Haben & Sein:Das Küchenhandtuch des Königs

Haben & Sein: Huzzah! Aus dem Prinz wird jetzt ein König!

Huzzah! Aus dem Prinz wird jetzt ein König!

(Foto: Cambridge Imprint)

Wir haben das schönste Souvenir der Krönung ausfindig gemacht. Und wer noch mehr Küchenporno will, sollte sich vielleicht den neuesten Logenplatz im Tantris sichern. Die Stilnews der Woche.

Von Anne Goebel, Tanja Rest, Julia Rothhaas und Maximilian Scharnigg

In trockenen Tüchern

53 Jahre hat er darauf gewartet, jetzt ist es endlich soweit: Aus Prinz Charles wird nun auch ganz offiziell König Charles III. Ob Coronation-Keksdose, Teller oder Tassen - Memorabilia zu diesem royalen Ereignis gibt es bereits zuhauf. Very british: Die Freude über diesen Tag kann man auch beim Abtrocknen von diesen Tellern und Tassen mit einem Geschirrhandtuch bekunden. Ein besonders farbenfrohes Exemplar gibt es von der Papiermanufaktur Cambridge Imprint. Auf dem 45 x 63 cm großen Baumwolltuch prangt in großen Lettern: "Huzzah! Let us celebrate the coronation of his Majesty Charles III, 6th May 2023. God save the King". Das Tuch scheint gut anzukommen, die erste Charge ist bereits fast ausverkauft. Gut, dass es das Tuch auch noch als Poster gibt! (ca. 22,70 Euro, cambridgeimprint.co.uk).

Haben & Sein: Persönliche Betreuung durch Chef Benjamin Chmura ist beim neuen Tantris-Tisch inklusive.

Persönliche Betreuung durch Chef Benjamin Chmura ist beim neuen Tantris-Tisch inklusive.

(Foto: Maximilian Ostermeier/Thekengo)

Echte Top(f)-Plätze!

Das Restaurant Tantris ist eine Institution, hält seit fast 50 Jahren durchgehend mindestens zwei Sterne und sorgt heute unter dem (erst!) vierten Küchenchef Benjamin Chmura weiterhin für Glanz in München und der ganzen Gastrowelt. Ein neues Angebot dürfte diese Strahlkraft jetzt noch erhöhen, denn zum ersten Mal gibt es im Tantris seit dieser Woche einen Chef's Table. Darunter versteht man einen in der Gourmetszene zunehmend üblich gewordenen Sonderplatz, an dem die Gäste einen besonderen Blick auf die Vorgänge in der Küche erhalten. Populär wurde diese Teilhabe am Küchengeschehen durch Restaurants wie "Chef's Table at Brooklyn Fare" in New York oder auch das experimentelle Spitzenrestaurant "Ernst" in Berlin, wo man an einem Tresen sitzt, hinter dem die Kochbrigade agiert.

Im Tantris bekommen die Gäste des neu eingerichteten "Dîner au Passe" ab jetzt jeden Mittwoch und Donnerstag ein ganz besonderes Privileg - sie dürfen direkt in der sagenumwobenen Küche Platz nehmen, dem Ort also, an dem schon Hans Haas und Eckardt Witzigmann wirkten. Möglich wird das, weil die Küche des Tantris seit der Renovierung im Jahr 2021 zweigeteilt ist - in das Menürestaurant und das "À-la-Carte"-Restaurant Tantris DNA von Virginie Protat. Letzteres hat am Mittwoch und Donnerstag geschlossen, und das schafft an diesen beiden Tagen die räumliche Möglichkeit, eine Tischgesellschaft von vier bis sechs Personen im Allerheiligsten zu bewirten - mit Blick auf die blitzenden Molteni-Herde, Dutzende Kupfersauteusen und die Posten der jungen Küchenmannschaft um Benjamin Chmura. Für engagierte Gourmets, Küchenspione und Tantris-Liebhaber dürfte damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen, zumal ein Abstecher in den Weinkeller und die Patisserie an dem Abend ebenso einkalkuliert ist wie handfester Teller-Talk mit dem Chef selbst. Wenn nicht alles täuscht, dürfte das "Dîner au Passe" trotz eines Preises von 750 Euro pro Person inklusive Wein damit zu einem der gefragtesten Tickets der Stadt werden.

Haben & Sein: Big in Paris: Lutz Huelle.

Big in Paris: Lutz Huelle.

(Foto: Katharina Wetzel)

Der Name Lutz Huelle ist hierzulande immer noch den meisten Menschen unbekannt - ein Jammer, handelt es sich doch um einen der ganz wenigen deutschen Modemacher, die es in Paris "geschafft" haben, wie man so sagt. Seit fast dreißig Jahren entwirft der gebürtige Remscheider an der Seine und ist längst Stammgast auf dem Kalender der Paris Fashion Week. Seine Mode? Eine beschwingte Fusion aus Streetwear und Couture, und zwar genau im richtigen Mischungsverhältnis - niemals langweilig, aber auch nicht so verkopft, dass das Tragen kompliziert würde. Die Kollektionen setzen sich überwiegend aus (vergleichsweise erschwinglichen) Basics zusammen, die er mit ein paar interessanten Kniffen veredelt: asymmetrische Trenchcoats, aus Vintageteilen zusammengefügte Jeans, schimmernde Blusen mit riesigen Puffärmeln und natürlich die dekonstruierten Bomberjacken, seine Signaturteile (lutzhuelle.com). Da sieht man die hohe Schule von Martin Margiela, bei dem er den ersten Designjob landete, nachdem er mit der Ausbildung am Central Saint Martins in London fertig war. Bereits im vergangenen Jahr hat Huelle eine Kollektion für AZ Factory entworfen, das fluide Label des verstorbenen Mode-Stars Alber Elbaz, das mit wechselnden Gastdesignern arbeitet. Die Kooperation lief für beide Seiten so glücklich, dass sie nun verstetigt wird, wie das Haus soeben bekannt gab: Im Juni soll unter dem Titel "J is for Joy" die nächste Kollektion folgen, die zu 50 Prozent aus wiederverwerteten Materialien besteht. (azfactory.com)

Haben & Sein: Herber Grundton mit blumigen Noten: Aire Anthesis, das neue Parfum von Loewe.

Herber Grundton mit blumigen Noten: Aire Anthesis, das neue Parfum von Loewe.

(Foto: Loewe)

In der Mode geht es gerne um die DNA einer Marke, typische Elemente, die je nach Erfindungsreichtum des gerade diensthabenden Designers weiterentwickelt werden. Während der Met-Gala konnte man zum Beispiel bei der Schauspielerin Jenna Ortega sehen, wie die typisch adretten Chanel-Perlen zum düsteren Gothic-Look werden. Bei Parfums wird bisher weniger auf die "Signatur" eines Labels geachtet, ein Begriff, der jedem Produkt sofort etwas zeitlos Gewichtiges verleiht - aber Loewe ist jetzt dabei, dieses Potenzial schleunigst auch im Beauty-Bereich auszuschöpfen: Den wiedererkennbaren Grundakkord aller Parfums der spanischen Luxusmarke soll die Zistrose bilden, eine mediterrane Pflanze mit harzig herbem Aroma. Für die neue Komposition Aire Anthesis wurde dieser Basis-Hausduft mit Noten von blumiger Pfingstrose und frischem Rhabarber kombiniert. Dazu ein Flakon in sommerlichem Mittelmeertürkis - für Liebhaber wahrscheinlich der Beginn einer Sammlung.

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