Bamberg (dpa/tmn) - Man füttert es mit ein paar Infos und das Programm mit künstlicher Intelligenz (KI) schreibt einem das gewünschte Referat, die Hausarbeit oder den Geschäftsplan. Genau das verspricht das Computerprogramm ChatGPT. Sind Schulen und Unis darauf eingestellt?
„Der Hype um den Textroboter an Schulen und Unis wird sich zwar auch wieder reduzieren, aber auf Dauer werden solche KI-Tools in vielen Bereichen Einzug halten“, prognostiziert Prof. Ute Schmid, Informatikerin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. „ChatGPT ist gekommen, um zu bleiben.“
KI-Fakten nicht immer zuverlässig
Allerdings warnt die Forscherin davor, von ChatGPT präsentierte Sachverhalte einfach ohne zu hinterfragen zu übernehmen. Da sei das Programm nicht immer ganz zuverlässig. Schüler und Schülerinnen sollten stärken trainiert werden, Informationen durch verschiedene Quellen zu verifizieren. Eine Quelle, die inzwischen gut überprüft ist, sei Wikipedia.
Die Wissenschaftlerin geht davon aus, dass immer mehr KI-Tools entwickelt werden, die wiederum herausfinden, ob etwas KI-generiert ist oder nicht. Unabhängig davon werden sich Unis künftig wieder darauf einstellen müssen, mehr auf individuelle Kompetenzen einzugehen, etwa durch mündliche Prüfungsgespräche.
Welche Chancen bietet ChatGPT für den Unterricht?
Ute Schmid kann sich aber auch vorstellen, wie sich Text-Roboter-Tools im Unterricht bewusst einsetzen lassen. So sei beim Vergleich der Charaktere von Faust und Mephisto folgende Aufgabenstellung denkbar: Lass dir drei Varianten dieses Vergleichs von ChatGPT generieren, prüfe nach, was die relevanten Punkte sind, bewerte sie aus deiner Sicht und finde Quellen, wo solche Aspekte bereits diskutiert wurden.
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