Jesus fährt in den Himmel, wir fahren an den See - oder zum Wandern, zu Oma, zum Spielplatz. Das ist ja gerade das Fabelhafte an Feiertagen: Man kann tun, was man will. So wie diesen Donnerstag. Ein geschenkter Tag war das, ein Antialltagstag, ein Mitten-in-der-Woche-Sonntag. Ohne Wecker, Schule und Klarinettenunterricht, dafür mit Pfannkuchen zum Frühstück und wilden Ideen im Kopf. Herrlich!
In Deutschland gibt es neun Feiertage, die überall gelten. Dazu ein paar Extrawürste in den einzelnen Bundesländern - Spitzenreiter ist Bayern mit 13 Feiertagen. In der Verfassung sind sie als "Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" festgeschrieben. Gut merken, falls mal jemand auf Idee kommt, am Feiertag Mathe üben zu wollen. Da knirscht die Seele, das geht also nicht.
Die meisten Menschen lieben Feiertage und hätten gern mehr davon. Mal mindestens so viele wie die Bayern! Trotzdem wissen viele nicht, was genau wir da eigentlich feiern. Wie war das noch gleich mit Christi Himmelfahrt? Von den neun bundesweiten Feiertagen sind sechs religiös. Passt das noch in eine Zeit, in der immer weniger Menschen in die Kirche gehen und immer mehr Menschen aus anderen Kulturen in Deutschland leben?
Vorschläge für neue Feiertage gäbe es genug: Warum nicht den Mauerfall feiern, den Tag des Grundgesetzes oder den der Menschenwürde? Das ginge alle was an. Manche Länder machen es schon vor: Thüringen feiert am 20. September Weltkindertag, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern am 8. März den Weltfrauentag. Eine spannende Idee sind auch schwebende Feiertage. Neben festgelegten Feiertagen für alle kann dabei jeder noch einen zusätzlichen freien Tag selbst wählen: Egal ob Chanukka, Zuckerfest oder Tag des Käsekuchens. Den gibt es wirklich, und zwar am 30. Juli. Der nächste gesetzliche Feiertag steht auch schon vor der Tür. Na? Wer weiß, was an Pfingsten gefeiert wird?