Thema der Woche:Das Piksproblem

Thema der Woche: „Bitte einmal feste husten!“ Manche Ärzte piksen genau dann. Tut weniger weh. Collage: Nelleke Verhoeff

„Bitte einmal feste husten!“ Manche Ärzte piksen genau dann. Tut weniger weh. Collage: Nelleke Verhoeff

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Masern. Dabei war die Krankheit schon fast ausgerottet. Jetzt soll eine Impfpflicht eingeführt werden, um sie wieder in den Griff zu bekommen.

Von Nina Himmer

Masern zu haben, ist richtig fies: Man bekommt hohes Fieber, schlimmes Halsweh, Husten, Bauchschmerzen und einen Ausschlag auf der Haut. Damit sieht man zwar ein bisschen aus wie das Sams - aber die roten Flecken erfüllen keine Wünsche, sondern jucken einfach nur fürchterlich. In den meisten Fällen heilen Masern wieder, manchmal greift die Krankheit aber auch die Nerven im Gehirn an. Wenn das passiert, kann sie schwere Schäden verursachen oder sogar tödlich enden.

Davor müsste eigentlich niemand Angst haben. Es gibt nämlich eine Impfung, die lebenslang vor der Krankheit schützt. Das Problem: Längst nicht alle Menschen sind geimpft. Das will die Regierung ändern. Der Gesundheitsminister hat deshalb vorgeschlagen, eine Impfpflicht einzuführen. Damit könnte man die Bürger per Gesetz zwingen, sich impfen zu lassen. Das müssten sie dann genauso tun wie Steuern zahlen, an roten Ampeln anhalten oder ihre Kinder zur Schule schicken.

Viele finden das gut, weil immer mehr Menschen in Deutschland an Masern erkranken. Letztes Jahr waren es 543, dieses sind es 236 - aber es ist ja erst April. Jeder Fall ist ein Problem, denn Masern sind ansteckend. Wer das Virus hat, verbreitet es beim Sprechen, Husten und Niesen in der Luft. Schon im Vorbeigehen kann man es sich einfangen. Manche können sich nicht impfen. Sie sind zu jung, zu alt oder krank. Sie sind darauf angewiesen, dass sie von den anderen nicht ansteckt werden. Wenn 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, besteht ein guter Schutz für alle.

Von dieser Zahl ist Deutschland weit entfernt, weil es Impfschluderer und Impfgegner gibt. Die Schluderer vergessen die Impfung, die Gegner lehnen sie ab. Sie fürchten, damit ihrer Gesundheit zu schaden. Das ist Quatsch, sagen Wissenschaftler. Trotzdem glauben es manche. Vielleicht, weil sich falsche Informationen im Internet genauso schnell verbreiten wie Masern im echten Leben.

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