Studie erklärt Grippe-Wellen:Grippe verbreitet sich in trockener Luft

In manchen Büros herrscht Wüstenklima - zumindest, was die Luftfeuchtigkeit angeht. Grippeviren feiern dann ein Fest.

Nach Jahrzehnten ist die Ursache für die rasante Ausbreitung von Grippeviren vor allem in den Wintermonaten jetzt geklärt: Wenn die Luft wenig Feuchtigkeit enthält, können die Influenza-Erreger länger überleben und sich entsprechend stärker verbreiten. Das ergab eine US-Studie.

Studie erklärt Grippe-Wellen: Wüstenklima im Büro ist ungesund - Erreger verbreiten sich dann besser.

Wüstenklima im Büro ist ungesund - Erreger verbreiten sich dann besser.

(Foto: Foto: ddp)

Dass die Zahl der Grippekranken regelmäßig vor allem im Winter die Höhe schnellt, hatten Mediziner bislang etwa damit zu erklären versucht, dass die Menschen in diesen Monaten mehr Zeit in Innenräumen verbringen und sich so eher gegenseitig anstecken.

Ein zweiter Erklärungsansatz war, dass in der dunklen Jahreszeit das fehlende Sonnenlicht das Immunsystem schwächt. Tatsächlich spielen solche Faktoren jedoch - wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Rolle, wie die issenschaftler der Oregon State Universität jetzt herausfanden.

Vielmehr hängt die Infektiosität der Erreger nach Angaben der Forscher von der absoluten Luftfeuchtigkeit ab. Da kalte Luft im Vergleich zu warmer Luft nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen könne, sei der Wassergehalt in den Wintermonaten wesentlich geringer als während des Sommers. In dieser kalten trockenen Luft könnten die Viren länger überdauern, schreiben die Experten im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences: "Wenn die absolute Feuchtigkeit niedrig ist, verlängert sich die Überlebenszeit der Viren, und die Übertragungsraten steigen."

Warum genau trockene Luft die Erreger begünstigt, wissen die Forscher zwar nicht. Sie glauben aber, dass Luftbefeuchter etwa in Kliniken, Schulen oder Kindergärten die Krankheit eindämmen können.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: