Thema der Woche:Für dich!

Thema der Woche: Den Kopf voller Geschenkideen? So einfach ist es oft nicht. Illustration: Adam Higton

Den Kopf voller Geschenkideen? So einfach ist es oft nicht. Illustration: Adam Higton

Geschenke bekommen ist toll. Am Geburtstag natürlich, aber auch jetzt, an Weihnachten unterm Baum. Selbst etwas zu schenken ist aber mindestens genauso toll. Nur: Wie macht man das eigentlich am besten?

Von Barbara Vorsamer

"Was wünschst du dir?", fragt die Mutter oder der Vater vor Weihnachten. Und sofort sprudelt es los: Kapla-Steine in bunt, ein dreistöckiges Elsa-Federmäppchen, ein BVB-Trikot, Glitzerschleim und alles, wo "Star Wars" draufsteht. Davon kann man nie genug haben. Dann fragt man die Eltern, was sie sich wünschen. Und sie sagen: "Nichts, wir haben schon alles." Eine noch blödere Antwort geben nur Oma und Opa. Die wünschen sich ein braves Kind.

Soll man also brav sein und wirklich nichts schenken? Natürlich nicht. Nichts zu schenken oder ein Geschenk abzulehnen ist unhöflich, heißt es. Vor allem aber ist es schade, weil es beim Schenken um viel mehr geht als um Höflichkeit. Klingt kompliziert. Ist es auch. Dass Schenken so knifflig ist, liegt daran, dass ein Geschenk nicht bloß etwas ist, was man in Glitzerpapier verpackt und eine Schleife drumbindet. Ein Geschenk ist auch eine Botschaft. Es bedeutet: Ich denke an dich, du bist mir wichtig, ich höre dir zu.

Für ein gutes Geschenk muss man nicht viel Geld ausgeben, sondern sich viele Gedanken machen: Was könnte mein kleiner Bruder brauchen? Worüber freut sich Opa? Und meint Mama es wirklich ernst, wenn sie sagt, dass sie nichts braucht? Ist sie am Ende beleidigt, wenn man ihr doch was Lustiges aus dem Ein-Euro-Shop holt? Das ist beim Schenken das Wichtigste: den anderen und seine Wünsche ernst nehmen und nicht denken, dass man es besser weiß. Wer von einem dreistöckigen Elsa-Mäppchen träumt, wird sich über ein stinknormales pinkes nicht freuen.

Hat man schließlich etwas Passendes gefunden, packt man es schön ein und schreibt etwas Nettes auf die Karte. Dann ist es gar nicht so schlimm, wenn es am Ende doch nicht genau das Richtige ist. Denn wer sich beim Schenken Mühe gibt und liebe Worte findet, zeigt: Ich hab dich lieb. Darüber freut sich jeder - egal, wie viel Zeug er oder sie schon besitzt.

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