Streetwear in Berlin:Was haben Sie denn an?

Menschen, die im Auftrag der Mode unterwegs sind, tragen schon aus Prinzip besondere Outfits. Aber was genau kommt dabei zum Einsatz? Eine erhellende Umfrage.

Katharina Höller

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Menschen, die im Auftrag der Mode unterwegs sind, tragen schon aus Prinzip besondere Outfits. Aber was genau kommt dabei zum Einsatz? Eine erhellende Umfrage in Bildern. Fotos und Texte: Katharina Höller.

Alexandra, 30, Moderedakteurin bei der Annabelle in Zürich, schreibt eine Kolumne für das Fashion Week Magazin.

Was tragen Sie? Der Anzug ist von Maison Martin Margiela. Die Tasche dagegen - ganz banal - von Marc Cain. Dazu hab ich die Nike ID Sneakers kombiniert. Perfektioniert wird das Ganze mit einer Kette meiner Tante, einem Ring von Bulgari und dem Brillenklassiker von Ray Ban.

Was prägt Ihren Stil? Ich nehme, was mir gefällt, und was so "reinläuft", bin ein totaler Impulskäufer. Wenn ich etwas haben muss - wie diesen Margiela-Anzug - dann gebe ich auch für sehr wenig Stoff viel Geld aus.

Auf welche Show freuen Sie sich am meisten? Ganz klar: Lala Berlin. Ich kenne die Designerin privat und habe ihren Werdegang mitverfolgt.

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Jan-Henrik, 27, Juniorchef der Berliner Krawattenmanufaktur Edsor Kronen, guckt sich die Accessoires seiner Firma im Einsatz auf dem Laufsteg an

Sie haben sich sehr schick gemacht. Was ist das alles? Ich fange mal von unten an: Die Schuhe sind von Gucci, die Shorts von Kris van Assche. Als Gürtel trage ich eine Krawatte aus eigener Produktion, ebenso wie das Hemd und die Fliege. Meine Brille ist eine Maßanfertigung von Funk und die Tasche ist - wie man sieht - von Louis Vuitton.

Könnten Sie Ihren Stil beschreiben? Wenn es nicht so heiß ist, trage ich viel Samt und Tweed - wie ein moderner Dorian Gray.

Wer interessiert Sie hier auf der Fashion Week? Natürlich Lala, weil wir für sie gearbeitet haben - und Kilian Kerner.

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Anna-Lena, 23, Modestudentin, arbeitet als PR-Assistentin auf der Fashion Week und informiert sich über neue Trends aus der Hauptstadt.

Was tragen Sie da? Ein Kleid von Cos, dazu eine Jacke von Salzburger Trachten und Schuhe von einem kleinen italienischen Schuhlabel. Die Designertasche aus den Fünfziger Jahren stammt aus einem Vintage-Shop in Hamburg und ist ein Geschenk meiner Schwester.

Was inspiriert Sie zu Ihrem Stil? Alte Filme, Trachten, aber auch der burschikose Stil einer Audrey Hepburn. Ich liebe Vintage-Looks und mag es, wenn Leute sich ein humorvoll kleiden und dabei "fashionable" bleiben.

Von welchen Designern würden Sie sich gern einkleiden lassen? Wenn ich es mir leisten könnte, dann Chloé. Ich mag aber auch Filippa K., A.P.C oder Lala Berlin.

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Beatriz, 37, Modeagentin, ist aus Barcelona angereist. Drei der Designer, die sie vertritt, zeigen ihre Kollektionen in Berlin.

Sehr schöner Overall. Woher haben Sie den? Der ist von Ganni. Meine Schuhe sind von Dico Copenhagen, der Schmuck von einem französischen Designer. Woher ich die Handtasche habe, sollte ich lieber nicht verraten: Bershka ist eine spanische Billigversion von Zara. Aber die Mischung macht's!

Was bestimmt Ihren persönlichen Stil? Ich trage nur Dinge, in denen ich mich hundertprozentig wohl fühle. Die Sachen müssen komfortabel zu tragen und vor allem praktisch sein.

Haben Sie einen Lieblingsdesigner? Ich liebe Tara Jarmon und Chloé.

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Tobias, 22, Modedesign-Student, informiert sich über die aktuellen Kollektionen der Berliner Designer.

Woher haben Sie den tollen Hut? Der ist von Stetson. Die Hose habe ich von Joop, das T-Shirt ist Vintage, die Schuhe sind von Yves Saint Laurent und die Tasche von Louis Vuitton.

Da haben Sie ja ganz schön tief ins Portemonnaie gegriffen. Tragen Sie nur Designer? Nein. Aber am liebsten mag ich schon Yves Saint Laurent.

Was inspiriert Sie als Modedesigner? Mit Sicherheit nicht die Straße, weil da immer dasselbe herauskommt. Dann schon eher Kunstausstellungen oder andere kulturelle Erlebnisse.

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Delmie, 25, kommt aus Los Angeles und arbeitet als freie Stylistin. Sie schreibt für die California Apparel News.

Was verschlägt Sie nach Berlin? Ich bin zum ersten Mal hier. Zu dem Trip habe ich mich entschlossen, weil die Berlin Fashion Week immer bekannter wird.

Was tragen Sie da Tolles? Mein Kleid ist von Saks Fifth Avenue. Die Tasche ist Vintage und meine Schuhe hab ich aus einer kleinen Boutique in LA.

Warum so ein auffälliges Kleid? Weil ich zurzeit einfach alles liebe, was riesige, betonte Schultern hat.

Ihr Lieblingsdesigner? Für mich selbst kaufe ich vor allem amerikanische Designer: Betsey Johnson, Alexander Wang oder Chloé. Hier in Berlin hat mir bisher Lena Hoschek am besten gefallen.

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Jozo, 39, arbeitet als Trendscout und PR-Agent.

Was haben Sie da für ein hübsches Tuch um den Hals? Das Tuch ist von Hüftgold, es erinnert an die Kiku Tücher der Massai. Dazu trage ich Chucks, eine Nike-Jogginghose und ein Shirt von Marks & Spencer.

Was prägt Ihren Stil? Inspirierend sind für mich vor allem die Künstler, die ich betreue. Das sind sehr einzigartige Menschen. Und ich lese Modemagazine - auch wenn alle anderen jetzt auf Blogs im Internet surfen - wie die italienische und französische Vogue, das V-Magazine und andere.

Welche Labels kaufen Sie? In die italienischen Labels passe ich bei meiner Größe von über 1,90 Metern leider nicht rein. Ansonsten mag ich den Look, den Anna Wintour auf ihrem ersten Vogue-Cover in Szene setzte: eine 50-Dollar-Jeans, kombiniert mit einem Oberteil von Lacroix für 10.000 Dollar.

Was hat Ihnen hier am besten gefallen? Die Schauen von Schumacher, außerdem die Looks der Legende Veruschka und die der Schauspielerin Bibiana Beglau. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich nur noch Frida Weyer tragen.

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Leila, 19, kommt aus Berlin. Als Fashion-Blogger ist sie immer auf der Suche nach neuen Streetstyles für ihre Seite.

Was tragen Sie heute? Ich kann keine tollen Namen aufzählen, leider - den Rock habe ich selbst entworfen und mein Gürtel und die Brille sind Vintage aus Muttis Kleiderschrank.

Woher holen Sie sich Ihre Ideen für Outfits? Ich checke die anderen Mode-Blogs und schaue, was die Kollegen so fotografieren und gut finden. Klamotten shoppen läuft dann doch eher spontan ab: Ich kaufe, was mich anspricht.

Haben Sie Design-Favoriten? Wenn ich es mir leisten könnte, Klassiker wie Lacroix oder Galliano.

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Nadine, 30, aus Karlsruhe eröffnet Ende des Jahres einen eigenen Shop und informiert sich in Berlin über neue Marken.

Welche Designer interessieren Sie hier auf der Modemesse besonders? Sessùn, ein französisches Label, das hier in Deutschland noch recht unbekannt ist. Was ich sonst noch finde, wird sich zeigen.

Was tragen Sie gerade? Das ist alles von Schumacher. Ich mag die Linie, weil sie so feminin und verspielt ist. Nur mein Schmuck ist von Arena Copenhagen.

Entspricht Ihr heutiges Outfit Ihrem Stil? Nicht nur. Ich mag auch Mode, die sportlich und schnittig ist, wie zum Beispiel Girbaud - die werde ich mir noch ansehen.

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Anders, 26, ist Fashion Editor beim Love Magazine. Erst kürzlich sorgte seine erste Ausgabe für Furore, weil die nackte Beth Ditto sich auf dem Cover räkelte.

Was tragen Sie heute? Das ist alles von Henrik Vibskov.

Ihre Lieblingsdesigner im Kleiderschrank? Dries van Noten mag ich sehr, Raf Simons und Prada - wenn ich es mir gerade leisten kann.

Auf welche Show freuen Sie sich am besonders? Die meisten kenne ich noch gar nicht. Aber Boss Orange und Wunderkind machen immer tolle Sachen.

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Rahel, 22, lebt in London und arbeitet für ein Schweizer Modemagazin.

Was haben Sie da an? Mein Kleid ist von einem Jungdesigner aus London. Dazu mixe ich Vintage-Accessoires: Schuhe, Schal und Tasche sind Second Hand.

Wer oder was hat Einfluss auf Ihren Kleiderschrank? Mich inspirieren coole Looks von der Straße. Von anderen gut gekleideten Leuten guck ich mir gerne mal was ab.

Wer interessiert Sie hier besonders? Esther Perbandt finde ich toll. Und Michael Sontag, der den letzten Award "Designer for Tomorrow" gewonnen hat, ist ein Jungdesigner, auf den ich mich sehr freue.

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Patrick, 22, ist Vertriebsassistent für einen französischen Schuhdesigner.

Ihre Kombination ist eigentlich nicht so spektakulär. Warum sieht es an Ihnen trotzdem gut aus? Das Hemd ist von Seidensticker, die Jeans von G-Star, der Gürtel von Ralph Gladen und die Schuhe von Philippe Model. Das sind italienische Designer-Sneakers, die man nicht einlaufen muss, weil sie schon getragen aussehen.

Sind Sie ein klassischer Hemdenträger? Nein, ich trage durch die Bank alles, was mir gefällt.

Ihr Lieblingsdesigner? Ich mag Labels wie DSquared oder Dondup Jeans. Die Berliner Designer werde ich mir hier auf der Messe aber auch ansehen.

(sueddeutsche.de/vs)

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