Thema der Woche:Klima steuern

Chuttersnap/Unsplash

Hin und her – und wieder zurück: Autos blasen CO2 in die Atmosphäre. Das greift das Klima der Erde an.

(Foto: Chuttersnap/Unsplash)

Die Erde erhitzt sich immer weiter, warnen Forscherinnen und Forscher auf der ganzen Welt. Wie die Politik helfen könnte? Zum Beispiel mit einer CO2-Steuer.

Von Georg Cadeggianini

Rauchen ist ungesund. Das weiß so ziemlich jeder. Weil es aber trotzdem viele Erwachsene tun, haben sich Politiker etwas einfallen lassen: die Tabaksteuer. Rauchen soll damit so teuer sein, dass die Menschen es sich vorher noch mal überlegen. Würde man für Zigaretten keine Steuern bezahlen, bekäme man zum gleichen Preis unterarmlange Kippen: 32 Zentimeter lang.

Etwas Ähnliches überlegen Politiker gerade für alles einzuführen, was Treibhausgase verursacht und damit das Klima schädigt. Fliegen würde dann mehr kosten, Benzin und Heizen genauso. Das Gas, das dabei die größte Rolle spielt, heißt CO₂. Wie hoch eine sogenannte CO₂-Steuer sein soll, ist nicht klar. Von 20 bis 180 Euro pro Tonne wird alles diskutiert. Noch wichtiger als die Höhe der Steuer, sagen viele, sei aber etwas anderes: dass die Menschen die neue Steuer auch gut finden. Das wollen sie über einen Trick erreichen. Der Staat soll das Geld nämlich zurückzahlen - und zwar in voller Höhe. Ändert sich dann überhaupt etwas? Man zahlt mehr für Heizung, Autofahren, Fliegen - irgendwie egal, wenn man das Geld am Jahresende ohnehin wiederkriegt. Der Kniff: Jeder soll dasselbe rausbekommen. Wer also viel fliegt und ein dickes Auto fährt, zahlt mehr, als er rausbekommt. Wer hingegen wenig CO₂ verursacht, bekommt Geld geschenkt. So, meinen die Experten, werden Menschen in Zukunft wirklich genauer überlegen, was sie kaufen.

Schweden hat eine solche Steuer seit fast 30 Jahren. Heute verursachen sie dort pro Kopf halb so viele Treibhausgase wie bei uns. Seit Kurzem gibt es dort sogar ein eigenes Wort für das schlechte Gewissen gegenüber dem Klima, das man im Flugzeug bekommt: "Flygskam", auf Deutsch Flugscham. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sich auch Deutsche fürs Fliegen schämen. Vielleicht sind dann schon weitere Dinge teurer, die das Klima belasten: Butter, Burger und Bananen zum Beispiel.

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