oder Küchen auf. Mit dabei: Jede Menge Stühle. Man kann dort Menschen beim ernsthaften Probesitzen zuschauen. Eine Poprobe sozusagen. Das sieht ziemlich lustig aus!

© SZ vom 18.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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